Jack the Ripper – Symphonie des Grauens

Der Diebstahl eines schlichten Damenhuts reißt die junge Modistin Elizabeth mitten hinein in jene Mordserie, die noch mehr als hundert Jahre später die Welt in Atem hält. Doch damit stört sie die Kreise des Londoner Polizisten Harris, für den sie bald mehr als nur kriminalistisches Interesse entwickelt. Dann aber geraten die Dinge außer Kontrolle und Elizabeth muss um ihr Leben kämpfen, denn sie hat ungewollt in ein Wespennest gestochen …

Afra – Die Geliebte des Hexenjägers

Afra und die Hexen – das ganz große Thema
Seit wann ich mich mit Hexen befasse, kann ich gar nicht so genau sagen.
Angefangen hat es sicherlich mit den Hexenprozessen von Salem/ USA und dann wanderte mein Interesse nach England.
Hier stehen die Pendle- Hexen und die Hexen von Belvoir im Fokus.
Ein Besuch in Barrowford und dem Pendle- Heritage- Centre endete vor den verschlossenen Türen. Corona hatte dafür gesorgt, dass die Öffnungszeiten stark eingeschränkt wurden. Da wir nicht auf den Öffnungstag warten konnten, mussten wir den Besuch verschieben.

Nun hatten wir eigentlich geplant, zum Jahreswechsel 2021/22 zu fahren. Da sollte es dann auch nach Belvoir gehen und nach Bottesford. Diese Reise musste ich komplett canceln, da die französische Regierung keine Durchreisegenehmigung für England erteilte.
Also alle Termine abegsagt und meine Ansprechpartner auf einen unbestimmten späteren Zeitpunkt vertröstet.

Jetzt bin ich ein bisschen im Zwiespalt, denn ich will ein bisschen mehr über das Hexen- Thema und den Roman schreiben. Ich denke, ich mache dazu einen Blog …
Also: Bei Interesse am Thema – neben schauen und den dazugehörigen Blog anklicken!

AKTUELL: Gewinnspiel in der Facebook- Gruppe „Historische Romane“!!!
Zu Gewinnen gibt es ein handsigniertes Exemplar von „Afra – Die Geliebte des Hexenjägers“!
Folgende Frage ist zu beantworten: „Wie heißt das Buch, das König James VI geschrieben hat, um die Hexen- Prozesse auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen?“

Mord in der Priory – Das Geheimnis der Florence Bravo

Was für ein seltsames Gefühl, wenn man nach so langer Zeit der Recherche und des Schreibens sein neuestes literarisches Kind auf die große Bühne entlässt.

Es sind viele Jahre her, dass ich zum ersten Mal mit der Geschichte der Florence Bravo in Berührung kam. Es geschah – wie so viele Begegnungen in meinem Leben – über ein Gebäude.
Nämlich die Priory in Balham/ London.

Hier seht ihr den Haupteingang des Hauses, das heute, in mehrere Apartments aufgeteilt, vermietet wird.
Der ehemals großzügige Garten, der Florence‘ ganzer Stolz war, ist mittlerweile wesentlich verkleinert worden.
Sie war eine begeisterte Gärtnerin und wenn ihr das Foto genau anseht, erkennt ihr am oberen Rand eine Eiche. Diesen Baum hat Florence noch selbst gepflanzt.

Wir werden im Mai nach London fahren und bei der Krönung dabei sein. Bei der Gelegenheit werde ich auch zur Priory fahren und mich dort umsehen. Vielleicht sieht mich ja ein netter Bewohner und lässt mich ins Haus, damit ich mal ein bisschen umschauen kann. Das wäre natürlich toll.

=========== ACHTUNG! SPOILERALARM!!!! ==========


Florence Bravo, geborene Campbell, verwitwete Ricardo (5. September 1845 – 17. September 1878) steht im Mittelpunkt meines Romans, der uns ins England der Königin Victoria führt.
Als Tochter eines erfolgreichen Unternehmers in Australien geboren, heiratete sie mit nur 19 Jahren den Offizier Alexander Ricardo.
Die Ehe geriet sehr bald in Schwierigkeiten. Ricardo entwickelte sich zum wirtschaftlich erfolglosen Alkoholiker, nachdem er die Armee verlassen hatte.
Florence verließ ihn, nachdem er ihr gegenüber gewalttätig geworden war. Um das Gesicht zu wahren, schickten ihre Eltern sie in ein Sanatorium in Malvern, wo die damals hochmoderne Wassertherapie praktiziert wurde.
Der wesentlich ältere, verheiratete Dr. James Gully leitete die Klinik und galt als einer der Pioniere auf dem Gebiet. Er stand unter anderem auch mit dem bei uns bekannten Pater Sebastian Kneipp in regem Austausch.

Bald entstand zwischen Gully und Florence eine enge Beziehung. Sie verliebten sich. Da beide verheiratet waren, schien es keine Lösung zu geben.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Hause Ricardo entspannten sich nach dem Tod von Alexanders Mutter, die ihrem Sohn ein stattliches Vermögen vererbte.
Ricardos Zustand hatte sich zwischenzeitlich weiter verschärft und er war nach Köln gezogen.
Die Scheidung, die Florence anstrebte, zerschlug sich, da Ricardo seine Zustimmung verweigerte. Noch bevor etwas geschehen konnte, starb er in Köln an den Folgen seiner Trunksucht.



Florence, die sein Vermögen erbte, war nun eine reiche, alleinstehende Frau. Sie mietete sich in Balham/ London in der stattlichen Villa The Priory ein.

Sie war nun frei für ihren Geliebten Dr. Gully, der in ein Haus schräg gegenüber der Priory einzog, nachdem er sich in seiner Klinik hatte auszahlen lassen.
Doch Florence wurde enttäuscht. Gully hielt zu seiner Ehefrau, die seit Jahren in geistiger Umnachtung in einem Sanatorium vor sich hinvegetierte.
Er weigerte sich, die Scheidung einzureichen.
Verzweifelt wurde Florence‘ Lage, als sie von Gully schwanger wurde und die Affäre durch einen Zufall bekannt wurde.

Da eine Abtreibung in einem Krankenhaus vollkommen unmöglich war, musste Gully selbst den Eingriff vornehmen.

So, körperlich wie seelisch verwundet, beendete Florence die Beziehung zu Gully. Dies allerdings war nicht ausreichend, um sie in die Gesellschaft zurückzuführen.
Dies versprach sie sich von einer neuerlichen Ehe.



Mit Charles Bravo, einem aufstrebenden jungen Anwalt, durch ihre Gesellschaftsdame Mrs Jane Cox bekanntgemacht, schien die Lösung all ihrer Probleme gefunden.

Die beiden trafen sich nur wenige Male und beschlossen schon, zu heiraten. Florence erhoffte sich gesellschaftliche Anerkennung und Bravo interessierte Florence‘ Geld.
Um reinen Tisch zu machen, gestand sie ihm die Affäre mit Gully, woraufhin er ihr gestand, dass er eine Geliebte sowie ein gemeinsames Kind hatte.
Unter dem Vorbehalt, dass er sich auch weiter um das Kind kümmern könne und sie jeglichen Kontakt zu Gully abbräche, planten die beiden die Hochzeit.

Bravo hatte sich offensichtlich ausgemalt, dass er nun das Sagen über Ehefrau, Haushalt und Vermögen haben würde. Als er aber bemerkte, dass nach einem erst vor Kurzem erlassenen Gesetz eine Frau das Vermögen selbstbestimmt behalten konnte, das sie in die Ehe mit eingebracht hatte, und dass Florence keineswegs vorhatte, ihrem künftigen Mann die Zügel zu überlassen, drohte die Hochzeit kurzzeitig zu platzen. (Es gab eine sehr unschöne Szene als Bravo bei Florence‘ Anwalt vorsprach und dessen Glückwünsche brüsk abwies, mit dem Satz „Ich will keine Glückwünsche – ich will Geld.“)

Es war Dr. Gully, der Florence riet, mir ihrem künftigen Mann zu verhandeln. So überließ sie ihm die Einrichtung der Priory, sowie deren Mietvertrag. Bravo erklärte sich einverstanden und so konnte am 8. Dezember 1875 in Kensington geheiratet werden.
Alles schien sich gut anzulassen. Florence wurde gleich zwei Mal nacheinander schwanger, doch verlor sie jedes Kind nach wenigen Monaten der Schwangerschaft.

Betreut von ihrer Gesellschaftsdame Mrs Jane Cox kam sie nach jeder Fehlgeburt nur langsam wieder zu Kräften.
Ihr Mann aber wurde immer intensiver von Eifersucht geplagt. Dass Dr. Gully nur wenige Schritte von der Priory entfernt wohnte, machte die Sache nicht besser.
Hinzu kam seine stets intervenierende Mutter, die sich von Anfang an gegen eine Hochzeit mit Florence gestellt hatte.

Bravo überzog seine Frau bald mit Drohungen, Streitereien und Gewalt. Seine Stimmungsschwankungen wurden unerträglich.
Die Rekonvaleszenz nach den Frühgeburten wurde von ihm eher unduldsam ertragen und er konnte gar nicht schnell genug ins Ehebett zurückkehren. Wobei Mrs Cox, die bei Florence nächtigte, um sich ständig um sie kümmern zu können, ihm ein steter Dorn im Auge war. Erst wenn Mrs Cox aus dem ehelichen Schlafzimmer auszog, konnte Charles wieder einziehen.

Als beide Frauen an der See kuren wollten, damit Florence sich erholen konnte, verweigerte Bravo seine Zustimmung zu der Reise. Mehr noch: er drohte damit, Mrs Cox zu entlassen. (Er hatte zuvor schon andere Dienstboten hinausgeworfen, was abermals zu Auseinandersetzungen führt hatte.) Geld war bei den Eheleuten ein ständiger Streitpunkt, zumal es für Charles Bravo offensichtlich ein Zeichen seiner Macht als Hausherr war.

Am 18. April 1876 gingen Florence und er gemeinsam nach London. Er hatte am Nachmittag Probleme beim Ausreiten, da das Pferd permanent bockte. Am Abend dann – nach einer heftigen Auseinandersetzung beim Essen – brach er mit Vergiftungserscheinungen zusammen.
Diverse Ärzte eilten an sein Krankenbett, unter anderem der Leibarzt von Königin Victoria. Doch sie alle konnten Bravo nur sagen, dass er innerhalb von Stunden sterben werde.
Er hatte kein Glück und starb nicht innerhalb von Stunden. Seine Agonie dauerte drei volle Tage. Heftiges Erbrechen, Krämpfe und Zeiten der Ohnmacht wechselten sich ab.

Nach seinem Tod kam es zu einer Anhörung zur Todesursache in der Priory, die ohne Ergebnis endete.
Doch seine Freunde und Familie gaben keine Ruhe. Sie waren sich sicher, dass Bravo ermordet worden war, und kämpften dafür, dass dies untersucht würde. Sie verdächtigten Florence.

Tatsächlich uferte die zweite Anhörung zu einem Beinahe- Prozess aus. Es wurden alle mögliche Zeugen gehört, unter anderem das Personal, Mrs Cox, Florence und Dr. Gully.
Alle schockierenden Details wurden ans Licht gezerrt, so auch die Abtreibung.
Die Anwälte der Gegenseite taten alles dafür, Florence Ruf in den Dreck zu ziehen. Es wurde so schlimm, dass die Geschworenen eingriffen und ihr Sprecher sich gegen die Vorgehensweise der Anwälte verwahrte.

Auch diese zweite Anhörung ging ohne Ergebnis zu Ende. Man kam zu dem Schluss, dass Charles Bravo ermordet worden sei, dass es aber keinerlei Beweise, oder auch nur Hinweise auf einen Täter gebe, die eine Anklage rechtfertigen würden.

Es war bitterer Lorbeer, der bei dieser Anhörung verteilt wurde.

Mrs Cox wanderte nach Jamaica aus, wo sie eine Erbschaft antrat. Dr. Gully lebte bis zu seinem Lebensende schräg gegenüber der Priory, zog sich aber vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück.
Florence, verfolgt von den Schatten der Vergangenheit, wurde ebenfalls zur Alkoholikerin wie ihr erster Mann. Der Vermieter der Priory hatte ihr gekündigt und sie hatte sich nach Southsea zurückgezogen.
Ihr Onkel kam aus Schottland, um sie mit sich zu nehmen, damit sie sich erholen konnte. Doch als er ankam, war sie bereits in hoffnungslosem Zustand. Von ihm und zwei Dienstmädchen umsorgt, starb Florence am 17. September 1878. Sie überlebte ihren zweiten Mann also gerade mal um zwei Jahre.

Was aus den anderen Beteiligten wurde, könnt ihr natürlich in meinem Buch nachlesen. Dort findet ihr auch Fotos, die ich an Originalschauplätzen aufgenommen habe.

LESEPROBE

Die letzte Schaufel Erde war gerade über dem kleinen Hügel umgedreht worden, als die vier Männer bereits den Sarg über das Loch hoben, um es sodann langsam herabzulassen.

Es musste kurz vor fünf sein, denn gerade hatten die Vögel begonnen zu zwitschern.

Der Wind rauschte im dichten Laub der umstehenden Bäume und der Umriss der St. Mary’ s Church erhob sich undeutlich am Horizont.

Ende September. Es würde nicht mehr lange dauern, und das Grün würde sich verlieren. Das Zwitschern würde enden.

Die kleine Frau in dem schwarzen Umhang – sie hielt ihn mit zwei Fingern zusammen und versuchte gleichzeitig, die Hände im Gebet zu verschränken – blickte in den dunklen Abgrund, der den Sarg aufgenommen hatte. Man konnte bereits riechen, dass der Herbst nahte. Im kühlen Nachtwind verlor sich der sanfte Duft von Astern und den letzten Rosen.

Sie sprach ein leises Vaterunser, währenddessen die Arbeiter – die Mützen in Händen, die Köpfe gesenkt – schweigend mitbeteten.

Als die Frau, deren Gesicht selbst ohne den Schleier nicht zu erkennen gewesen wäre in dieser nur von Fackeln erhellten Nacht, geendet hatten, hoben sie fast gleichzeitig die Köpfe, setzten ihre Mützen auf und begannen, die Erde in das Loch zurück zu schaufeln.

Einer von ihnen stand schon bereit mit der ersten Grassode, um diese sorgsam auf das frische Grab zu legen.

Sie würden sich in ein paar Wochen wieder darum kümmern, wenn das Grab sich gesenkt hatte.

Wie in stummem Gruß nickte die kleine Frau noch einmal in Richtung des Grabes, wobei nicht klar war, ob diese Geste nicht vielleicht den Arbeitern gelten mochte.

Dann wandte sie sich ab und bewegte sich scheinbar schwebend in Richtung der Kirchhofpforte mit dem kleinen Dach.

Der Himmel riss in der Ferne auf und das tiefe Anthrazit machte an jener Stelle einem matten Blau Platz.

Als sie sich dem Tor näherte, traten drei kleine Gestalten aus dem hölzernen Bogen.

Die kleine Frau hob eine Reisetasche an, auf die die drei Buben scheinbar aufgepasst hatten, und verließ sodann den Friedhof.

Jeder der Jungen hatte seinerseits eine Tasche oder einen kleinen Koffer.

„Es ist vorbei“, sagte sie verhalten, als wollte sie keinerlei Aufmerksamkeit mit ihren Worten erregen.

Die Jungen antworteten nicht, sondern gingen schweigend neben ihr her in Richtung der Dorfstraße von Buscot.

Gedenkstein auf dem Kirchhof von Faringdon

Harry und Meghan und Oscar

Bei den heutigen Oscar-Verleihungen werden Harry und Meghan angeblich anwesend sein. Mal sehen, ob sie abgewatscht werden.
Seit Southpark geht man in den Medien davon aus, dass sie sozusagen humoristisch zum Abschuss freigegeben sind.
Das heißt, wir werden morgen zu der Erkenntnis aufwachen, dass eine königliche Hoheit für ein Oscar-Kleid mehr Geld ausgeben kann als die Königin von England für ihre Krönung-Robe und, dass „Im Westen nichts Neues“ der große Gewinner (oder Verlierer) bei den Oscars ist.