Die schlechten Nachrichten aus London nehmen kein Ende. Erschien die Prostata-Erkrankung des Königs noch mit einem kleinen Eingriff behandelbar, folgte auf dem Fuß die Mitteilung des Kensington Palace, dass Prinzessin Catherine eine Bauch-OP hinter sich habe und bis nach Ostern ausfallen werde. Ganz zu schweigen von den Nachrichten zur Herzogin von York, bei der nach der Brustkrebs-OP nun ein bösartiger Hautkrebs festgestellt wurde. Schauen wir genauer hin …
Sarah Ferguson, die Duchess of York
Die erste Schreckensnachricht kam von der Herzogin von York, Sarah Ferguson.
Bei einer Routine- Mammographie, zu der sie im vergangenen Jahr von ihrer Schwester gedrängt worden war, stellte man bei der Herzogin von York Brustkrebs fest. Sie gab dies im Juni, nach dem erfolgreichen Eingriff bekannt, dem eine Operation im Bereich der wiederherstellenden Chirurgie gefolgt war.
Nimmermüde eilte sie von Interview zu Interview und ermahnte die Frauen, es besser zu machen als sie selbst und regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.
Einmal mehr bestätigte sie damit das positive Bild, das sie sich in den zurückliegenden Jahren in der Öffentlichkeit erarbeitet hat, als eine Frau, die nicht nur auf ihr persönliches Wohlergehen achtet, sondern auch immer auf die anderen schaut.
Nicht zuletzt deswegen wurde ihre jahrelange Arbeit im Bereich der Krebsforschung und Unterstützung von Betroffenen von der V Foundation gewürdigt: man benannte ein Forschungsstipendium nach ihr.
Fergie betonte auch immer wieder, wie froh sie sei, dass der Eingriff laut der Ärzte erfolgreich gewesen sei. Umgeben von ihrer Familie befasse sie sich vor allem damit, gesund zu werden.
Die Aussichten schienen gut zu sein.
Gerade ein halbes Jahr Ruhe war ihr aber tatsächlich vergönnt.
Zum Weihnachtsfest hielt sie sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder in Sandringham bei der königlichen Familie auf.
Man freute sich mit ihr, als sie den Weg von und zum Schloss in Sandringham unternahm und dabei von den Umstehenden freudig gegrüßt wurde.
Im Januar dann der neuerliche Schock: Man fand eine bösartige Form von Hautkrebs bei ihr.
Während des Brustkrebs- Eingriffs hatte man ein auffälliges Muttermal entnommen und festgestellt, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt.
Nun musste sie sich abermals in Behandlung begeben. Wie sie inzwischen mitgeteilt hat, wurden alle problematischen Anteile entfernt und sie sieht sich selbst auf dem Weg der Heilung. Wünschen wir ihr alles Gute.
König Charles III
Da ich chronologisch vorgehen möchte, werfe ich jetzt einen Blick auf den Fall von König Charles.
Extrem überraschend traf uns alle die Verlautbarung des Palastes, dass er an einer Vergrößerung der Prostata leide und sich deswegen einem Eingriff unterziehen müsse.
Es handele sich um einen Eingriff, wie ihn tausende Männer täglich in UK hinter sich brächten.
Verbunden mit dieser Mitteilung war die Aufforderung an alle Männer, sich den Vorsorgeuntersuchungen zu unterziehen.
Das Statement war von bislang beispielloser Offenheit, zumal es sich um einen höchst intimen Bereich handelt, der da operiert wurde.
Umso begeisterter reagierten alle. Man fand es offensichtlich enorm gut, dass der König derart direkt war und damit einmal mehr die alten Zöpfe des Palastes abgeschnitten hat.
Aber was dann kam – damit hatte wirklich niemand gerechnet …
Wir bewunderten während der Abwesenheit des Königs Queen Camilla, die sich bei mehreren Terminen zeigte und unablässig für ihren Mann Termine übernahm.
Als er dann ein paar Tage später entlassen wurde, schien die Welt wieder in Ordnung. Wenn er auch bleich und mitgenommen wirkte, schienen er und die Königin doch gut gelaunt.
Dem entsprach auch die Tatsache, dass die beiden sich nach Sandringham zurückzogen, damit der König sich weiter erholen könne, beide sich aber auch hier beim Kirchgang filmen und fotografieren ließen. Nach wie vor schienen beide mitgenommen, aber bei guter Laune.
Umso mehr traf uns alle die Bombe gestern Abend, wo der Buckingham Palace in einem neuen Statement mitteilte, dass während des gut verlaufenen Eingriffs Krebs festgestellt worden sei.
Es handele sich allerdings nicht um Prostata-Krebs.
Seine Majestät habe bereits die Behandlung begonnen.
Die Schockwellen gingen um die Welt und man kann nur erahnen, wie viele Menschen jetzt besonders für den König beten. Kann es wirklich sein, dass er – der so lange auf dieses Amt hat warten müssen und der es mit solcher Energie und Leidenschaft ausfüllt, derart schnell abberufen wird?
Und was würde aus der Königin, die so viel aufgeben musste, um bei der Liebe ihres Lebens zu sein?
Alles, was wir heute – am Tag danach – wissen, ist, dass der König in Behandlung ist und guter Dinge, diese Krankheit zu überstehen.
Dies dürfte speziell in seinem Fall gute Chancen haben, denn kaum ein Mann seines Alters dürfte eine derart gute Konstitution haben. Er lebt seit Jahrzehnten gesund, ist sportlich und bei Essen und Trinken enorm diszipliniert. Dazu bewegt er sich viel an der frischen Luft.
Auch ohne die Krebsart zu kennen, denke ich, kann man dennoch guter Hoffnung sein, denn der König bringt die besten Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung mit.
Jetzt können wir alle nur abwarten, was der Palast als nächstes kommunizieren wird.
Eine schwierige Zeit für Prinz William – aus mehr als einem Grund …
Catherine, die Prinzessin von Wales
Der richtige Schocker kam am gleichen Tag als der BP die Operation des Königs mitteilte: die Prinzessin Wales wurde in ein Krankenhaus gebracht und hatte sich dort eine Operation im Bauchbereich unterzogen. Man rechne damit, dass sie 14 Tage in der Klinik werde bleiben müssen und sich dann zu Hause weiter erholen werde. All ihre Termine bis Ostern seien gestrichen und auch der Prince of Wales habe seine Termine weitestgehend abgesagt, um bei seiner Frau sein zu können.
Danach hörte und sah man nichts mehr von den Wales. Die einzige Mitteilung, die kam, lautete, dass nicht mal die Kinder sie besuchen dürften, was auf nichts Gutes schließen ließ. stattdessen hatte man Videokonferenzen abgehalten.
Mehr noch – es lag nahe, dass ein vierzehntägiger Krankenhausaufenthalt auf einen schwerwiegenden Eingriff schließen ließ. Wie man aus der Vergangenheit weiß, können die Räume der diversen königlichen Schlösser sogar zu OP-Sälen umgewandelt werden. (Das wurde in der Vergangenheit bereits gemacht) Heute würde man das vielleicht nicht mehr unbedingt machen, aber die Räume können durchaus zu Krankenzimmern umgestaltet werden.
Personal – auch zur Pflege – ist ebenfalls bei der Hand.
Insofern muss man sich fragen, wie schwerwiegend der Eingriff bei der Prinzessin wirklich war, wenn sie volle zwei Wochen in einer „wirklichen“ Klinik bleiben musste. Zuzüglich der bereits angekündigten Rekonvaleszenz von mehreren Monaten.
Ich selbst habe mir dann bei Herausgabe der Erklärung zu Charles Krebserkrankung voller Schrecken die Frage gestellt, ob Catherine vielleicht sogar Krebs haben könnte … (Auch wenn Krebs natürlich nicht ansteckend ist …)
Was nun den Besuch ihrer Kinder angeht, mag dies den modernen „Empfindlichkeiten“ geschuldet sein. (Nicht böse gemeint) Denn ich erinnere mich an viele Besuche in Krankenhäusern in meiner Kindheit und da wurde eigentlich nicht danach gefragt, wie die Kinder emotional mit dem Zustand der Patienten klarkommen. Da wurde man maximal mit einem Malbuch in eine Ecke gesetzt und musste stille sein.
Wenn man auch sagen mag, dass für Louis der Anblick einer an Maschinen angeschlossenen Mutter schwer zu verkraften wäre und man ihn deswegen nur mit zur Zoom-Konferenz nimmt, stellt sich doch die Frage, warum die älteren Geschwister nicht mitdurften.
Im Guten würde ich jetzt sagen: das hat man halt wegen des Gleichbehandlungsprinzips so entschieden. Wenn ich es im Schlechten deute, sage ich: die Prinzessin war in einem so schlechten Zustand, dass man auch den älteren Kindern den Gesamtanblick vorenthalten wollte.
Was tatsächlich Sache ist, werden wir wohl frühestens rund um das Osterfest erfahren, denn dann – so ist es ja zumindest angekündigt – soll die Prinzessin ihre Pflichten wieder aufnehmen.
Was diese Pflichten angeht, so muss auch William früher als erwartet wieder zum Dienst am Land antreten, denn bedingt durch die Krebserkrankung seines Vaters werden derzeit die Termine neu unter den Royals verteilt.
Laut BBC übernimmt der Duke of Edinburgh wesentlichen Anteile an den Terminen des Königs. Queen Camilla, die in den letzten Tagen bereits sehr viele Termine alleine wahrgenommen hat, wird das auch in der nächsten Zeit tun.
Am Ende des Tages können wir nur hoffen, dass sich alles zum Guten wendet und wir in einem Jahr zurückblicken werden und sagen: „Das Jahr hat schlecht angefangen, aber dann ist es doch noch ganz gut geworden …“