Vor kurzem hatte ich anlässlich von Prince Harrys ABC- Interview auf Instagram das Thema behandelt, was mit seinen Titeln würde, wenn er amerikanischer Staatsbürger würde. Da ich inzwischen auch schon mehrmals nach den Titeln seiner Kinder gefragt wurde, dachte ich: schreib mal was Ausführlicheres dazu, denn die Sache ist komplexer als man denkt …
What about Harry?
Was Prince Harry angeht, so stehen die Dinge relativ klar: Derzeit ist er britischer Staatsangehöriger und trägt all seine Titel zurecht. Durch seine Frau hat er ein aufenthaltsrecht in den USA. Sollte er aber bei seinem Visa-Antrag gelogen haben, könnte das weitreichende Konsequenzen, bis hin zur Ausweisung, nach sich ziehen. Mit einem US-Bürger verheiratet zu sein, schützt einen nämlich im Fall von Straffälligkeit nicht vor der Ausweisung.
Würde er allerdings US-Bürger werden, so müsste er nach amerikanischem Recht alle Titel zurückgeben, denn es ist US-Bürgern nicht erlaubt, Titel zu tragen. Dann allerdings könnte er auch im Fall von Straffälligkeit in den USA bleiben.
Könnte Harry eine doppelte Staatsbürgerschaft beantragen? Das wäre tatsächlich nicht möglich. Er muss sich sozusagen für eine Seite entscheiden und das mit allen Konsequenzen.
Der Fall Archie und Lilibet
Im Fall seiner Kinder liegen die Dinge anders: Sie haben qua Geburt zwei Staatsbürgerschaften: die amerikanische durch ihre Mutter und die englische durch ihren Vater.
Deswegen können sie auch die Prinzen/ Prinzessinnen-Titel in Amerika tragen. Das tun sie dann nämlich sozusagen als die Kinder ihres Vaters.
Meghan Markle hat ihre amerikanische Staatsbürgerschaft nie abgelegt, wie es eigentlich bei einer royalen Braut üblich gewesen wäre.
Blut oder Boden?
Es gibt bei Staatsbürgerschaften im Prinzip zwei Varianten: 1. „Blut“ (= „Ius Sanguinis“): Hierbei bekommt das Baby die Staatsbürgerschaft entsprechend jener (im Normalfall) der Mutter. Es ist also die Abstammung ausschlaggebend. 2. „Boden“ (= „Ius Soli“): In manchen Ländern erhält das Kind die Staatsbürgerschaft je nachdem ob es im betreffenden Land geboren wurde. Woher die Eltern stammen spielt dabei keine Rolle. So ist zum Beispiel ein Kind, das nach dem 1. Januar 2000 in Deutschland geboren wurde, automatisch deutscher Staatsbürger. Allerdings müssen noch weitere Voraussetzungen erfüllt werden. So muss sich ein Elternteil mindestens acht Jahre gewöhnlich und rechtmäßig in Deutschland aufgehalten haben. Es gilt das „Geburtsortsprinzip“ . Welche Staatsangehörigkeit die Eltern haben, spielt keine Rolle.
Für die USA ergab sich aus diesem Prinzip das Problem, dass tausende von hochschwangeren Frauen aus China, Taiwan, Russland etc in die USA einreisten, um dort ihre Kinder zu gebären, die dann automatisch US-Staatsbürger wurden. Gegen Reiseagenturen, die das organisierten wurde zwischenzeitlich Klage erhoben.
Zurück zu den Sussexes …
Archie: Er wurde in England geboren, hat aber durch seine Eltern zwei Staatsbürgerschaften Lilibet: Sie wurde in den USA geboren und hat durch ihre Eltern beide Staatsbürgerschaften
Schauen wir ein wenig in die Zukunft:
Was passiert möglicherweise wenn die beiden älter sind? Das National Constitution Center schreibt dazu, dass bislang US-Bürger, die in königliche Familien geheiratet haben (zum Beispiel die in Washington D.C. geborene Königin Noor al Hussein, geborene Lisa Najeeb Halaby), oder die den Thron eines Landes eingenommen haben (Prinz Albert von Monaco), üblicherweise mit diesem Schritt, oder der Volljährigkeit, die US-Staatsbürgerschaft abgelegt haben. Fürst Albert von Monaco hatte die amerikanische Staatsbürgerschaft durch seine Mutter, Grace Kelly.
Dadurch vermeidet man Konflikte mit dem royalen Satus.
Im Fall der beiden Sussex- Kinder stünde dies potentiell ebenfalls im Raum. Wobei dabei auch ausschlaggebend sein könnte, wo die beiden ihren Lebensmittelpunkt sehen und ob sie ihr Leben so gestaltet haben, dass sie keinen königlichen Titel brauchen, um erfolgreich zu sein. Für ihre Eltern gilt ja nach wie vor, dass der königliche Titel ihr Geschäftsmodell ist und sie insofern auf diesen auch gar nicht verzichten können.
Was aber, wenn Archie und Lilibet eines Tages Kinder bekommen? Die englische Regierung schreibt dazu: Diese Kinder, sollten sie auerhalb von Großbritannien geboren werden, müssten eines Tages die britische Staatsbürgerschaft ganz normal beantragen.
Haben Royals Pässe?
Ja. alles außer dem König. Da alle Pässe in seinem Namen ausgestellt werden, braucht er selbst keinen. Alle anderen Familienmitglieder brauchen hingegen einen, um ins Ausland reisen zu können.
Die Bücher, die über die verstorbene Prinzessin von Wales mittlerweile geschrieben wurden, füllen ganze Bibliotheken. Jeder Aspekt ihres kurzen, wenig glücklichen Lebens wurde auf tausenden von Seiten vorgestellt und analysiert. Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass man sich da kaum noch zurechtfindet. Ein Grund mehr für mich, zu den Wurzeln zurückzukehren und ihre eigenen Worte dazu zu lesen.
Credit: Lifestyle Busse Seewald Verlag
Wenn man sich in all den hunderten und aberhunderten von Titeln zurechtfinden will, die in den vergangenen Jahrzehnten über Prinzessin Diana geschrieben worden sind, ist das ein fast unmögliches Unterfangen. Ob ihre Mode, ihre Beziehung zu ihren Kindern, oder ganz allgemein ihr Lebensweg – es blieb kaum ein Aspekt unbeachtet.
So habe ich mich umso mehr gefreut, dass ich die Gedächtnis- Ausgabe des Buches von Andrew Morton bekommen habe und diese nun vorstellen darf.
Nach dem Vorwort finden wir zunächst Dianas eigene Anmerkungen zu bestimmten Schlagworten. Knapp dreissig Seiten lang lesen wir, was sie unter anderem zu ihrem Mann, ihren Söhnen, ihrer Kindheit und der Königsfamilie zu sagen hatte. Mehr oder minder kurz hingeworfene Gedankenschnipsel, die Morton nicht kommentiert und nicht relativiert.
Der Großteil des Buches dann wird von der offiziellen Version seiner Biografie eingenommen, in der er praktisch nur Dianas eigene Aussagen umformuliert hat. Jener Biografie, die er mit Hilfe von Dianas besprochenen Tonbändern geschrieben hat und das jahrelang als ausschließlich aus seiner Feder stammend ausgegeben wurde.
Bereits im Vorwort fällt die absolute Distanzlosigkeit auf, die Morton an den Tag legt, wenn er Dianas Situation in ihrer Ehe schildert.
Verschleiern für Fortgeschrittene
Wie sind Diana und Morton nun vorgegangen?
Tatsächlich hatten sie vereinbart, dass sie sich nicht persönlich treffen durften, damit Diana glaubwürdig behaupten konnte, nicht mit Morton unter einer Decke zu stecken. (Lustige Haarspalterei …)
Sie brauchten also einen Mittelsmann. Dianas Wahl fiel auf ihren Freund James Colthurst.
Colthurst und Morton wurden also im Folgenden zu Dianas Mitverschwörern. Morton schickte die Fragen und Diana antwortete auf Tonbändern, die wiederum Colthurst an Morton überbrachte. Das Ganze glich einem Manöver aus der Welt der internationalen Spionage.
Man muss dabei bedenken, dass als Diana die Bänder besprochen hat, sie noch mit Charles, dem damaligen Prince of Wales, verheiratet war und auch mit ihm zusammenlebte. Dennoch folgen in ihren eigenen Worten wenige Seiten später Überlegungen zur Scheidung und wen sie danach wohl heiraten würde. (Was nicht nach einer Frau klingt, die erst mal genug vom Thema Ehe hat …)
Aus zahlreichen Stellen im Vorwort merkt man, wie trunken Morton von seiner eigenen Bedeutung zu dieser Zeit war und dies erklärt sicherlich auch die Kritiklosigkeit, mit der er – sicherlich wider besseres Wissen – jede von Dianas Behauptungen als Faktum übernommen hat. Dass sie ihn sogar um Rat bat, als sie sich von ihrem alten Friseur trennen wollte und nicht wusste, wie sie das zustande bringen sollte, ohne, dass dieser seine Story im Zorn an Zeitungen verkaufte, hat Morton ohne jeden Zweifel enorm geschmeichelt.
Zeigt sich hier Dianas manipulativen Seite? Ihre Fähigkeit aus Außenstehenden klaglose Bewunderer zu machen? Ich denke ja. Denn was Morton für diesen Coup riskierte, war nicht weniger als seine Glaubwürdigkeit, sein Ansehen, ja seine Zukunft. (Wir wissen von Omid Scobie, wie es jemandem ergeht, der sein Schicksal an einen fallenden Stern kettet …)
Dianas Interesse an diesem Buch ging übrigens so weit, dass sie ihren Vater schriftlich bat, Morton Fotos aus seiner Sammlung zu überlassen, was der alte Earl auch tat. Dies vor dem Hintergrund, dass sie sicherstellen wollte, dass sich das Buch von allen anderen Titeln seiner Art abheben sollte.
Insofern muss man sich auch schon beim Lesen des Vorwortes fragen, ob Diana je geglaubt – beziehungsweise gewollt hat, dass das Buch nicht als mit ihrem Beitrag zustandegekommen ausgegeben werden könnte.
Sie war sogar so von diesem Buch und der eigenen Rechtfertigung besessen, dass sie ihren Schwager Robert Fellowes, den Privatsekretär der Queen, auf dessen direkte Nachfrage angelogen hat. Die Queen hatte ihn um Aufklärung gebeten, weil schnell klar war, dass die Informationen im Buch eigentlich nur von Diana persönlich mitgeteilt, bzw. autorisiert worden sein konnten. Fellowes sprach daraufhin Diana an und überbrachte direkt die Frage der Queen. Diana antwortete, sie habe null und nichts mit dem Buch zu tun.
Als herauskam, dass Diana ihn angelogen hatte, ging er sofort zur Queen und bot seinen Rücktritt an, was diese ablehnte.
Am 7. Juni 1992 veröffentlichte die Sunday Times einen ersten Bericht über das Buch und machte hierbei mit Dianas zahlreichen Selbstmordversuchen auf. Die Welt erstarrte.
Wie wenig Morton selbst die Reaktionen verstand, zeigt sich in meinen Augen alleine schon an dieser Stelle:
„Es ist eine der Ironien in dieser Geschichte, dass eine Biografie, die mit umfassender und enthusiastischer Unterstützung der Betroffenen geschrieben und produziert wurde, fromm boykottiert werden sollte aufgrund des Verdachts, es handele sich um eine falsche Darstellung von Dianas Leben.“
Tatsächlich ist die Biografie wirklich insofern „falsch“, als sie komplett und kritiklos auf den Aussagen der Heldin beruht. Wo es doch eigentlich üblich ist, dass ein Autor solche Selbstzeugnisse zwar heranzieht, sie aber überprüft, hinterfragt und widersprüchliche Funde vorstellt.
Insofern ist es interessant, wenn Morton folgende Anekdote berichtet: „Der Autor und Fernsehstar Clive James erinnerte sich gern daran, wie er sie (Diana) beim Lunch fragte, ob sie selbst hinter dem Buch stecke. Er schrieb: „Mindestens einmal hat sie mich jedoch regelrecht belogen. ‚Ich habe mit dem Buch von Andrew Morton wirklich nichts zu tun gehabt‘, sagte sie mir. ‚Doch nachdem meine Freunde ihm gegenüber ausgepackt hatten, konnte ich sie natürlich nicht im Regen stehen lassen.‘ Und während sie das sagte, sah sie mir direkt in die Augen. So bekam ich also mit, wie plausibel sie aussehen konnte, wenn sie eine faustdicke Lüge auftischte.“
Bevor nun das Buch mit ihren eigenen Worten losgeht, macht der Verlag die Anmerkung, dass auch diese Zitate ausgewählt und editiert wurden. Sprich: wir lesen abermals das, was andere aus Dianas Worten gemacht haben. In diesem Zusammenhang hätte ich mich gefreut, wenn man diese Editierung kenntlich gemacht hätte. So wissen wir nicht, inwieweit man Veränderungen vorgenommen hat.
Natürlich lesen wir Biografien unter anderem deshalb, weil wir eine bestimmte Person verstehen, beziehungsweise mehr über sie erfahren wollen. Nicht zuletzt, wenn es darum ging, die Prinzessin von Wales als erwachsene Frau einzuschätzen. Insofern war selbst dieses unübertroffen einseitige Buch erhellend für mich.
Dianas Hass
Dass man den Erinnerungen an die Kinderzeit nicht zwingend trauen darf, liegt auf der Hand. Wenn die erwachsene Person aber von Dingen berichtet, die sich nur wenige Jahre zuvor zugetragen haben, darf man sicherlich davon ausgehen, dass sie belastbar sind.
Vor diesem Hintergrund war es besonders schockierend für mich zu lesen, mit welchem Hass sie ihre Stiefmutter Lady Raine Spencer verfolgte.
„Ich weiß noch wie ich ihr richtig an die Gurgel fuhr – ich war so wütend. Ich sagte: ‚Ich hasse dich so sehr, wenn du doch nur gewusst hättest, wie sehr wir alle dich für das, was du getan hast, gehasst haben, du hast das Haus ruiniert, du hast Daddys Geld ausgegeben – und wofür?“ Nun muss man dazu sagen, dass Diana bei diesem „Gespräch“ bereits erwachsen, Mutter und Prinzessin von Wales war. Was war geschehen? Raine hatte, um die immensen Schulden abzuzahlen, die sich über dem schwerkranken Earl seit Jahren türmten, Kunstgegenstände aus dem Schloss verkauft. Nur so konnte sie das Anwesen überhaupt retten. Ein Faktum, das von allen anerkannt wurde und wird. Auch ist unumstritten, dass es Raine war, die durch ihre unermüdliche Pflege den Earl am Leben erhielt. Die Stiefkinder waren die einzigen, die das nicht sahen, sondern sie auch weiterhin mit ihrem unstillbaren Hass aus Jugendtagen verfolgten.
Diese von Diana selbst geschilderte Szene lässt eines vermissen (von der viel beschworenen Caritas abgesehen): Selbstreflexion. Diana ist auch mit größerer Distanz zum Ereignis unfähig, die Rolle der Stiefmutter neu zu bewerten und über Punkte nachzudenken, die zu deren Entlastung ins Feld geführt werden könnten. Sie scheint noch immer vom Hass zerfressen auf jene Frau, die nichts anderes getan hat, als den Vater zu heiraten und das Erbe der Spencers zu retten, das seit Jahrzehnten im Niedergang begriffen war. Übrigens hat dann Jahre später Dianas Bruder Charles von der Vorarbeit der „bösen Stiefmutter“ profitiert, da er das Erbe praktisch grundsaniert antreten konnte.
Und es ist nicht nur Raine Spencer, die ihr Fett abbekommt. Selbst die eigene Mutter wird nicht verschont …
„Meine Mutter hat mich furchtbar im Stich gelassen bei der Hochzeit. Sie weinte pausenlos und gab sich so tapfer und sagte, sie sei an der Grenze der Belastbarkeit. Ich dachte irgendwie, dass ich diejenige wäre, die unter Druck stand, denn ich war die Braut. Darum habe ich danach drei oder vier Jahre nicht mehr mit ihr gesprochen.“
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen!
Und es sei an dieser Stelle nochmals betont, dass wir es nicht mit den Äußerungen eines Teenagers zu tun haben, sondern mit jenen einer erwachsenen Frau. Einer Frau, die selbst mit einem Abstand von mehreren Jahren nicht in der Lage ist zu sagen: Das habe ich falsch gemacht. Das weiß ich heute und es tut mir leid.
Umso überraschender, da sie nicht müde wurde, als Advokatin der Belange anderer aufzutreten und die Fehler am Verhalten anderer aufzuzeigen. Insofern hätte ich ihr zumindest mehr Bewusstsein für die Problematik ihrer Haltung erwartet.
In diesem Zusammenhang frage ich mich auch, ob Dianas Hass auf Camilla aus dem gleichen Brunnen gespeist wurde. Unreflektiert. Egomanisch. (Selbst)Zerstörerisch. Und da muss man dann ganz klar sagen, dass Diana ihre Medienmacht genutzt hat, nicht nur um den Ruf von Raine Spencer beinahe unwiderruflich zu schädigen, sondern auch, um Camilla zu vernichten.
Kann ich den Tiger wieder einfangen?
Das ist bekanntermaßen ein schwieriges Unterfangen …
Prince William versucht es seit Jahren mit dem desaströsen Panorama- Interview, das Diana seinerzeit gegeben hatte und das ebenfalls dem Wunsch entsprang, sich zu rechtfertigen und die öffentliche Meinung auf die eigene Seite zu ziehen.
Er war dabei in gewissem Maße erfolgreich, denn die BBC hat den Film zwischenzeitlich in den Giftschrank gepackt, nicht zuletzt wegen der Methoden, mit denen Journalist Martin Bashir Diana dazu gekriegt hatte, bei dem Interview mitzumachen. Selbst auf YouTube sind heute nur noch Schnipsel der Sendung zu finden.
Ich persönlich bin der Meinung, dass auch dieses Interview zugänglich sein sollte, denn es ist eh in den Köpfen der Menschen präsent. Die Zitate („Wir waren zu dritt in dieser Ehe und da wurde es ein bisschen eng.“) sind inzwischen Allgemeingut geworden und mindestens genauso schädlich, als würde man das Interview selbst sehen.
Das Panorama- Interview, wie auch Mortons Buch, sind Zeitzeugnisse. Sie müssen allgemein zugänglich bleiben, denn sie erklären viel von Diana und auch viel von ihrem Phänomen, ihrer Faszination.
Will man verstehen, was sich seit ein paar Jahren im Königshaus zuträgt, sind diese Quellen ebenfalls unverzichtbar, denn man lernt durch sie die Frau kennen, die ihre Söhne William und Harry nachhaltig geprägt hat.
Versteht man Diana -> versteht man ihre Faszination bei den Massen -> versteht man ihren Einfluss u.a. auf die Medien -> versteht man, warum das Königshaus so reagiert hat wie es reagiert hat (in der Diana-Krise und danach) -> Versteht man die Reaktion des Königshauses -> versteht man Charles und die Söhne.
Und dies ist das große Verdienst dieses Buches: Wir lernen Diana in all ihren Untiefen kennen. In eben jenem Moment ihres Lebens, als für sie alles auf dem Spiel stand, weil sie alles auf eine Farbe gesetzt hatte. Dadurch, dass kein Autor, kein PR-Berater, kein Mitarbeiter des königlichen Stabes ihre Aussagen durchgesehen und bearbeitet hat, sehen wir tatsächlich einige der Facetten der wirklichen Diana.
Und da darf man sich am Ende der Lektüre durchaus fragen, ob man gerne mit ihr privat zu tun gehabt hätte.
Nicht nur Harry Potter benötigt seinen Nimbus
Wenn wir Dianas Äußerungen betrachten, erkennen wir sehr schnell, dass sie wenig Selbstbewusstsein hatte. Was es davon gab, bezog sie vom Publikum. Sie sagt selbst in Morton Buch, dass sie am besten mit Kindern und Bedürftigen klarkomme und, dass sie in der Arbeit mit diesen Gruppen ihre Zukunft sieht.
Natürlich klingt das auf den ersten Blick nett und „volksnah“, doch auf den zweiten Blick, verbunden mit ihren übrigen Äußerungen, stimmt es doch nachdenklich. Hat sich Diana damit nicht ausgerechnet jene Menschen ausgesucht, von denen sie am wenigstens Widerspruch zu erwarten hatte?
Von Hellsehern und Wunderheilern
Ein weiterer Punkt stimmt einen mehr als nachdenklich: Ihre im Buch nachzulesende Hingabe an Wahrsager und Wunderheiler. Plus, Dianas Überzeugung, dass sie selbst über die Gabe, in die Zukunft sehen zu können, verfüge.
Wir finden ihre geglaubten hellseherischen Fähigkeiten auch bei Harry wieder, der das Buch offensichtlich förmlich inhaliert haben muss.
Wie komme ich darauf?
Diana schildert Morton an mehreren Stellen, wie sie zukünftige Ereignisse vorhergesehen habe. So sei Prince Charles Pferd an ihr und einem Begleiter vorbeigelaufen und sie habe vorhergesehen (und es dem Begleiter auch gesagt), dass das Pferd an einem Hitzschlag eingehen werde und so sei es auch gekommen. (Das bedarf eigentlich keines Kommentars mehr …) Wir alle kennen außerdem ihre immer wieder zitierte „Vorhersage“, die Königsfamilie werde einen Unfall inszenieren, bei dem sie getötet werden würde.
Es ist nicht zynisch, wenn ich sage, dass alles, was dann zu ihrem tatsächlichen Tod geführt hat, ein ungenutzter Sicherheitsgurt war. Den hatte die Prinzessin in jener verhängnisvollen Nacht in Paris nämlich einfach nicht angelegt.
Dass sie eine Wahrsagerin als ihre Freundin bezeichnet, mag noch nachvollziehbar sein, doch, dass sie als derart genau beobachtete und verfolgte öffentliche Person sich die Zukunft vorhersagen lässt, bzw. Hinweise geben lässt, wie sie sich verhalten sollte, stimmt zumindest nachdenklich. Diana hat sich nämlich offensichtlich keinerlei Gedanken gemacht, was passieren würde, wenn sie mit diesen Sachen erpresst würde, denn sie hat sicherlich diesen Freunden -gutgläubig – sehr viel Intimes berichtet.
Selbst dann nicht, als sie auf die harte Tour lernen musste, dass ihre Handys abgehört werden und die Mitschnitte in der Öffentlichkeit landen.
FAZIT:
Es ist erfreulich, dass dieses Buch, das seinerzeit international derart hohe Wellen geschlagen hat, jetzt vom Lifestyle Busse Seewald Verlag in einer erweiterten und bearbeiteten Version auf Deutsch vorgelegt wurde. Es ist ein unbedingtes Zeitzeugnis und enorm hilfreich beim Verständnis jener Frau, die die Menschen wie kaum eine zweite in der Gegenwart bewegt hat. Wenn man sich für das englische Königshaus und die englische Zeitgeschichte interessiert, ist die Lektüre ein Muss. Vielleicht kann es auch dazu dienen, ein wahrhaftigeres Bild der Prinzessin, jenseits aller Heiligenverehrung, zu schaffen.
Insgesamt muss ich gestehen, fand ich speziell die Äußerungen zu den Schlagworten, also die Diana-Zitate, auf Dauer schwer erträglich. Es handelt sich bei diesen Worten Dianas um eine einzige Aneinanderreihung von Beschwerden. Nach wenigen Seiten bekommt man das Gefühl, selbst in einem sowjetischen Gulag sei es angenehmer gewesen als im Königshaus. Mir wäre praktisch keine Stelle aufgefallen, wo sie sich freundlich oder dankbar geäußert hätte. Alles und alle waren mies. (Sie fand nur süß, dass ihr Vater bereits in St. Martin in the Fields hatte aus der Hochzeitskutsche aussteigen wollen, weil er dachte, sie seien schon in St. Paul’s.)
Insgesamt lernen wir eine unzufriedene, ständig sich beklagende junge Frau kennen, deren Welt nur um sich selbst und ihre Bedürfnisse kreist, und die bereit ist, selbst ihr sehr nahestehende Menschen aufgrund von Nichtigkeiten zum Teil für Jahre zu ghosten. (Was zum Beispiel die Herzogin von York bestätigt hat.)
Man kann nur hoffen, dass – hätte sie länger gelebt – Diana den Groll und die Verletzungen hätte hinter sich lassen können. So aber hat sie (nicht nur) ihren Söhnen ein schweres Erbe hinterlassen.
Wer sich für weitere Titel des Verlages interessiert, dem sei die Homepage der Frech Verlagsgruppe empfohlen: https://www.topp-kreativ.de
Ich danke dem Verlag dafür, dass sie mir ein Exemplar zur Besprechung überlassen haben.
FAKTEN:
Andrew Morton: Diana. Ihre wahre Geschichte in ihren eigenen Worten. Memorial Edition: Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe zum 25. Todestag: Biographie von … mit Material aus seinen Original-Interviews, Busse Seewald Verlag 2022, 496 Seiten, 30€
Anlässlich der Vorbereitung auf die Invictus Games 2025 in Toronto und Whistler hat Prince Harry dem amerikanischen Frühstücksfernsehen ein recht ausführliches Interview gegeben. Im Folgenden findet ist die Niederschrift, sowie die Übersetzung …
Das Interview mit Good Morning America
Will: How did you get the news that the King was ill?
Harry: I spoke to him. I jumped on a plane and went to go and see him as soon as I could.
Will: How was that visit for you emotionally?
Harry: I love my family. The fact I was able to get on a plane and go and see him and spend anytime with him? I’m grateful to that.
Will: What is your outlook on his health.
Harry: That stays between me and him.
Will: Illness in the family can have a galvanising and sort of reunifying effect for a family, is that possible in this case?
Harry: I’m sure. Throughout all these families, I see it all on a day to day basis. The strength of the family unit coming together.
Will: Just physically being in California, how have you processed the fact that there is so much happening back with your family where you come from?
Harry: I have my own family as we all do. My family and my life in California is as it is. I have got other trips planned that would take me through the UK or back to the UK, so I will stop in and see my family as much as a I can.
Will: How is Harry the dad?
Harry: I can’t tell you that, that’s classified. That’s top secret. The kids are doing great. The kids are growing up like all kids do very very fast. They both got an incredible sense of humour and make us laugh and keep us grounded every single day like most kids do. I am just very grateful to be a dad.
Will: How are you enjoying your time living in the US?
Harry: It is amazing, I am enjoying every single day.
Will: Do you feel American?
Harry: Err… do I feel American? No? I don’t know how I feel.
Will: Would you think about becoming a citizen?
Harry: I have considered it, yeah.
Will: What would stop you from doing it?
Harry: I have no idea. I am here standing next to these guys and the American citizenship is a thought that has crossed my mind. But it is certainly not something that is a high priority for me right now.
Will: Aside from Invictus, what is keeping you busy when you are out of the house?
Harry: Everything. Everything in the house. Everything out of the house. So the mission continues. Every element of the work continues. Before you know it, February next year, this time in a years time, we will be here doing all this again and hopefully you’ll be here. And we are going to have the whole of Whistler and whole of Canada screaming these guys on for an epic games.
Will: It seems to matter so much to you, where do you get the desire to be so involved in helping other people?
Harry: I have always had a life of service and I get my fix being with these guys. There is no version of me coming here, watching these guys, and not getting involved myself.
Will: When you have these moments of connections, going around meeting folks, what is it doing for them and what it is doing for you?
Harry: It is my fix. Once you leave the military from a uniform standpoint, you never leave the community and to have the games every other year but then also to be able to do a one year to go event as well, is literally my annual fix. To be amongst this community and have a laugh, have fun, no matter which nation they’re from, the banter is the same. I get a lot of energy just from being around these guys.
Harry [after speaking to sister of two wounded Ukrainian soldiers]: It stirs the emotions. It is not lost on me. It is not lost on any of us. The thousands of Ukrainians that are being injured now.
Harry: It is not just about the individual. Everyone pays a lot of attention, rightly so, to the person who has been injured. Once that person gets injured, actually the whole family gets injured because their lives are changed, turned upside down forever.
You have got to provide the resources, the opportunities and the platform for them to be able to heal themselves. Because they heal themselves and the whole family heals. To me, that is without a doubt, the most rewarding piece to all this.
Die Übersetzung:
Will: Wie haben Sie die Nachricht erhalten, dass der König krank ist? Harry: Ich habe mit ihm gesprochen. Ich bin in ein Flugzeug gesprungen und habe ihn so schnell wie möglich aufgesucht. Will: Wie war dieser Besuch für Sie emotional? Harry: Ich liebe meine Familie. Die Tatsache, dass ich in der Lage war, in ein Flugzeug zu steigen und ihn zu sehen und etwas Zeit mit ihm zu verbringen? Dafür bin ich sehr dankbar. Will: Wie ist Ihr Ausblick auf seine Gesundheit? Harry: Das bleibt zwischen mir und ihm. Will: Krankheit in der Familie kann eine Familie aufrütteln und wieder zusammenführen, ist das in diesem Fall möglich? Harry: Ich bin mir sicher. In all diesen Familien sehe ich das tagtäglich. Die Stärke der Familieneinheit, die zusammenkommt. Will: Wie haben Sie die Tatsache, dass Sie in Kalifornien sind, verarbeitet, dass dort, wo Sie herkommen, so viel in Ihrer Familie passiert? Harry: Ich habe meine eigene Familie, wie wir alle. Meine Familie und mein Leben in Kalifornien sind so, wie sie sind. Ich habe weitere Reisen geplant, die mich durch das Vereinigte Königreich oder zurück nach Großbritannien führen werden, also werde ich meine Familie so oft wie möglich besuchen. Will: Wie geht es Harry, dem Vater? Harry: Das kann ich Ihnen nicht sagen, das ist geheim. Das ist streng geheim. Den Kindern geht es gut. Die Kinder wachsen, wie alle Kinder, sehr schnell heran. Sie haben beide einen unglaublichen Sinn für Humor und bringen uns jeden Tag zum Lachen und halten uns auf dem Boden, wie die meisten Kinder. Ich bin einfach sehr dankbar, Vater zu sein. Will: Wie gefällt Ihnen Ihr Leben in den USA? Harry: Es ist unglaublich, ich genieße jeden einzelnen Tag. Will: Fühlen Sie sich als Amerikaner? Harry: Ähm… fühle ich mich amerikanisch? Nein? Ich weiß nicht, wie ich mich fühle. Will: Würden Sie darüber nachdenken, ein Staatsbürger zu werden? Harry: Ich habe es in Betracht gezogen, ja. Will: Was würde Sie davon abhalten? Harry: Ich habe keine Ahnung. Ich stehe hier neben diesen Jungs und die amerikanische Staatsbürgerschaft ist ein Gedanke, der mir durch den Kopf gegangen ist. Aber es ist sicherlich nicht etwas, das für mich im Moment eine hohe Priorität hat. Will: Abgesehen von Invictus, was beschäftigt dich, wenn du nicht zu Hause bist? Harry: Mit allem. Alles im Haus. Alles außerhalb des Hauses. Die Mission geht also weiter. Jedes Element der Arbeit geht weiter. Ehe Sie sich versehen, werden wir im Februar nächsten Jahres, also in einem Jahr, wieder hier sein und hoffentlich werden Sie dann auch hier sein. Und wir werden ganz Whistler und ganz Kanada dabei haben, die Jungs für ein episches Spiel anzufeuern. Will: Es scheint dir so viel zu bedeuten, woher nimmst du das Verlangen, dich so für andere Menschen einzusetzen? Harry: Ich habe schon immer gerne gedient, und ich bekomme meinen Kick, wenn ich mit diesen Jungs zusammen bin. Es gibt keine Version, in der ich hierher komme, diese Jungs beobachte und mich nicht selbst engagiere. Will: Wenn du diese Momente der Verbindung hast, wenn du Leute triffst, was bedeutet das für sie und was bedeutet es für dich? Harry: Es ist meine Lösung. Wenn man aus dem Militär ausscheidet, verlässt man die Gemeinschaft nie mehr, und die Spiele alle zwei Jahre zu veranstalten und dann auch noch ein Jahr lang eine Veranstaltung zu organisieren, ist buchstäblich mein jährlicher Fixpunkt. In dieser Gemeinschaft zu sein und zu lachen, Spaß zu haben, egal aus welcher Nation man kommt, das Geplänkel ist dasselbe. Ich bekomme eine Menge Energie, wenn ich mit diesen Jungs zusammen bin. Harry [nach einem Gespräch mit der Schwester von zwei verwundeten ukrainischen Soldaten]: Das weckt die Emotionen. Das ist mir nicht entgangen. Es geht keinem von uns verloren. Die Tausenden von Ukrainern, die jetzt verletzt werden. Harry: Es geht nicht nur um den Einzelnen. Jeder schenkt der verletzten Person große Aufmerksamkeit, und das zu Recht. Wenn diese Person verletzt wird, wird eigentlich die ganze Familie verletzt, weil sich ihr Leben verändert, für immer auf den Kopf gestellt wird. Man muss ihnen die Mittel, die Möglichkeiten und die Plattform bieten, damit sie sich selbst heilen können. Denn wenn sie sich selbst heilen, heilt auch die ganze Familie. Für mich ist das zweifellos der lohnendste Teil der ganzen Sache.
Die schlechten Nachrichten aus London nehmen kein Ende. Erschien die Prostata-Erkrankung des Königs noch mit einem kleinen Eingriff behandelbar, folgte auf dem Fuß die Mitteilung des Kensington Palace, dass Prinzessin Catherine eine Bauch-OP hinter sich habe und bis nach Ostern ausfallen werde. Ganz zu schweigen von den Nachrichten zur Herzogin von York, bei der nach der Brustkrebs-OP nun ein bösartiger Hautkrebs festgestellt wurde. Schauen wir genauer hin …
Sarah Ferguson, die Duchess of York
Die erste Schreckensnachricht kam von der Herzogin von York, Sarah Ferguson. Bei einer Routine- Mammographie, zu der sie im vergangenen Jahr von ihrer Schwester gedrängt worden war, stellte man bei der Herzogin von York Brustkrebs fest. Sie gab dies im Juni, nach dem erfolgreichen Eingriff bekannt, dem eine Operation im Bereich der wiederherstellenden Chirurgie gefolgt war. Nimmermüde eilte sie von Interview zu Interview und ermahnte die Frauen, es besser zu machen als sie selbst und regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.
Einmal mehr bestätigte sie damit das positive Bild, das sie sich in den zurückliegenden Jahren in der Öffentlichkeit erarbeitet hat, als eine Frau, die nicht nur auf ihr persönliches Wohlergehen achtet, sondern auch immer auf die anderen schaut.
Nicht zuletzt deswegen wurde ihre jahrelange Arbeit im Bereich der Krebsforschung und Unterstützung von Betroffenen von der V Foundation gewürdigt: man benannte ein Forschungsstipendium nach ihr.
Fergie betonte auch immer wieder, wie froh sie sei, dass der Eingriff laut der Ärzte erfolgreich gewesen sei. Umgeben von ihrer Familie befasse sie sich vor allem damit, gesund zu werden. Die Aussichten schienen gut zu sein.
Gerade ein halbes Jahr Ruhe war ihr aber tatsächlich vergönnt.
Zum Weihnachtsfest hielt sie sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder in Sandringham bei der königlichen Familie auf.
Man freute sich mit ihr, als sie den Weg von und zum Schloss in Sandringham unternahm und dabei von den Umstehenden freudig gegrüßt wurde.
Im Januar dann der neuerliche Schock: Man fand eine bösartige Form von Hautkrebs bei ihr.
Während des Brustkrebs- Eingriffs hatte man ein auffälliges Muttermal entnommen und festgestellt, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt.
Nun musste sie sich abermals in Behandlung begeben. Wie sie inzwischen mitgeteilt hat, wurden alle problematischen Anteile entfernt und sie sieht sich selbst auf dem Weg der Heilung. Wünschen wir ihr alles Gute.
König Charles III
Da ich chronologisch vorgehen möchte, werfe ich jetzt einen Blick auf den Fall von König Charles. Extrem überraschend traf uns alle die Verlautbarung des Palastes, dass er an einer Vergrößerung der Prostata leide und sich deswegen einem Eingriff unterziehen müsse.
Es handele sich um einen Eingriff, wie ihn tausende Männer täglich in UK hinter sich brächten.
Verbunden mit dieser Mitteilung war die Aufforderung an alle Männer, sich den Vorsorgeuntersuchungen zu unterziehen.
Das Statement war von bislang beispielloser Offenheit, zumal es sich um einen höchst intimen Bereich handelt, der da operiert wurde. Umso begeisterter reagierten alle. Man fand es offensichtlich enorm gut, dass der König derart direkt war und damit einmal mehr die alten Zöpfe des Palastes abgeschnitten hat.
Aber was dann kam – damit hatte wirklich niemand gerechnet …
Wir bewunderten während der Abwesenheit des Königs Queen Camilla, die sich bei mehreren Terminen zeigte und unablässig für ihren Mann Termine übernahm.
Als er dann ein paar Tage später entlassen wurde, schien die Welt wieder in Ordnung. Wenn er auch bleich und mitgenommen wirkte, schienen er und die Königin doch gut gelaunt.
Dem entsprach auch die Tatsache, dass die beiden sich nach Sandringham zurückzogen, damit der König sich weiter erholen könne, beide sich aber auch hier beim Kirchgang filmen und fotografieren ließen. Nach wie vor schienen beide mitgenommen, aber bei guter Laune.
Umso mehr traf uns alle die Bombe gestern Abend, wo der Buckingham Palace in einem neuen Statement mitteilte, dass während des gut verlaufenen Eingriffs Krebs festgestellt worden sei. Es handele sich allerdings nicht um Prostata-Krebs. Seine Majestät habe bereits die Behandlung begonnen.
Die Schockwellen gingen um die Welt und man kann nur erahnen, wie viele Menschen jetzt besonders für den König beten. Kann es wirklich sein, dass er – der so lange auf dieses Amt hat warten müssen und der es mit solcher Energie und Leidenschaft ausfüllt, derart schnell abberufen wird? Und was würde aus der Königin, die so viel aufgeben musste, um bei der Liebe ihres Lebens zu sein?
Alles, was wir heute – am Tag danach – wissen, ist, dass der König in Behandlung ist und guter Dinge, diese Krankheit zu überstehen.
Dies dürfte speziell in seinem Fall gute Chancen haben, denn kaum ein Mann seines Alters dürfte eine derart gute Konstitution haben. Er lebt seit Jahrzehnten gesund, ist sportlich und bei Essen und Trinken enorm diszipliniert. Dazu bewegt er sich viel an der frischen Luft.
Auch ohne die Krebsart zu kennen, denke ich, kann man dennoch guter Hoffnung sein, denn der König bringt die besten Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung mit.
Jetzt können wir alle nur abwarten, was der Palast als nächstes kommunizieren wird.
Eine schwierige Zeit für Prinz William – aus mehr als einem Grund …
Catherine, die Prinzessin von Wales
Der richtige Schocker kam am gleichen Tag als der BP die Operation des Königs mitteilte: die Prinzessin Wales wurde in ein Krankenhaus gebracht und hatte sich dort eine Operation im Bauchbereich unterzogen. Man rechne damit, dass sie 14 Tage in der Klinik werde bleiben müssen und sich dann zu Hause weiter erholen werde. All ihre Termine bis Ostern seien gestrichen und auch der Prince of Wales habe seine Termine weitestgehend abgesagt, um bei seiner Frau sein zu können.
Danach hörte und sah man nichts mehr von den Wales. Die einzige Mitteilung, die kam, lautete, dass nicht mal die Kinder sie besuchen dürften, was auf nichts Gutes schließen ließ. stattdessen hatte man Videokonferenzen abgehalten.
Mehr noch – es lag nahe, dass ein vierzehntägiger Krankenhausaufenthalt auf einen schwerwiegenden Eingriff schließen ließ. Wie man aus der Vergangenheit weiß, können die Räume der diversen königlichen Schlösser sogar zu OP-Sälen umgewandelt werden. (Das wurde in der Vergangenheit bereits gemacht) Heute würde man das vielleicht nicht mehr unbedingt machen, aber die Räume können durchaus zu Krankenzimmern umgestaltet werden.
Personal – auch zur Pflege – ist ebenfalls bei der Hand.
Insofern muss man sich fragen, wie schwerwiegend der Eingriff bei der Prinzessin wirklich war, wenn sie volle zwei Wochen in einer „wirklichen“ Klinik bleiben musste. Zuzüglich der bereits angekündigten Rekonvaleszenz von mehreren Monaten.
Ich selbst habe mir dann bei Herausgabe der Erklärung zu Charles Krebserkrankung voller Schrecken die Frage gestellt, ob Catherine vielleicht sogar Krebs haben könnte … (Auch wenn Krebs natürlich nicht ansteckend ist …)
Was nun den Besuch ihrer Kinder angeht, mag dies den modernen „Empfindlichkeiten“ geschuldet sein. (Nicht böse gemeint) Denn ich erinnere mich an viele Besuche in Krankenhäusern in meiner Kindheit und da wurde eigentlich nicht danach gefragt, wie die Kinder emotional mit dem Zustand der Patienten klarkommen. Da wurde man maximal mit einem Malbuch in eine Ecke gesetzt und musste stille sein. Wenn man auch sagen mag, dass für Louis der Anblick einer an Maschinen angeschlossenen Mutter schwer zu verkraften wäre und man ihn deswegen nur mit zur Zoom-Konferenz nimmt, stellt sich doch die Frage, warum die älteren Geschwister nicht mitdurften.
Im Guten würde ich jetzt sagen: das hat man halt wegen des Gleichbehandlungsprinzips so entschieden. Wenn ich es im Schlechten deute, sage ich: die Prinzessin war in einem so schlechten Zustand, dass man auch den älteren Kindern den Gesamtanblick vorenthalten wollte.
Was tatsächlich Sache ist, werden wir wohl frühestens rund um das Osterfest erfahren, denn dann – so ist es ja zumindest angekündigt – soll die Prinzessin ihre Pflichten wieder aufnehmen.
Was diese Pflichten angeht, so muss auch William früher als erwartet wieder zum Dienst am Land antreten, denn bedingt durch die Krebserkrankung seines Vaters werden derzeit die Termine neu unter den Royals verteilt.
Laut BBC übernimmt der Duke of Edinburgh wesentlichen Anteile an den Terminen des Königs. Queen Camilla, die in den letzten Tagen bereits sehr viele Termine alleine wahrgenommen hat, wird das auch in der nächsten Zeit tun.
Am Ende des Tages können wir nur hoffen, dass sich alles zum Guten wendet und wir in einem Jahr zurückblicken werden und sagen: „Das Jahr hat schlecht angefangen, aber dann ist es doch noch ganz gut geworden …“
Margaret Greville ähnelt auf ihren späteren Fotos einer dicklichen Margaret Rutherford- Darstellerin. Wer würde bei diesen Bildern auf die Idee kommen, dass sie eine der reichsten Frauen Großbritanniens war und einen Schmuckschatz hinterließ, der Seinesgleichen suchte?
Geboren wurde Margaret Greville heute vor 160 Jahren als Margaret Helen Anderson in London. Wenn auch in ihren Geburtsunterlagen Helen Anderson und William Murray Anderson als Eltern eingetragen waren, so war doch klar, dass ihr Vater in Wahrheit der Brauerei-Multimillionär William McEwan war.
Die ganze Sache war vertrackt, denn Anderson war Mitarbeiter in McEwans Brauerei und dieser schickte das Paar zur Geburt des Babys nach London. Als Helen 21 und verwitwet war, heiratete McEwan sie. Wobei er allerdings stets als Stiefvater der kleinen Margaret auftrat, um den Schein des Anstands zu wahren. Das junge Mädchen entwickelte sich schnell zu einer jungen Frau, die wusste, was sie wollte. Vor allem wollte sie den smarten und hutaussehenden Ronald Greville.
1891 heirateten die beiden und sicherlich spielte bei der Entscheidung Margarets gutes Aussehen und die Mitgift ihres Vaters keine geringe Rolle.
Damit das Mädel anständig wohnt, schenkte ihr Vater dem Paar 1906 das Anwesen Polesden Lacey. Dort entwickelte sie sich zu einer der bekanntesten Gastgeberinnen der englischen Society. Königs Edward VII fühlte sich bei Maggie schon wohl, als er noch Prince of Wales war. Die Gästelisten in Polesden Lacey waren gespickt mit Superreichen, Royals und Politikern.
Allerdings war sie die meiste Zeit ihres Lebens auf ihrem Landsitz Witwe, da ihr Mann Ronald 2. Lord Greville bereits 1908, zwei Jahre nach Übernahme des Hauses, starb.
1913 starb dann auch ihr Vater, der mit ihr in Polesden Lacey gewohnt hatte.
Mit dem Vermögen ihres Vaters und dem Titel ihres Mannes ausgestattet, baute Margaret ihre Position weiter aus. Sie schaffte Schmuck an, ging auf Reisen, lehnte Heiratsanträge ab und sammelte königliche Hoheiten wie andere Briefmarken. Gäste in Polesden Lacey waren deswegen auch unter anderen der König von Ägypten, der Maharadscha von Mysore, sowie der Ana Khan.
Die Grevilles gehörten zum so genannten Marlborough House Set, eine der berühmtesten royalen Cliquen der Zeit. Bis heute sind vor allem die Maskenbälle mit historischen Themen berühmt, die dort veranstaltet wurden.
Maggie wiederum betonte immer wieder, dass sie als Gastgeberin ihren Gästen nicht in die Schlafzimmer folge, was den schönen Vorteil hatte, dass sich die Gesellschaft zu einem lustigen Bäumchen-Wechsel-Dich- Spiel in Polesden treffen konnte. Dies bevorzugt bei den Samstagen-bis-Montag-Einladungen der Grevilles.
So verwundert es auch nicht, dass Alice und George Keppel große Freunde der Grevilles waren. Polesden erlaubte es Edward VII nämlich, sich ungestört mit seiner Geliebten Alice Keppel (ebenfalls eine Vorfahrin von Queen Camilla) zu Stelldicheins zu treffen.
So kam es, dass Maggie Greville sich unter anderem mit Queen Mary anfreundete.
1922 wurde Margaret Dame Commander of the Order of the British Empire. Schließlich nutzt einem ja die beste Freundschaft nichts, wenn sie sich nicht mal in einem Titel niederschlägt.
Margaret war nun nicht nur ein kleiner Sonnenschein. So sagte Lady Leslie über sie „Maggie Greville – Ich hätte lieber einen offenen Abfluss in meinem Wohnzimmer.“ Sir Cecil Beaton nannte sie eine „neidische, giftige alte Kröte, deren Mund beim Anblick von Hoheiten wässrig wird. Sie hat niemals etwas für irgendwen getan außer für die Reichen.“ Rudyard Kipling, der Autor des Dschungelbuchs, nannte sie eine abstoßende Schnecke. Elizabeth, die Queen Mum, charakterisierte sie folgendermaßen: „So shrewd, so kind and so amusingly unkind, so sharp, such fun, so naughty; altogether a real person, a character, utterly Mrs Ronald Greville“ („So ruppig, so freundlich und so amüsant unfreundlich, so scharfsinnig, so lustig, so frech; ganz und gar eine echte Person, ein Charakter, ganz und gar Mrs. Ronald Greville.“)
Die nicht so charmante Seite der guten Maggie zeigte sich bereits 1933 als es zwischen ihr und Violet Bonham-Carter (einer Verwandten der Schauspielerin Helena Bonham-Carter) zu einer wüsten Auseinandersetzung kam, als Bonham-Carter die Behandlung von Juden durch Hitler anprangerte und Greville heftig dagegenhielt.
1934 reiste sie dann nach Deutschland und nahm an Nazi-Aufmärschen teil. Margaret kehrte als glühende Bewunderin Hitlers nach England zurück.
Diese durchaus politisch nicht goutierten Ansichten hinderten die Königin-Mutter aber nicht daran, 1942 das Erbe Margaret Grevilles anzunehmen. Die beiden Frauen verband eine enge Freundschaft und die Liebe zu außergewöhnlichen Juwelen.
Übrigens gibt es auch eine Verbindung zu Königin Camilla: jenes Haus, das später zu Polesden Lacey werden werden sollte, stammte vom Baumeister Thomas Cubitt, dem Ur-Ur-Großvater von Queen Camilla.
Die Queen Mum und ihr Gemahl, der Duke of York, verbrachten ihre Flitterwochen in Polesden, was sicherlich ein hervorragender Hinweis auf den Rang darstellt, den Margaret Greville zu jener Zeit in der Gesellschaft einnahm. Wer nun denkt, nur die modernen Royals würden von den Medien verfolgt, muss sich eines Besseren belehren lassen. Anlässlich der Flitterwochen des Paares kreisten sogar Leichtbau-Flugzeuge über Polesden, um Fotos zu bekommen. Für Maggie Greville war dieser Honeymoon der ultimative gesellschaftliche Triumph.
Ich hätte da mal was zu vererben …
Es war bereits zu Margaret Grevilles Lebzeiten eine große Frage, wer was von ihr erben würde. Besonders vor dem Hintergrund, dass sie keine Kinder hatte. Klar war, dass Marie Adeline Liron, ihre persönliche Zofe und enge Freundin, ein lebenslanges Wohnrecht in einem Apartment in Polesden erhalten würde. Aber was tun mit dem Rest des gewaltigen Vermögens?
Sie hatte bereits mit der Herzogin von York Freundschaft geschlossen, suchte aber auch die Anbindung an die übrigen jungen Royals. So begleitete sie den späteren Edward VIII 1922 bei seiner Indien- Reise. Dieser bevorzugte allerdings wesentlich jüngere Gesellschaft.
Somit blieb ihre Freundschaft auf den Herzog und die Herzogin von York beschränkt. Nach Rücksprache mit George V, verkündete Maggie Greville 1914, dass nach ihrem Ableben das Herzogspaar Polesden erben sollte. Sie ging davon aus, dass man dem Herzog einen Ausgleich dafür schaffen müsse, dass sein ältere Bruder David König werden würde.
Wie wir alles wissen, kam es anders. David schmiss hin, um Wallis Simpson zu ehelichen und – schwups – wurde der „Bertie“, der Duke of York, zu König George VI.
Trickie Maggie ließ alle in dem Glauben, es sei gesetzt, dass Bertie Polesden bekommen würde, was das Königspaar natürlich an die langsam alt werdende Dame band. Man ist ja nicht undankbar…. Erst 1942 nach dem Tod Maggie Grevilles, erkannten die Royals, dass sich alles doch ein ganz kleines bisschen anders verhielt: Maggie hatte nämlich zwischenzeitlich ihr Testament geändert und Polesden dem National Trust vermacht, der das Haus bis heute unterhält und Besuchern zugänglich macht. Da Bertie inzwischen König geworden war, brauchte er ja nicht NOCH ein Schloss.
Juwelen – Juwelen – Juwelen
„Die hast du doch immer so gemocht …“ – Das muss sich Maggie Greville wohl gedacht haben, als sie – sozusagen als Ausgleich für Polesden – der Queen Mum ihre fabelhafte Juwelensammlung vererbt hat.
Bis zum heutigen Tag sind nicht alle Stücke bekannt, die sich in jener Kiste befunden haben, die nach Grevilles Tod an die Königinmutter übergeben wurden. Bis zum heutigen Tag aber tragen die weiblichen Royals Tiaren, Colliers, Broschen und Ohrringe, die einst Margaret Greville schmückten.
Hier eine kleine Auswahl …
Dies sind nur ein paar der spektakulären Stücke, die das heutige Königshaus dem enormen Bierkonsum der Briten zu verdanken hatte. Denn dieser hatte Mr. McEwan zu solch enormem Reichtum verholfen.
Oder wie es seine Tochter so schön formulierte:
„I’d rather be a beeress than a peeress.“ (Maggie Greville)
Catherine, die Prinzessin von Wales hat beim heutigen Start des koreanischen Staatsbesuches in London in Ganzkörperrot überrascht.
Das dürfte sicherlich den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol und dessen Gattin überrascht haben. Auch der König schien in bester Laune zu sein …
Während die Prinzessin von Wales staatstragend ernst blickte, konnten sich die übrigen VIPs ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
Hoffentlich bleibt ihnen die gute Laune erhalten, denn es stehen schwierige Gespräche auf der Tagesordnung.
Es war übrigens das erste Mal, dass ich die Prinzessin in einem Capemantel gesehen habe, wie ich es sonst hauptsächlich von Königin Maxima kenne.
Nun muss ich gestehen, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob mir Kates Look gefällt ..
Ich finde doch, dass Maxima wesentlich eleganter daherkommt. Nicht zuletzt, weil sie verschiedene Rottöne geschickt kombiniert. Da ist schon ein Hauch Old Hollywood und ich musste sofort an Lauren Bacall und Ava Gardner denken. Bei Catherine dagegen dachte ich: Rot!
Die koreanische Präsidentengattin hingegen sah ein wenig herbstlich trist aus in ihrem grauen Outfit
Selbst die Strumpfhosen und der Schal waren grau.
Die Königin hingegen trug einen zwar schlichten blauen Mantel, aber eine aufsehenerregende Saphir-Brosche. Sowohl die Brosche als auch die Perlen-Ohrringe stammen aus der Sammlung der verstorbenen Königin.
Wie heißt es schön: „Die Einen sagen so, die anderen sagen so …“ – Zumindest was eine anstehende Trennung der Sussexes angeht, gilt: Nix Genaues weiß man nicht. *
*Okay – genug der Sprichwörter …
Was wohl aber wirklich feststeht, ist, dass die beiden beruflich getrennte Wege gehen. Beide arbeiten derzeit hart daran, ihre Marke zu reparieren. Das ist auch SEHR nötig, nach all den Skandalen, die die beiden unnötig vom Zaun gebrochen haben. Von den unsäglichen Memoiren bis zur angeblichen Verfolgungsjagd.
Sie haben sich ihren Status als Kassengift wirklich hart erarbeitet. Nun reist Harry durch die Welt und bietet sich als Botschafter für seelische Gesundheit und Veteranen-Sport an, während seine Frau demonstrativ Stress-Aufkleber am Handgelenk promotet. Fachleute behaupten, dass, wenn Meghan es schafft, sich vom Opfer-Image zu lösen, sie mehrere Millionen pro Projekt verdienen könne.
Dazu muss sie sich aber erst mal aus dem düsteren Schatten ihres Gatten lösen. Insider betonen, dass Meghan ein fröhlicher, optimistischer Mensch sei und, dass dies in den zurückliegenden Produktionen wie der Netflix- Serie und ihrem Podcast gar nicht zum Tragen gekommen sei. Da darf man natürlich auch einwerfen, dass sie selbst fleißig an diesem Bild mitgebastelt hat.
Um dieses neue Ziel zu erreichen, haben die beiden den für Ethik-Projekte bekannten Unternehmer Adam Lilling als Berater gewonnen. (Er arbeitet übrigens auch für Ellen DeGeneres, Meghans Freundin.)
Es war Lilling, der Harry bei BetterUp untergebracht hat. Jener Firma, die Unternehmen bei ihrem sozialen Fußabdruck berät. Jener Firma, die Harry jetzt jährlich 14 Millionen bezahlt dafür, dass er … ja – wofür eigentlich? Das kann bei BetterUp derzeit niemand so genau sagen. Ich würde behaupten: er ist ein teures Aushängeschild, das zunächst einmal dafür gesorgt hat, dass 10% der Mitarbeiter von BetterUp gehen mussten. (Vielleicht kann Harry sie jetzt beraten, wie man auch ohne zu arbeiten klarkommt. Da hat er ja nun wirklich Ahnung …)
Wie ich irgendwie generell das Gefühl nicht loswerde, dass in allen Firmen, bei denen die beiden anheuern, die Mitarbeiter nervös werden sollten, denn bei Spotify wurden ja nach dem Meghan- Flop auch erst mal Stühle vor die Tür geschoben …
Als interessierte Partei schaue ich natürlich auch immer mit einem Auge zu den anderen Deals der beiden. Wir wissen ja, dass Netflix mehrere Projekte-Pitches der beiden nach ihrem Smash-Hit „Harry und Meghan“ abgelehnt hat. Sie erschienen den Entscheidern als zu wenig erfolgversprechend. Alleine die Doku zu den Invictus Games konnte bestehen. Vielleicht einfach, damit man halt irgendetwas von den beiden vorzuzeigen hatte.
Allerdings blieben die Zuschauerzahlen weit hinter den Erwartungen zurück. Die Doku schaffte es nicht unter die Top 10 der neueingestiegenen Reihen und gilt damit als Flop. Warum – können wir uns wohl alle denken. Die Zuschauer wollen keine Kriegsversehrten sehen. Wir alle wissen, dass Krieg scheiße ist und Leben zerstört. In Großbritannien wird das Ganze nochmals kritischer gesehen, weil man dort die zurückliegenden Kriege als eine ungeheuere Steuergeldervernichtungsmaschine ansieht, die von der Bevölkerung nie mitgetragen wurden. Nun auch noch eine Doku zu den Folgen – das wollen die Wenigsten sehen.
Man kann also sagen, dass Harry es mit seinem Thema sicher gut gemeint hat, aber nicht den Nerv der Zeit trifft. Schlussendlich wird er lernen müssen, dass man dafür, dass man die Menschen belehrt, von diesen nicht immer bejubelt wird. (Und am Ende des Tages daher auch kein Geld damit verdient …) Was speziell Invictus angeht, so hat er ja auch bei seinem Deutschlandbesuch ins gleiche Horn gestoßen wie eh und je, indem er von seinen eigenen Traumata berichtet hat und auch abermals davon, dass er von seiner Familie keinen Rückhalt bekommen habe. (Was sich in alten Interviews vollkommen anders anhört. Aber damals hatte er ja auch noch nicht entdeckt, was für ignorante Schweine sein Vater und dessen Familie sind.) Kurz: Harry kommt einmal mehr als Jammerlappen vom Dienst rüber, der dafür auch noch sehr viel Geld haben will.
Was die Menschen WIRKLICH von Harry wollen (oder wollten), ist ROYALTY. Und das kann er nicht mehr liefern, denn alles, was er da hat ausplaudern können, hat er längst zum besten gegeben.
Also – lassen wir uns überraschen, wie die getrennten Wege von Harry und Meghan aussehen … (Den Kalauer mit den beiden und „Invictus“ spare ich mir jetzt …)
Morgen vor 26 Jahren starb Prinzessin Diana im Alma-Tunnel in Paris.
Wäre sie nicht in jener verhängnisvollen Nacht gestorben (hätte sie sich angeschnallt, oder hätte man die berühmteste Frau der Welt nicht einem betrunkenen Chauffeur anvertraut) – was hätten wir dann noch alles von dieser bemerkenswerten Frau erwarten dürfen?!
Ich glaube, es war unsere damalige Englischlehrerin Frau Kerstjens, die Postkarten der Königsfamilie mitbrachte und diese in den Schaukasten unseres Klassenzimmers hängte. Fasziniert schielte ich wieder und wieder zu den Fotos, die die Queen und Prince Philip einträchtig auf einer Couch sitzend zeigten und Prince Charles beim Wandern im schottischen Hochland. Da war noch nicht mal im Traum an eine Lady Diana Spencer gedacht, deren Bilder bald die Welt überfluten sollten.
Sobald Lady Diana Spencer die Bühne betrat, gab es bei mir kein Halten mehr. Ich verfolgte jeden ihrer Schritte. Sammelte Artikel über sie und klebte jedes Bild in kleine Vokabelheftchen ein. Als ich der Flut nicht mehr Herrin wurde, legte ich Leitzordner an.
Wenn es schon mir so ging – wie musste sich Diana erst fühlen? Heute verstehe ich, dass der Ursprung der späteren menschlichen Katastrophen unter anderem darin begründet lag, dass es keine Blaupause für ein solches Phänomen gab. Diana erwartete Hilfe der Königsfamilie. Doch wie kann man Hilfe bei etwas bieten, das ohne Beispiel ist? Dazu kommt noch, dass man zu Zeiten der Queen mit dem Thema Emotionen weitaus robuster umgegangen ist, als das heutzutage der Fall ist. War es keine institutionalisierte Trauer wie bei Queen Victoria, so behielt man die eigene Gefühlslage für sich. Das galt übrigens nicht nur für Herrscherhäuser, das wurde in den meisten normalen Familien ebenso gehandhabt.
Wenn aber Diana etwas (außer Schönheit) im Überfluss hatte, dann waren es Emotionen. Das, was sie nun bei den normalen Menschen so gut ankommen ließ, war das, was sie von der Königsfamilie trennte. Denn niemand begibt sich gerne in eine Situation, die ihm fremd ist und so hätte man es sicherlich vorgezogen, wenn Diana nach außen gestrahlt hätte und nach innen den Ball flach gehalten.
Ein Gutteil dieser Emotionen bezog sich auf ihren Ehemann. Im Gegensatz zu Diana (oder zumindest nach dem, was so kolportiert wird), hatte er männliche und weibliche Freunde, wohingegen Diana nur Freundinnen hatte. Ob Camilla und Charles nun wirklich durchgängig (bis die Ehe irreparabel zerstört war) lediglich Freunde waren, lässt sich wohl nicht mehr belegen. Das ist aber auch nicht mein Ziel. Vielmehr geht es mir darum darzulegen, dass Diana in meinen Augen ein Ungleichgewicht verspürt hat. Eine Ungerechtigkeit. Die Ungerechtigkeit, dass sie von ihrem Mann nicht das zurückbekam, was sie ihrerseits in die Beziehung und in das Königshaus investierte.
Gegensatzpaare Ein immer größeres Ungleichgewicht machte sich breit in ihrem Leben:
Liebe zu Charles – Unerwiderte Liebe durch Charles Euphorie bei öffentlichen Terminen – Einsamkeit mit Tablett auf der Couch im Kensington Palace Freiheitliches Leben der Menschen mit denen sie zusammenkam – Höfisches Protokoll Große Gefühle für die Familie – Kalte, abweisende Haltung der Royal Family Keine tiefere Bildung ihrerseits – Charles als Intellektueller Diana mit gleichaltrigen Freundinnen/ Spaß – Charles mit wesentlich älteren Freunden (ebenfalls Intellektuelle) Überwältigender Zuspruch durch die Öffentlichkeit – Kein Lob von Seiten der Royal Family Charles vertraut sich ihr nicht an – Charles teilt alles mit Camilla
Dies sind nur ein paar der Gegensatzpaare, die mir spontan eingefallen sind und die zu jener Gefühlslage geführt haben dürften, die Diana schlussendlich eskalieren ließ. (Wohlgemerkt: aus ihrer Perspektive betrachtet. Andere mögen die Situationen anders eingeschätzt haben). Für sie muss festgestanden haben, dass Camilla als Frau, mit der Charles alles teilte, auch die Frau sein müsse, mit der er das Bett teilte. Da sie von allen im Stich gelassen wurde, inklusive ihrer eigenen Familie (Bruder Charles manövrierte sie Mal um Mal aus, wenn sie um seinen Beistand bat. Zum Beispiel, indem sie bat, sich für eine gewisse Zeit nach Althorp zurückziehen zu dürfen, um zur Ruhe zu kommen. Er ließ sie nicht, da er das Eindringen der Presse in seine eigene Privatsphäre befürchtete), fand sie alleinigen Zuspruch bei der Presse. Da im privaten Rahmen keine der maßgeblichen Persönlichkeiten ihr Gehör schenkte, suchte sie diese Aufmerksamkeit bei der Presse. (Übrigens war die Sache nicht nur kein Ruhmesblatt für ihren Bruder Charles, der sich am Ende als kühner Rächer an der Königsfamilie gerierte, auch ihre Schwestern dürfen von Kritik nicht ausgenommen werden, denn sie waren es, die durch die Nähe zum Thron (speziell der Ehemänner) eindeutige Nachteile fürchteten, sollten sie sich zu eng an Diana anschließen.
Alle mal herhören! Und so kam es, wie es kommen musste: Diana, die immer mehr in ihrem eigenen Saft schmorte, sah die Front gegen sich immer mächtiger werden. So mächtig, bis sie ihr einziges Heil im Rundumschlag zu finden glaubte.
Das war die Geburtsstunde von Andrew Mortons Buch „Diana – Ihre wahre Geschichte“ und schlussendlich das berüchtigte Panorama-Interview mit Martin Bashir, in das sie Bekannterweise hineinmanipuliert worden war. Nicht zuletzt durch ihren eigenen Bruder, der die Unterlagen Bashirs nicht überprüfte, sondern seiner Schwester vorlegte, woraufhin diese einwilligte, das Interview zu geben.
Wie so viele Menschen, die Interviews geben, musste auch Diana im Nachgang erfahren, dass sie damit einen großen Fehler gemacht hatte. Dass das, was sie für sehr klug gehalten hatte, sich als schrecklicher Fehler entpuppt, weil sie keine Ahnung von den Konsequenzen hatte. Im Fall Diana muss man wohl auch dazu sagen, dass sie zwar einen Medienberater bezahlte, diesen aber in beiden Fällen nicht informiert hatte. Wahrscheinlich hat sie geahnt, dass er versuchen würde, beide Stunts zu verhindern.
Was bleibt?
Wenn wir uns an die Zeit direkt nach Dianas Tod erinnern, erinnern wir uns vor allem der alles überwältigenden Trauer, die die Welt erfasst hatte.
Der Diana Princess of Wales Memorial Fund Geldspenden brachen förmlich über den Kensington Palace herein, denn die Menschen wollten damit ihre Unterstützung für Dianas Anliegen zum Ausdruck bringen.Um diese Spenden an die richtigen Empfänger zu bringen, gründete man eine Stiftung („Diana Princess of Wales Memorial Fund„), bei der Dianas Schwestern im Stiftungsrat saßen. Millionen von Pfund wurden an Organisationen gegeben, mit denen Diana zusammengearbeitet hatte. Jährlich wurde überprüft, ob und wie man sich neu ausrichten solle. Man beschloss bald, nur noch zeitlich begrenzte Projekte zu unterstützen. Im Jahr 2012 war dann endgültig Schluss. Die Stiftung schloss für immer ihre Tore. Was noch an Finanzmitteln da war, floss in die Royal Foundation, deren Schirmherren die Prinzen William und Harry waren/ sind.
Das ganze Konstrukt klingt nun erst mal ganz gut. Doch dann überlegt man, warum die Stiftung aufgegeben wurde. Da landet man dann bei der US- Firma FranklinMint, die bereits 1998 angefangen hatte, Diana-Memorabilia zu verkaufen. Die Stiftung verweigerte Franklin Mint die Lizenzen, was diese aber nicht davon abhielt, ohne Lizenzen weiter zu verkaufen. Daraufhin verklagte die Stiftung Franklin Mint in Kalifornien. Das Urteil war schnell gefällt: da man in Kalifornien nur im Namen einer verstorbenen Person klagen kann, die Einwohner des Staates ist, wurde die Klage abgewiesen. Franklin Mint seinerseits hatte die Stiftung wegen Rufschädigung verklagt und gewonnen. Man einigte sich schlussendlich außergerichtlich. Über die Details schweigen beide Seiten. Die Konsequenz für die Stiftung: sie mussten ihre Zahlungen an wohltätige Organisationen und Projekte einstellen und schlussendlich ganz aufgeben. Was noch übrig war, nachdem man Franklin Mint abgefunden hatte – wie gesagt – floss in die Royal Foundation.
Ein trauriges Ende für etwas, das so hoffnungsvoll begonnen hatte.
Diana Princess of Wales Memorial Fountain + Princess Diana Memorial Garden Eine ziemlich hässliche Statue im Garten von Kensington Palace und eine in Grenzen nützliche Fontäne in Hyde Park. Wobei sechs Wächter bei letzterer darauf aufpassen, dass niemand mehr durch den Brunnen läuft, das es mehrere Stürze gegeben hatte, wo die Verunfallten sogar ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Angeblich sei das Gras rund um die Fontäne stark in Mitleidenschaft gezogen und die ganze Anlage nicht wirklich gepflegt.
Das sind die Gedenkstätten für Diana. Dazu kommt noch ein absolut geschmackloser „Tempel“ (respektive dessen Fassade) im Park von Althorp, wo man Blumen zum Gedenken ablegen kann (was sicherlich schon lange niemand mehr tut), da man Dianas Grab auf der kleinen Insel im ovalen Teich nicht besuchen darf. (Früher ruderten ihre Söhne an Jahrestagen dort hinüber). Was man allerdings – zumindest anlässlich der runden Jahrestage – immer noch findet, sind Sonderhefte, und ab und zu noch Titelseiten auf Zeitschriften, die Dianas Antlitz ziert.
Die Diana Gedächtnis- Ausstellung in Althorp House
Wir erinnern uns alle an jene zornerfüllte Rede, die Charles Spencer, Dianas Bruder, in der Westminster Abbey anlässlich ihrer Beisetzung gehalten hat. Die schockstarre Königsfamilie lauschte den Worten des Earls, der pathetisch schwor, stets für seine Neffen da zu sein. (Damit diese der grausamen Königsfamilie niemals zum Opfer fallen würden wie seine arme gejagte Schwester …) Er ließ Althorp renovieren und eröffnete in den Ställen eine sehr schöne Gedächtnis- Ausstellung, bei der man u.a. die Hochzeit noch einmal nachverfolgen konnte und als Herzstück ihr Brautkleid bewundern. Ich war damals in Althorp und durfte auch den Earl Spencer kennenlernen. Das Haus selbst ist wunderschön und die Ausstellung war ein Traum für jeden Fan. Allerdings schloss die Ausstellung 2013 für immer ihre Tore. Wohingegen man Althorp noch immer im Sommer besichtigen kann.
Die Mode
Eine der intensivsten Erinnerungen an Diana ist mit Sicherheit ihre Mode. Noch heute erscheinen Bücher zu ihrem Stil und die Art und Weise wie sie nachgeahmt wurde, sucht sicherlich ihresgleichen. Größtes Event seinerzeit: Die Auktion ihrer Kleider zu einem guten Zweck. So konnten Fans zum Beispiel die entsprechende Ausstellung im Kensington Palace mit den erworbenen Stücken sehen, die sich zu einem sofortigen Kassenmagneten entwickelte. Nach einer Weile wurden nur noch einzelne Kleider gezeigt und dann war komplett Schluss.
Was die privat ersteigerten Roben angeht, so sind sie teilweise bereits zum dritten und vierten Mal aus den unterschiedlichsten Gründen unter dem Hammer. Jetzt im September gibt es wieder mehrere Auktionen, wo nicht nur Abendkleider erneut versteigert werden, sondern auch ein Exemplar ihres berühmten roten Schäfchen-Pullovers. Diesen hatten die Besitzerinnen der Strickwarenladens auf dem Dachboden wiedergefunden. Diana hatte ihn seinerzeit zur Reparatur gegeben und niemand hatte den Pullover je wieder abgeholt. So hat man jetzt also die (vielleicht nicht ganz) einmalige Chance, das inzwischen etwas mitgenommene Stück zu ersteigern. Vorausgesetzt, man kann (und will) bei einem Startgebot von 50.000 Pfund mithalten …
Ihre Erben
Das sind natürlich in erster Linie ihre beiden Söhne. Dem Vernehmen nach hat Prince Harry seinerzeit 20 Millionen Pfund von seiner Mutter geerbt, die inzwischen den zentralen Grundstein seiner Existenz in den USA bilden. Beide Söhne haben u.a. Schmuckstücke von Diana geerbt, die sie ihren jeweiligen Ehefrauen geschenkt haben. Wenn der berühmte diamantgerahmte Saphir, Dianas Verlobungsring, auch eigentlich die Hand von Harrys Frau hätte zieren sollen, hatte dieser das Stück seinerzeit William für seine Verlobung mit Kate überlassen.
Bis zu ihrem endgültigen Bruch hatten die beiden Söhne sich zumindest noch zu den Todestagen der Mutter zusammengefunden, aber auch dies gehört inzwischen dank Harrys Memoiren der Vergangenheit an.
Aus der Royal Foundation hat sich Harry zurückgezogen und es scheint fast so, als wage nicht mal er, den Namen der Mutter für seine geschäftlichen Ziele einzusetzen, nannte er seine Firma doch „Archewell“.
Der Fall Prince Harry
Manchmal scheint es, als wäre Prince Harry der einzige, der ostentativ das Gedächtnis an seine Mutter am Leben erhält. Er berichtet in seinen Memoiren von ihr. Erzählt von seinen halsbrecherischen Fahrten in den Alma-Tunnel (was mich extrem verärgert hat, da ich die dortige Verkehrssituation mit den vielen Fußgängern kenne …) Berichtet von seiner Jugend, die eine einzige Flucht vor der Verlassenheit nach ihrem Tod war. Wieder und wieder geht es um die Mutter, ohne deren Tod sein ganzes Leben natürlich vollkommen anders verlaufen wäre … Da es am Ende des Tages um die eigene Marke und das Geldverdienen geht, macht auch Ehefrau Meghan mit und lässt sich mit dem Baby Lilibet Diana (!) vor einem Foto der Großmutter ablichten, wobei die Kleine die Oma neugierig anschaut.
Wobei ich es schon irritierend finde, dass bei den Sussexes an der Wand nicht etwa ein privater Schnappschuss der Mutter/ Schwiegermutter/ Großmutter hängt, sondern ein offizielles Fotografen-Bild. So erinnert das Ganze eher an das Zimmer eines Fans, der sein Lieblings-Starfoto an der Wand hängen hat.
Wie sicherlich die meisten Leser wissen, beließ es Harry nicht bei den Schilderungen seines Verlustschmerzes. Er wird nicht müde, die Parallelen zwischen seiner ach so verfemten Ehefrau und seiner Mutter zu betonen. Das ging sogar soweit, dass in diesem Jahr eine hart durch New York von Harry und Meghan so aufgeplustert wurde, dass sie sogar von einer „Verfolgungsjagd mit beinahe tödlichem“Ausgang sprachen. Sehr schnell zeigte sich allerdings, dass es sich um keine Verfolgungsjagd gehandelt hatte, wie der Bürgermeister von New York betonte. Mit einer gewissen Süffisanz fügte er hinzu, dass jeder, der den New Yorker Verkehr kenne, wisse, dass dies schlicht unmöglich sei. Am Ende des Tages waren die beiden die Gelackmeierten über die sich die Welt den Mund zerriss und/ oder kaputtlachte. Mit dieser grotesken Neuinszenierung war Harry endgültig zu weit gegangen.
Resumee
Ich vergleiche die Zeit bis gleich nach Dianas Tod mit dem, was heute, knapp 30 Jahre später noch von ihr geblieben ist. Es ist verzweifelt wenig. Von ihrem vielgerühmten sozialen Engagement bis zu ihrer Liebe zu ihren Söhnen … William geht seinen eigenen Weg mit seiner Familie und was er empfindet, eröffnen nur kleine Blitze, die plötzlich eine Landschaft zu erhellen scheinen, so als er eine Teilnahme seines Vaters bei den Gedenkfeiern für die Mutter ablehnt. Die Brüder wirkten vor Jahren an einer Doku zu Dianas Leben mit, aber das war es dann auch. Alles in allem, muss man wohl feststellen, ist nicht viel geblieben. Ob Diana Menschen zu aktivem sozialem Handeln inspiriert hat? Mit Sicherheit. Ob sie noch immer Menschen inspiriert? Mit Sicherheit nicht in dem Maß, wie man es hätte erwarten können. Vieles von dem Guten, das sie ohne Zweifel getan hat, wird überschattet von ihren Skandalen.
Insofern hätte ich mir – als ehemals weltgrößter Fan – gewünscht, sie hätte länger gelebt. Wäre ruhiger geworden. Hätte vielleicht Altersweisheit entwickeln können und mit einer gewissen Milde zum Buckingham Palace und nach Clarence House schauen können.
Auf dem Weg war sie wohl, als alles in jener Nacht im Alma Tunnel endete.
In meiner Live-Sendung habe ich mir vor kurzem die Frage gestellt, was von Prinzessin Diana geblieben ist … Auf die Frage gebracht hat mich dieses Buch aus dem Busse Seewald Verlag, das mit großformatigen Fotos an die Geschichte der unvergessenen Königin der Herzen erinnert.
Ich bin mit diesem Buch noch einmal auf eine Reise auch zurück in meine eigene Jugend gegangen, als ich der weltgrößte Diana-Fan war. Bis hin zur Frisur. (Gescheitert bin ich an ihrer Größe und Figur …)
Hier ahnt man, warum … Sie und ich bei Madame Tussaud in London, Mai 2023, anlässlich der Krönung
Deswegen hat mich auch das Buch so sehr interessiert. In deutscher Sprache gibt es überraschend wenige Titel über Prinzessin Diana. Noch dazu fehlen solche, die versuchen, ein ausgewogenes Bild der Prinzessin zu erarbeiten. Tatsächlich bleibt das Buch „Diana – Vermächtnis einer Prinzessin“ zwar tendenziell auf ihrer Seite, ist dabei aber nicht so extrem wie andere Publikationen, die sogar vor Beleidigungen von König Charles und Königin Camilla nicht zurückschrecken. Von daher ist es auch für jene gut lesbar, die sich als bekennende Charles und Camilla-Fans outen (Ich hebe hier mal den Finger…)
Was für mich an dem Buch aber besonders wichtig ist, ist die Tatsache, dass man eine unbeschwerte Reise in die Vergangenheit unternehmen kann. Man darf Dianas Weg noch einmal nachvollziehen, ohne, dass zu tief in jenen Wunden gebohrt würde, die das Prinzenpaar sich seinerzeit gegenseitig zugefügt hat und welche auch an ihren Anhängern nicht folgenlos vorbeigegangen sind.
Wir gehen mit den wunderbaren Bildern noch einmal in jene scheinbar unbeschwerten Jahre zurück, als die von der ganzen Welt beobachtete Hochzeit in London stattfand…
St. Paul’s Cathedral – Schauplatz der Hochzeit von Charles und Diana. Diese Aufnahme habe ich im Mai 2023 gemacht. Credit: Petra von Straks
Timeline der Kathedrale in der Krypta Credit: Petra von Straks, Mai 2023
Die Kapitel „Dianas Jugend“, „Diana findet ihren Prinzen“, „Eine moderne Prinzessin“, „Eine liebevolle Mutter“, „Im Dienst der Humanität“, „Der Tod der Königin der Herzen“ und schlussendlich „Dianas Vermächtnis“ nehmen uns chronologisch und thematisch mit durch ein Leben, in dem noch so viel möglich gewesen wäre.
Die durchaus ausführlichen Texte, die die Bilder begleiten, rufen einem nochmals all jene Stationen ihres Lebens in Erinnerung, fügen zusammen und lassen auch die Untiefen nicht aus. Das ist es, was das Buch besonders empfehlenswert macht.
Für wen ist es geeignet? Sicherlich für LeserInnen wie mich, die Dianas Weg begleitet haben und inzwischen jenen der erwachsenen Söhne und des mittlerweile gekrönten Ex-Mannes Charles. Wir können noch einmal in die Vergangenheit reisen ohne dabei Gegenwart und Zukunft zu vergessen, denn das Buch stellt auch den Weg der beiden Prinzen William und Harry vor. Aber auch jene, die Diana nicht mehr erlebt haben, die vielleicht die weltweite, beinahe an Hysterie grenzende Trauer nicht nachvollziehen können, die ihr Tod ausgelöst hat – sie können sich auf die Spuren dieser außergewöhnlichen Frau begeben und so vielleicht besser verstehen, warum Diana noch heute zum Beispiel das Leben ihres Sohnes Harry und von dessen Frau Meghan so offensichtlich zu beeinflussen scheint.
Ich selbst habe während der Lektüre begonnen zu rechnen … wie alt Diana jetzt wäre. Wie alt sie bei ihrem Tod war. Dass ich längst wesentlich älter bin als sie je wurde. Das Gefühl des Weitergehens und in gewisser Weise auch des Zurücklassens stellte sich ein. Es wird einem wehmütig, wenn man dann die Zahlen betrachtet. Aber dann löst man sich auch wieder von ihnen und blättert zurück in diesem Leben, betrachtet ihre Mode und ihr soziales Engagement und stellt fest, dass es doch wahr ist, wenn man sagt, man solle nicht so sehr betrauern, dass man etwas verloren hat, sondern dankbar sein, dass man es haben durfte.
In diesem Sinne empfehle ich das Buch eindeutig. Und wenn es dazu anregt, sich noch eingehender mit Diana und den Ihren zu befassen – umso besser. Dann darf ich nämlich auf jene Titel aus dem Busse Seewald Verlag verweisen, die ich bereits besprochen habe. Zudem gibt es im Anhang des Buches noch die Hinweise auf diverse Titel rund um Großbritannien und die Königsfamilie. Besonders hervorheben möchte ich hierbei das wunderbare Buch über die Gärten von Highgrove.
Und hier noch der Link zur Verlagsseite, wenn ihr euch über weitere Titel informieren möchtet: https://www.topp-kreativ.de/diana-vermaechtnis-einer-prinzessin-25180
„Ich bezweifle, dass ich etwas erreicht habe, für das man mich in Erinnerung behalten wird.“ So sagte Prinz Philip kurz vor seinem 90. Geburtstag. Eine etwas irreführende Behauptung. Denn wie uns dieser Bildband vor Augen führt, hat Prinz Philip so manchen tiefen Fußstapfen gesetzt.
Wenn man das Buch aufschlägt, fällt einem als erstes auf, dass es praktisch ausschließlich aus doppelseitigen Fotos besteht. Zu jedem Foto gibt es ein Infokästchen, in dem das Bild eingeordnet wird. So begeben wir uns auf eine Zeitreise durch das fast 100 Jahre währende Leben dieses ungewöhnlichen Menschen.
In meinen Augen findet man den Schlüssel zum Menschen Philip in seiner Heimatlosigkeit. Was er oft mit der ihm eigenen Nüchternheit als unwichtig abtat, formte tatsächlich den Mann, der über Jahrzehnte hinweg hinter seiner Frau herging und dennoch seinen eigenen Schatten warf. Sei es in seiner Förderung von Wissenschaft, Technik und Naturschutz (er betätigte sich sogar als Moderator für eine Wissenschaftssendung der BBC) oder auch durch die von ihm gegründete „Way Ahead- Group“, die sich um die Zukunft der Monarchie kümmert. Heimatlos war der griechische Prinz, nachdem man in Griechenland die Monarchie abgeschafft hatte und sich seine Familie über Europa verteilte. Dazu kam die psychische Erkrankung seiner Mutter und die Problematik, dass seine Schwestern nach Deutschland heirateten und in den Sog des Nationalsozialismus gerieten. Dies alles sollte sich in seiner Beziehung zur Prinzessin Elizabeth als heftige Stolpersteine erweisen. (Es ist nicht angenehm, wenn du dich in der Presse mit Schlagzeilen konfrontiert siehst, die deine Familie als Nazis und deine Mutter als eine Irre diskreditieren …)
Sein Verhältnis zur Presse war sicherlich nie spannungsfrei, aber am Ende des Tages wusste er, dass es ohne die Medien kein Königshaus (mehr) gäbe und so stellte er sich – im Gegensatz zu seiner Frau – auch Interviewfragen …
Wenn es mich auch verblüfft hat, so muss ich doch sagen, dass mir das Buch Philips reiches Leben noch einmal vor Augen geführt hat und dazu Lust gemacht, mich nochmals intensiver mit ihm zu befassen.
FAZIT: Das Buch ist für all jene von Interesse, die noch nie glauben konnten, dass Philip ein Mann ohne Eigenschaften war. Es bietet mittels sehr schöner Fotografien eine wunderbare Zeitreise und man kann noch einmal die Stationen seines ungemein interessanten Lebens nachvollziehen. Einem Leben, über das noch lange nicht der letzte Satz gesagt ist.
FAKTEN: Prinz Philip – Sein Leben in Bildern, Seewald Busse Verlag, Stuttgart 2021, 108 Seiten, 15,00 €