Invictus Games – Eine endliche Geschichte?

Das einzige noch vorhandene Erfolgsprojekt der Sussexes sind derzeit die Invictus Games.
Wie wir alle mitbekommen haben, sind sämtliche anderen Projekte glorios gescheitert. Wie aber stehen die IG überhaupt da?
Harry und Meghan halten sich derzeit in Vancouver auf, um die Games 2025 vorzubereiten und das heißt für mich: Zeit für ein vorläufiges Resümee …

2014 fanden die ersten IG in London statt. Sie gehen auf eine Idee Prince Harrys zurück und orientieren sich am Vorbild der amerikanischen Warriors Games.
Die Spiele finanzieren sich aus Spenden und Zuschüssen der Länder, in denen die Spiele stattfinden (40 Millionen Euro für die Spiele in Düsseldorf. Bezahlt durch das Verteidigungsministerium).

Aus diesen Zahlen entnehmen wir, dass Einnahmen und Ausgaben sich die Waage halten. Es gibt keine Rücklagen. Laut diesem Bericht gibt man nicht nur Geld für die Spiele aus, sondern auch für Untersuchungen. So zum Beispielen zu den Auswirkungen der IG auf ihre TeilnehmerInnen.

Nun muss ich sagen, dass ich keine Fachfrau für die Finanzen von Wohltätigkeitsorganisationen bin, aber wenn ich das so sehe, sage ich: sollte ein Land mal nicht bereit (oder in der Lage) sein zu zahlen, können die IG auf nichts ausweichen. Sie sind also auf Gedeih und Verderb dem guten Willen der ausrichtenden Länder ausgeliefert.

Weiterhin sind die Games auf den guten Ruf der teilnehmenden Armeen angewiesen. Geraten sie in der öffentlichen Meinung in schwierige Fahrwasser, können Regierungen nicht mehr so ohne Weiteres Geld für die IG lockermachen.

Hier spielen auch die undurchsichtigen Kriterien eine Rolle, nach welchen die Teilnehmerländer ausgewählt werden. Der deutschte Veteranenverband rügte dies, denn es gebe auch keine Definition, was akzeptable Kampfeinsätze sind und welche nicht. Auf die Spitze getrieben: dürfen russische Soldaten mitmachen, die in der Ukraine gekämpft haben?

Harry und Meghan wiederum sind die einzigen Zugpferde dieser – von bösen Stimmen – „Bundesjugendspiele auf hohem Niveau“ genannten Veranstaltung.
Sie alleine – und hier vor allem Meghan und ihre Mode – sind es, die die Medien anziehen.
Da mag man in den Social Media noch so sehr unken, es sei eine Meghan Markle- Selbstbeweihräucherungsveranstaltung.

Tatsächlich aber muss man feststellen, dass es ohne Meghan die ganze Chose wahrscheinlich längst nicht mehr gäbe.

Harry hat sich hierbei den Stunt geleistet, in seinen militärischen Projekten stets auf das Pentagon zu schielen. Er besucht amerikanische Soldatenfriedhöfe und eröffnet Einrichtungen für amerikanische Soldaten. Das ist vielleicht ein bisschen viel des Guten für einen englischen Prinzen. Wenn er in den Ruch gerät, zu eng mit dem Pentagon verhandelt zu sein, dürfte dies neue Probleme mit sich bringen.

Wie wenig Interesse die IG an sich generieren können, wird einem spätestens dann klar, wenn man sich das Interesse anschaut, das die Doku zu den IG auf Netflix hervorrufen konnte. Sie schaffte es bei Netflix nicht mal auf die hinteren Ränge, geschweige denn in die Top Ten, wo sich die Harry& Meghan- Doku seinerzeit noch munter halten konnte.

Archewell als Produktionsfirma der Serie hat damit den nächsten Flop eingefahren und wird früher oder später die Existenzfrage stellen müssen. Einziges noch vorhandenes Pferd im Stall sind die Filmpläne des Paares.

Sie haben nämlich die Rechte an dem Roman „Meet me at the Lake“ gekauft. Bei der Verfilmung wird Netflix mit im Boot sein. Wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der noch laufenden, unerfüllten Verträge. Denn – wir erinnern uns – die Verfilmung von Meghans Kinderbuch „Pearl“ wurde ja von Netflix abgelehnt; wohl wegen fehlender Erfolgsaussichten.

Alles in allem ist ihre bisherige Zeit in den USA keine Erfolgsgeschichte.

Mich würde mal interessieren, wie es hinter den Kulissen wirklich aussieht. Wie die Stimmung an Bord ist. Schließlich besteht Archewell nicht nur aus Harry und Meghan. Aber mit Sicherheit haben ihre Mitarbeiter auch einen Knebelvertrag unterschrieben, der ihnen öffentliche Äußerungen zu ihren Arbeitgebern verwehrt. (Man muss ja auf seine Privatsphäre achten … )

Was die Invictus Games angeht, so hängt viel von der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Jahren ab, ob es sich Regierungen auch weiterhin leisten werden, die Spielwiese eines Prinzen(paares) mit überschaubarer Popularität weiter zu finanzieren. Dazu kommt die Frage, inwieweit zukünftig Militäreinsätze von der Bevölkerung mitgetragen werden.
Zudem muss man wohl einfach feststellen, dass behinderte SoldatInnen unattraktiv sind. Mit deren Schicksal will sich ein breites Publikum einfach nicht befassen.
So sehr auch alle applaudieren, wenn die IG erwähnt werden.

Alles in allem kann man wohl sagen, dass die IG zu sehr am Sussexschen Tropf hängen, als dass sie ohne deren direktes Zutun überleben könnten. Trennen sich Harry und Meghan heute, sind wohl auch die IG Geschichte. Dies einfach, weil sie sich bislang nicht eigenständig etablieren konnten.

Insofern ist es nicht immer von Vorteil, wenn etwas nur von seinem einzigen Zugpferd abhängt.
Eine Lösung wäre, wenn Harry und Meghan noch andere Prominente dazu kriegen könnten, sich vor den IG- Karren spannen zu lassen. Aber so toxisch wie die beiden inzwischen sind, prügelt sich wohl niemand um diesen Job.

Felipe und Letizia: 20 Jahre besondere Jahre! – Felipe y Letizia: ¡20 años especiales!

Ein guter Grund, auf diese 20 Jahre des sympathischen Königspaares zurückzublicken …
Am heutigen Tag vor 20 Jahren haben Prinz Felipe von Asturien und Letizia Ortiz im El Pardo Palast ihre Verlobung bekanntgegeben. Wann ihre Beziehung genau begann, ist bis heute nicht bekannt. Kennengelernt haben sie sich allerdings bei einer Dinnerparty im Jahr 2001.
Das erste bekannte Foto der beiden stammt von einem offiziellen Besuch des Prinzen in der Redaktion seiner künftigen Frau.

Una buena razón para recordar estos 20 años de la simpática pareja real
Hoy hace 20 años que el Príncipe Felipe de Asturias y Letizia Ortiz anunciaron su compromiso en el Palacio de El Pardo. Aún no se sabe con exactitud cuándo comenzó su relación. Sin embargo, se conocieron en una cena en 2001.
La primera foto que se conoce de la pareja es de una visita oficial del príncipe al despacho de su futura esposa.

Letizia Ortiz

Am 15. September 1972 in Oviedo geboren, entstammt Letizia einer durchschnittlichen Mittelklasse- Familie. Zwei jüngere Schwestern, Selma und Érika rundeten die Familie ab.
Sie arbeitete als Journalistin für ABC und EFE bevor sie Nachrichtensprecherin für CNN+ wurde.
1998 heiratete sie Alonso Guerrero Pérez, von dem sie sich allerdings schon im Folgejahr wieder scheiden ließ. Im gleichen Jahr ließen sich auch ihre Eltern scheiden, was sicherlich eine große Belastung für Letizia darstellte.

Nacida el 15 de septiembre de 1972 en Oviedo, Letizia procede de una familia de clase media media. Dos hermanas menores, Selma y Érika, completan la familia.
Trabajó como periodista en ABC y EFE antes de convertirse en presentadora de informativos en CNN+.
En 1998 se casó con Alonso Guerrero Pérez, del que se divorció al año siguiente. Ese mismo año también se divorciaron sus padres, lo que sin duda supuso una gran carga para Letizia.

Im August 2003 wurde sie bei TVE1 zur Sprecherin der täglichen Abendnachrichten Telediario 2 ernannt. Sie berichtete aus dem Irak, Washington DC und vom Ground Zero.

Die Bekanntgabe der Verlobung mit dem Kronprinzen durch den Palast kam für das ganze Land überraschend. Sofort setzte ein Mediensturm ein, denn jeder kannte Letizia als Fernsehmacherin, aber über die Privatperson wusste man rein gar nichts.

Felipe selbst war zuvor mit dem Unterwäschemodel Eva Sannum in Verbindung gebracht worden, doch diese hatte wohl das Königspaar aufgrund ihrer Vergangenheit nicht überzeugt.

En agosto de 2003 fue nombrada presentadora del Telediario 2 de TVE1. Informó desde Irak, Washington DC y la Zona Cero.
El anuncio del compromiso con el príncipe heredero por parte de palacio sorprendió a todo el país. Inmediatamente se produjo una tormenta mediática, ya que todo el mundo conocía a Letizia como presentadora de televisión, pero nada se sabía de ella como persona privada.

Al propio Felipe se le había relacionado anteriormente con la modelo de ropa interior Eva Sannum, pero probablemente a la pareja real no le convenció su pasado.

Mit Letizia kam dann aber die Richtige: eine Frau, die mitten im Leben stand und eine eigene Karriere aufgebaut hatte. (Etwas, das sich ja bekanntermaßen Queen Elizabeth von allen Frauen wünschte, die in die Königsfamilie einheirateten.)
Letizia war in der Welt herumgekommen und wusste, was sie wollte.

Dass mit ihr ein neuer Wind im Palast wehen würde, wurde spätestens mit den offiziellen Verlobungsbildern klar: Entgegen der Tradition trug sie einen Hosenanzug, der in konservativen Kreisen für solch einen Anlass immer noch als inakzeptabel galt. Beim dazugehörigen Interview ließ sie sich selbst von ihrem Verlobten nicht beeindrucken, denn als er ihr ins Wort fiel, bat sie ihn entschlossen, sie ausreden zu lassen.
Spätestens jetzt wusste ganz Spanien, dass sie eine sehr durchsetzungsstarke künftige Königin bekommen hatten.

Con Letizia, sin embargo, llegó la mujer adecuada: una mujer que estaba en el centro de la vida y había construido su propia carrera. (Algo que la reina Isabel deseaba de todas las mujeres que se casaban con miembros de la familia real).
Letizia había viajado por el mundo y sabía lo que quería.

El hecho de que con ella soplarían nuevos vientos en palacio quedó claro a más tardar con las fotos oficiales del compromiso: en contra de la tradición, llevaba un traje pantalón, que todavía se consideraba inaceptable para tal ocasión en los círculos conservadores. Durante la entrevista que la acompañó, ni siquiera se dejó impresionar por su prometido, ya que cuando éste la interrumpió, ella le pidió resueltamente que la dejara terminar.
A estas alturas, toda España sabía que tenía una futura reina muy asertiva.

Felipe Juan Pablo Alfonso de Todos los Santos de Borbón y Grecia

Am 30. Januar 1968 in Madrid geboren, ist er der einzigen Sohn von Ex- König Juan Carlos und Königin Sofia.

Nacido en Madrid el 30 de enero de 1968, es el único hijo del ex Rey Juan Carlos y la Reina Sofía.

Der 23. Februar 1981
23 de febrero de 1981

Dies war wohl einer der wichtigsten Tage in Spaniens neuerer Geschichte. Der Prinz harrte bei seinem Vater aus, als dieser zur Demokratie stand, während Offiziere versuchten, sich an die Macht zu putschen.
Als man den König fragte, wieso Felipe die ganze Zeit bei ihm habe bleiben müssen, antwortete er:

„Er sollte sehen, wie ich mein Amt ausübe, wenn alles in Frage gestellt ist.“

Nachdem mit der Fernsehansprache des Königs und dessen Bekenntnis zur Demokratie der Putsch abgewendet war, wurde Felipe am nächsten Tag wieder ganz normal in die Schule geschickt.

Ich denke, das war die wichtigste Lektion, die Felipe lernen konnte. Wenn ich so über diese Nacht nachdenke, muss ich immer an Prince Harry und sein Thema von den kindlichen Traumata denken. Felipe war damals 13 und sicherlich noch kein gefestigter Mensch. Es war sicherlich viel, was sein Vater ihm in diesen Stunden der Angst und Unsicherheit abgefordert hat, doch gleichzeitig hat Felipe gesehen, dass man entschlossen und unerschrocken reagieren kann und so alles retten.
Ich denke, das hat dem Jungen mehr gebracht als jede Therapiesitzung.
Zu sehen, dass auch schwierige Dinge gemeistert werden können.

An seinem 18. Geburtstag 1986 wurde Felipe (wie jetzt auch seine Leonor) auf die spanische Verfassung vereidigt.

Nach seinem Studium an der Georgetown University, wo er einen Master im Fach Internationale Beziehungen erwarb, begann seine Arbeit als Kronprinz. Diese führte ihn 1991 zu seinem ersten Deutschlandbesuch und danach in alle Welt, um die spanische Krone zu repräsentieren.

Fue probablemente uno de los días más importantes de la historia reciente de España. El príncipe permaneció junto a su padre mientras éste se mantenía al margen de la democracia mientras los oficiales intentaban hacerse con el poder.
Cuando le preguntaron al Rey por qué Felipe tenía que permanecer con él todo el tiempo, respondió:

„Que vea cómo cumplo con mis obligaciones cuando todo está en entredicho“.

Una vez evitado el golpe con el discurso televisado del Rey y su compromiso con la democracia, Felipe volvió al colegio con normalidad al día siguiente.

Creo que esa fue la lección más importante que aprendió Felipe. Cuando pienso en aquella noche, siempre me viene a la cabeza el príncipe Harry y su tema de los traumas infantiles. Felipe tenía entonces 13 años y, desde luego, aún no era una persona estable. Sin duda era mucho lo que su padre le pedía en aquellas horas de miedo e incertidumbre, pero al mismo tiempo Felipe vio que se puede reaccionar con decisión y sin miedo y salvarlo todo.
Creo que eso hizo más por el niño que cualquier sesión de terapia.
Ver que incluso las cosas difíciles se pueden superar.

Cuando cumplió 18 años, en 1986, Felipe (como ahora su Leonor) juró la Constitución española.

Tras estudiar en la Universidad de Georgetown, donde obtuvo un máster en Relaciones Internacionales, comenzó su labor como príncipe heredero. Esto le llevó a su primera visita a Alemania en 1991 y después por todo el mundo para representar a la corona española.

Die Hochzeit
La boda

Am 22. Mai 2014 war es soweit. In der Almuten Kathedrale von Madrid fand die Traumhochzeit statt, der rund 25 Millionen Menschen alleine in Spanien live folgten.

El 22 de mayo de 2014 había llegado el momento. La boda de ensueño se celebró en la Catedral de Almuten de Madrid y fue seguida en directo por unos 25 millones de personas solo en España.

Letizia hatte sich für den spanischen Designer Manuel Pertegaz entschieden, der ein wirklich außergewöhnliches Brautkleid schuf.
Nicht nur der ungewöhnliche Stehkragen erregte Aufmerksamkeit, auch die trompetenförmigen Ärmel.
Verziert war das Kleid mit Lilien- Stickereien, sowie Ähren, den Symbolen des Prinzen von Asturien.

Letizia optó por el diseñador español Manuel Pertegaz, que creó un vestido de novia realmente extraordinario.
No sólo llamó la atención el inusual cuello alto, sino también las mangas en forma de trompeta.
El vestido estaba decorado con bordados de lirios y espigas de maíz, los símbolos del Príncipe de Asturias.

Als Tiara trug sie die Preussische Tiara, die auch Königin Sofia bei ihrer Hochzeit getragen hatte.

Para su tiara, lució la tiara prusiana que también había llevado la Reina Sofía en su boda.

Ein weiteres Element, das zu jeder Braut gehört, ist der Brautstrauß. Auch hier erregte ein besonderes Detail Aufmerksamkeit: das kaskadenförmige Bukett hatte an seinem unteren Ende ein Bündel Ähren. Zusammen mit den Lilien griff der Florist nochmals die Wappenblumen des Prinzen auf.

Otro elemento propio de toda novia es el ramo de novia. También en este caso llamó la atención un detalle especial: el ramo en cascada tenía un manojo de espigas en su extremo inferior. Junto con los lirios, el florista retomó una vez más las flores heráldicas del príncipe.

Für die offiziellen Hochzeitsfotos trug die Braut dann aber ein Accessoire, das in den eher nördlichen Regionen Europas eher ungewohnt ist: einen Fächer. Es handelte sich dabei um ein antikes Erbstück ihrer Familie.

Para las fotos oficiales de la boda, sin embargo, la novia lució un accesorio poco habitual en las regiones más septentrionales de Europa: un abanico. Era una reliquia antigua de su familia.

Bei so viel demonstrativem Glück konnte selbst das Wetter die Stimmung nicht trüben: Es regnete nämlich während der kompletten Hochzeitsfeier in Strömen.

Es dauerte allerdings nur noch wenige Jahre, bis wirklich ernsthafte Wolken über dem Kronprinzenpaar auftauchten…

Das Glück, das mit der Geburt ihrer ersten Tochter Leonor am 31. Oktober 2005 einzog, wurde durch die Geburt der Infantin Sofia am 29. April 2007 vervollständigt.

Con tanta felicidad demostrativa, ni siquiera el tiempo pudo empañar el ambiente: llovió a cántaros durante toda la ceremonia nupcial.

Sin embargo, sólo tuvieron que pasar unos años más para que aparecieran nubes realmente serias sobre el príncipe heredero y la princesa…

La felicidad que llegó con el nacimiento de su primera hija, Leonor, el 31 de octubre de 2005, se completó con el nacimiento de la Infanta Sofía, el 29 de abril de 2007.


Diese zweite Schwangerschaft wurde allerdings durch ein Ereignis überschattet, das wohl kaum schlimmer hätte kommen können: Ihre jüngere Schwester Erika nahm sich das Leben.

Sin embargo, este segundo embarazo se vio ensombrecido por un acontecimiento que difícilmente podría haber llegado en peor momento: Su hermana menor, Erika, se quitó la vida.

Doch das sollte nicht das einzige Leid sein, das die junge Familie in den nächsten Jahren zu überstehen hatte …

Pero ese no fue el único sufrimiento que la joven familia tuvo que soportar en los años siguientes…

Ein König im Zwielicht
Un rey en el crepúsculo

Bereits seit mehreren Jahren gab es Gerüchte rund um König Juan Carlos. Sei es, dass es um seine Langzeit- Gespielinnen ging oder um unsaubere Geschäfte – die Gerüchteküche brodelte, aber die Beweise waren rar.
Dass er mitten in der schwersten Rezession zu einer Luxussafari aufbrach und Elefanten schoss, war zwar nicht strafbar, doch über die Maßen töricht. (Siehe auch mein YouTube-Video und meinen Blog hier auf der Homepage)
Dazu kam die Betrugsaffäre um seine Tochter Cristina und deren Mann Iñaki Urdangarin, die Urdangarin ins Gefängnis brachte, wohingegen die Prinzessin – juristisch gesehen – mit einem blauen Auge davonkam.

Desde hacía varios años corrían rumores en torno al Rey Juan Carlos. Ya se tratara de sus amantes de larga duración o de sus turbios negocios, los rumores se agitaban, pero las pruebas eran escasas.
El hecho de que se fuera de safari de lujo y cazara elefantes en medio de la peor recesión no era un delito, pero sí una insensatez sin medida. (Véase también mi vídeo en YouTube y mi blog aquí en la página de inicio)
Luego vino el escándalo de fraude de su hija Cristina y su marido Iñaki Urdangarin, que llevó a Urdangarin a la cárcel, mientras que la princesa -jurídicamente hablando- salió indemne.

Die Demonstrationen in Spanien gegen die Monarchie nahmen kein Ende und die Meinungsumfragen zeigten eine historisch niedrige Unterstützung für die Monarchie an.
Vor diesem Hintergrund erklärte König Juan Carlos nach langem Zögern seinen Rücktritt, der am 18. Juni 2014 wirksam wurde.
Nachfolger war sein Sohn als Felipe VI von Spanien.

Las manifestaciones en España contra la monarquía no cesaron y las encuestas de opinión mostraron un apoyo históricamente bajo a la monarquía.
En este contexto, el rey Juan Carlos anunció su dimisión tras muchas vacilaciones, que se hizo efectiva el 18 de junio de 2014.
Le sucedió su hijo Felipe VI de España.

Nach dem Rücktritt blieben Juan Carlos und Sofia „Majestäten“.
Für den damals jüngsten Monarchen Europas änderte sich im Alltag allerdings wenig. Da eine prunkvolle Inthronisation wegen der wirtschaftlichen Probleme des Landes ausfallen mussten, blieb er mit seiner Familien in einer Villa im Areal des Zarzuela Palastes wohnen. Zum Arbeiten geht er nach wie vor in den Palast.

Tras su renuncia, Juan Carlos y Sofía siguieron siendo „Majestades“.
Sin embargo, poco cambió en la vida cotidiana del monarca más joven de Europa en aquella época. Como tuvo que cancelarse una fastuosa entronización debido a los problemas económicos del país, él y su familia siguieron viviendo en un chalet en los terrenos del Palacio de la Zarzuela. Aún así, acudía al palacio para trabajar.

Die Katalanien – Frage
La cuestión catalana

Im Jahr 2017 gab es für den jungen König die erste Bewährungsprobe, denn die Abstimmung zur Katalanischen Unabhängigkeit stellte die Einheit Spaniens vor die Zerreißprobe. Felipes Position war eindeutig: Eine Teilung Spaniens ist inakzeptabel.

En 2017, el joven rey se enfrentó a su primera prueba, cuando la votación sobre la independencia de Cataluña puso a prueba la unidad de España. La posición de Felipe fue clara: una división de España es inaceptable.

Private Hobbies des Königspaares
Aficiones privadas de la pareja real

Der König selbst ist ein begeisterter Segler und war 1992 Mitglied im olympischen Segelteam Spaniens. Außerdem ist er Fußballfan. Er bekannte sich zum Verein „der kleinen Leute“ Atlético Madrid.

El Rey es un gran aficionado a la vela y formó parte del equipo olímpico español de vela en 1992. También es aficionado al fútbol. Ha declarado su apoyo al club de la „gente pequeña“, el Atlético de Madrid.

Was die Königin angeht, so konnte ich nur recherchieren, dass sie Ballett liebt und sehr viel liest. Sie wird auch öfter auf Madrids Buchmesse gesehen, wo sie sich mit Lesestoff eindeckt.

En cuanto a la Reina, todo lo que pude averiguar es que le encanta el ballet y lee mucho. Probablemente se la ve a menudo en la Feria del Libro de Madrid, donde se aprovisiona de material de lectura.

Das Königspaar hat in den letzten Jahren mit harter Arbeit und stetiger Präsenz in der Öffentlichkeit viele Sympathien für die Monarchie im Land zurückgeholt.
Ein bescheidenes, bodenständiges Auftreten gehört ebenso zum Erfolgsrezept wie die Tatsache, dass man die Kronprinzessin Leonor immer mehr in den Vordergrund stellt.

En los últimos años, la pareja real ha recuperado muchas simpatías por la monarquía en el país con su duro trabajo y su constante presencia pública.
Un comportamiento modesto y con los pies en la tierra forma parte de la receta del éxito, al igual que el hecho de que la Princesa Leonor sea cada vez más el centro de atención.


Ein ganz besonderes Give-away

Ich habe mir lange überlegt, mit was ich euch eine Freude machen könnte. Es sollte etwas sein, was es nirgends zu kaufen gibt und was man auch nicht einfach so nachmachen kann. Zudem sollte es etwas mit unserer Community, bzw meinem Thema zu tun haben …
Ganz schön schwierig …

Llevo mucho tiempo pensando con qué podría hacerte feliz. Debe ser algo que no se pueda comprar en ningún sitio y que no se pueda copiar sin más. También debe tener algo que ver con nuestra comunidad o mi tema …
Bastante difícil …

Ich habe lange überlegt und dann kam ich auf die Idee:
Vom Strand am Kennedy- Anwesen in Hyannis Port habe ich Sand mitgebracht und extra für euch in kleine Flakons abgefüllt. Dazu kommt eine kleine Kette, damit ihr den Flakon um den Hals tragen könnt.

Was ihr tun müsst, um die Kette mit Flakon zu gewinnen? Einfach hier kommentieren, welche Epoche euch in der Geschichte besonders interessiert. Vielleicht auch, welche historischen Persönlichkeiten euch besonders beeindruckt haben …

Lo pensé durante mucho tiempo y luego se me ocurrió la idea:
Traje arena de la playa de la finca Kennedy, en Hyannis Port, y la metí en botellitas especialmente para ti. Viene con una cadenita para que puedas llevar la botella colgada del cuello.
¿Qué tienes que hacer para ganar el collar y la botella? Sólo tienes que comentar aquí qué periodo de la historia te interesa especialmente. Quizás también qué personalidades históricas le han impresionado especialmente.

Ist es nicht faszinierend zu wissen, dass man ein Stück Geschichte immer bei sich tragen kann?

¿No es fascinante saber que siempre puedes llevar contigo un trozo de historia?


Meghan – Im Land des erstarrten Lächelns

Von der Tragfähigkeit eines Lächelns in Zeiten des Narrativs.

Sobre la sostenibilidad de una sonrisa en tiempos de narrativa

Wenn wir alle an Meghan Markle denken, denken wir mit Sicherheit zuerst an ihre Mode und dann … an ihr Lächeln.
Es ist ein Hollywood-Lächeln. Immer gleich, gibt es den Blick frei auf eine bemerkenswerte Reihe perfekt gearbeiteter, gebleichter Zähne, die wohl so ziemlich jede von uns neidisch machen.

Ich bin ein Augen-Mensch. Ich reagiere auf etwas, das ich sehe. Und so schaue ich mir immer wieder Meghans Fotos an, um mich ihrer Persönlichkeit zu nähern.
Das ist aber – speziell in diesem Fall – nicht ausreichend. Meghan ist Zeit ihres Lebens durch die Medienschule gegangen. Angefangen mit ihrem Vater, der ein mit Preisen bedachter Beleuchter in Hollywood war, über ihre Schulen, die sie mit den Hollywoods-Kids zusammenbrachte, bis hin zu ihrer Schauspielkarriere.
Sie weiß, dass man den Fotografen dienen muss, wenn man im Gespräch bleiben will und das tut sie. Und so entstehen all diese befremdlichen Fotos, auf denen sie strahlt, während Harry zornig oder genervt wirkt.

Cuando todos pensamos en Meghan Markle, sin duda pensamos primero en su moda y luego … su sonrisa.
Es una sonrisa de Hollywood. Siempre la misma, revela un notable conjunto de dientes perfectamente tallados y blanqueados que probablemente darían envidia a casi cualquiera de nosotros.

Soy una persona de ojos. Reacciono ante lo que veo. Y por eso sigo mirando las fotos de Meghan para acercarme a su personalidad.
Pero eso -especialmente en este caso- no es suficiente. Meghan ha pasado por la escuela de los medios de comunicación toda su vida. Empezando con su padre, que era un galardonado director de iluminación en Hollywood, pasando por sus escuelas, que le presentaron a los chicos de Hollywood, hasta su carrera como actriz.
Sabe que si quieres seguir en la conversación, tienes que servir a los fotógrafos, y así lo hace. Y así es como surgen todas esas fotos desconcertantes, en las que ella está radiante mientras Harry parece enfadado o molesto.

Es ist die alte Hollywood-Schule, die Menschen beibringt, wie sie sich in der Öffentlichkeit zu verhalten haben. Was sie zu sagen haben, wenn sie bei einem Fehltritt erwischt wurden.
So hat „Überrascht“ auszusehen.

So geht „Erschrocken“. (Das üben wir noch …)

So sieht „Begeistert“ aus.

Credits: Marie Claire, Elle und Harper’s Bazaar
Und es sind die schlechteren Schauspieler, die diese Mienen vor dem Spiegel einstudieren und je nach Bedarf abrufen. Den (sehr) guten Schauspielern stehen diese Gesichter in einem unüberschaubaren Maß zur Verfügung und sie beherrschen sie derart gut, dass sie sie automatisch abrufen können, je nach Situation.
Dass Meghan keine der hervorragenden Schauspielerinnen ist, wissen wir inzwischen. Daher fällt mir auf (und es ist für mich auch nachvollziehbar), dass sie nur ein bestimmtes Maß an Gesichtern darstellen kann. Ich würde maximal ein halbes Dutzend schätzen.
Da ihr aber selbst dieses halbe Dutzend nicht authentisch in Fleisch und Blut übergegangen ist, muss sie die Emotionen darstellen. Sie muss sie bewusst abrufen und über einen gewissen Zeitraum beibehalten.

Im Prinzip würde ich sagen – wie eine Sängerin, die daran arbeitet, einen Ton für eine bestimmte Zeit halten zu können, ohne, dass die Stimme schwankt.

Es la vieja escuela de Hollywood de enseñar a la gente cómo comportarse en público. Qué decir cuando han sido sorprendidos en un paso en falso.
Así se dice „sorprendido“. Así se dice „sobresaltado“. Así es como se ve „Emocionado“.
Y son los peores actores los que ensayan estas expresiones frente al espejo y las invocan cuando es necesario. Los (muy) buenos actores tienen estas caras a su disposición en una cantidad inabarcable y las dominan tan bien que pueden invocarlas automáticamente, dependiendo de la situación.
A estas alturas ya sabemos que Meghan no es una de esas excelentes actrices. Por eso me parece (y me parece comprensible) que sólo pueda representar una cierta cantidad de rostros. Yo diría que media docena como mucho.
Pero como ni siquiera esa media docena son auténticamente de carne y hueso para ella, tiene que retratar las emociones. Tiene que evocarlas conscientemente y mantenerlas durante cierto tiempo.

En principio, diría yo, como un cantante que se esfuerza por mantener una nota durante cierto tiempo sin que le tiemble la voz.

Ich suche bei all den Bildern, unter all den Videoclips, die es von Meghan gibt, das eine, das die echte Meghan zeigt. Nicht die erfolglose Seriendarstellerin, die gerade mal einen Hit hatte und danach in der Versenkung verschwunden ist. Nicht die Koffer- Aufmacherin mit dem gefakten Lebenslauf, die ganz offensichtlich ihren Augen kaum trauen wollte, als sie sich plötzlich an der Seite des Prinzen wiederfand.

Ich denke dabei oft an Sarah Ferguson, der es genauso ging. Die in einem Interview erzählte, sie hätte immer davon geträumt, mal ein Flugzeug zu nehmen wie andere ein Taxi und plötzlich hätte sie an Andrews Seite sogar in der königlichen Maschine gesessen. Noch heute erinnere ich mich an ihr wahrhaftiges, ungläubiges Staunen, das sogar in dem Interview noch präsent war.

Con todas las fotos, todos los videoclips de ella, estoy buscando el que muestra a la Meghan real. No la actriz en serie sin éxito que tuvo un solo éxito y luego desapareció en el olvido. No a la abridora de maletas con un currículum falso, que obviamente no podía creer lo que veían sus ojos cuando de repente se encontró al lado del príncipe.

A menudo pienso en Sarah Ferguson, que sentía lo mismo. Dijo en una entrevista que siempre había soñado con coger un avión como otros cogen un taxi y, de repente, estaba sentada al lado de Andrew en el avión real. Aún hoy recuerdo su genuino e incrédulo asombro, que seguía presente incluso en la entrevista.

Beide Frauen haben ihren Prinzen bekommen. Was aber unterscheidet sie und was macht Sarah so erfolgreich und lässt gleichzeitig Meghan in den Augen des Publikums wieder und wieder scheitern? Wieso ist Sarah nach wie vor so ungemein beliebt, während Meghan nichts richtig machen kann?

Es ist das Authentische. Sarah zeigt, wenn etwas schiefgeht, zuerst auf sich selbst. Man hört sie in Interviews nie sagen: „Der… und der… und der… ist schuld, dass mir das und das passiert ist.“
Sie lässt sich liften und sie erzählt davon in Interviews. Sie kämpft seit Jahrzehnten mit ihrem Gesicht – versteckt die Pfunde aber nicht verschämt, sondern trägt auch enge Kleider.
Eine miesepetrige Duchess of York trifft niemand an.
Und wenn sie um ihr Leben kämpfen muss wie nach ihrer Brustkrebs-Diagnose, stürzt sie sich noch intensiver in ihre Wohltätigkeitsarbeit. Sie gibt Interviews zu ihrer Erkrankung um anderen Frauen Mut zu machen. Um sie dazu zu bringen, auch in die Früherkennungsuntersuchungen zu gehen.

Meghan hingegen erzählt anderen, was sie zu tun haben in Bereichen, mit denen sie nichts zu tun hat. Bei Themen, mit denen sie sich nur erratisch befasst. Heute ein bisschen Mutterschutz, morgen ein wenig seelische Gesundheit.
Sie fasst immer neue Themen an und bleibt doch nicht dabei.
Warum? Weil es ihr offensichtlich keine Herzensangelegenheit ist.

Ambas mujeres han tenido su príncipe. Pero, ¿qué las diferencia y qué hace que Sarah tenga tanto éxito y, al mismo tiempo, que Meghan fracase una y otra vez a los ojos de la audiencia?

Es la autenticidad. Sarah se señala a sí misma en primer lugar cuando algo va mal. Nunca se la oye decir en las entrevistas: „The…. y la… y el… tienen la culpa de que me haya pasado tal o cual cosa“.
Se ha hecho un lifting y habla de ello en las entrevistas. Lleva décadas luchando con su rostro, pero no esconde los kilos con timidez, también lleva ropa ajustada.
Nadie conoce a una Duquesa de York gruñona.
Y cuando tiene que luchar por su vida, como le ocurrió tras el diagnóstico de cáncer de mama, se vuelca aún más intensamente en su labor benéfica. Concede entrevistas sobre su enfermedad para animar a otras mujeres. Para que ellas también se sometan a exámenes de detección precoz.

Meghan, en cambio, dice a los demás lo que tienen que hacer en ámbitos en los que ella no tiene nada que ver. En temas de los que sólo se ocupa de forma errática. Un poco de maternidad hoy, un poco de salud mental mañana.
Siempre aborda temas nuevos y, sin embargo, no se ciñe a ellos.
¿Por qué? Porque obviamente no es una cuestión de corazón para ella.

Y eso me lleva a nuestro próximo episodio: Meghan – En el corazón de la nada.



Und das bringt mich zu unserer nächsten Folge: Meghan – Im Herzen des Nichts.

Ja was haben Sie denn gegen die beiden?

Das werde ich immer wieder gefragt, wenn es um Harry und Meghan geht. Gar nichts, kann ich darauf nur antworten. Und gleichzeitig ganz schön viel … Deswegen werde ich den beiden jetzt mal ein paar Artikel widmen. Allerdings werde ich nicht ihnen alleine die Bühne überlassen …

Eso es lo que siempre me preguntan cuando se trata de Harry y Meghan. Nada de nada, es mi única respuesta. Y al mismo tiempo bastante… Por eso voy a dedicarles unos cuantos artículos. Sin embargo, no voy a dejar el escenario para ellos solos …

Als Meghan das erste Mal an Harrys Seite aufgetaucht ist, hätte sie mir nicht egaler sein können. Harry an sich war schon unendlich uninteressant und jetzt hatte er sich halt so ein Starlet geangelt. (Oder sie sich ihn. Aber wen kümmert’s?)
So what?!

Harry selbst hatte bei mir mit seinen Charities auch keinen größeren Eindruck hinterlassen (halt wieder jemand, der nach Afrika fährt, schöne Bilder mit Kindern in schöner Natur macht und dabei entweder lacht oder nachdenklich schaut).
Seine Skandale (ob er nun nackt bei Trinkspielen rumhüpfte oder morgens früh aus einem Pub getorkelt kam) waren halt peinlich aber auch nur Westentaschen- Format.

Irgendwie war alles an Harry nur zweitklassig. Er hatte das Militär verlassen und seitdem hing er sinnlos rum. So zumindest mein Eindruck. Sein gutes Aussehen ließ auch merklich nach (Glatze und merkwürdige Nase) und so blätterte ich einfach weiter, wenn ich einen Artikel über ihn sah.

Als Meghan auftauchte, war die Story für mich nicht mehr als ein Schatten an der Wand. Ich sah sie mir an und dachte: Cool. Jetzt haben die farbigen Briten auch eine Identifikationsfigur in der Royal Family.
Ein Bekannter meinte dann, ich solle mal „Suits“ schauen, das sei eine tolle Serie.
Habe ich gemacht und fand sie nicht beeindruckend.
Wahrscheinlich war ich einfach von anderen, wirklich tollen Anwaltsserien verwöhnt.
Meghan? Ah stimmt – die war auch dabei.

Alles in allem, dachte ich, passen die beiden zusammen. Alles zweitklassig.
Abgehakt.

Dann kam die Hochzeit. Ich sah die Aufnahmen und war nicht begeistert.

Cuando Meghan apareció por primera vez al lado de Harry, no podía haberme importado menos. Harry ya era infinitamente poco interesante y ahora se había buscado una estrella. (¿O ella a él, pero qué más da?).
¿Y qué más da?

El propio Harry no me impresionó mucho con sus obras benéficas (sólo otro tipo que va a África, se hace fotos preciosas con niños en una naturaleza preciosa y se ríe o se queda pensativo).
Sus escándalos (si saltaba desnudo en los juegos de beber o salía tambaleándose de un pub de madrugada) eran simplemente vergonzosos, pero también sólo en formato de bolsillo de chaleco.

De algún modo, todo en Harry era de segunda categoría. Había dejado el ejército y desde entonces había estado dando vueltas sin sentido. Al menos esa era mi impresión. Su buen aspecto también estaba disminuyendo notablemente (calva y nariz extraña) y por eso me limitaba a pasar las páginas cuando veía un artículo sobre él.

Cuando apareció Meghan, la historia no era para mí más que una sombra en la pared. Lo miré y pensé: guay. Ahora los británicos de color también tienen una figura de identificación en la Familia Real.
Entonces un conocido me dijo que debería ver „Suits“, que era una gran serie.
Lo hice y no me pareció impresionante.
Probablemente estaba malcriada por otras series de abogados realmente geniales.
¿Meghan? Ah, claro, ella también salía.

En general, pensé que las dos iban juntas. Todo de segunda.
Comprobado.

Luego vino la boda. Vi las imágenes y no me emocioné.

Die Hochzeit

Royale Hochzeiten sind echt mein Ding.
Da wird jeder Zentimeter begutachtet, in Spitzen und Stickereien geschwelgt.

Las bodas reales son lo mío.
Cada centímetro es escudriñado, los encajes y bordados son indulgentes.


Es gibt für mich keinen schöneren Anblick beim Thema Mode als den einer royalen Braut. Da wird an nichts gespart. Juwelen, Blumenschmuck, lange Schleppen, teuerste Designer.
Wieder und wieder kann man sich diese Kleider anschauen und findet immer noch ein weiteres spannendes Detail, das einem so noch nie aufgefallen ist.

Jedes Detail ist durchdacht und hat eine Bedeutung. Seien es die gestickten Bienen auf Fergies Brautkleid, oder die Weizenhalme im Brautstrauß von Königin Letizia.

Para mí, no hay espectáculo más hermoso en lo que a moda se refiere que el de una novia real. No se escatima en nada. Joyas, adornos florales, largas colas, los diseñadores más caros.
Puedes mirar estos vestidos una y otra vez y encontrar siempre otro detalle emocionante en el que nunca te habías fijado.

Cada detalle está bien pensado y tiene un significado. Ya sean las abejas bordadas del vestido de novia de Fergie o los tallos de trigo del ramo de la Reina Letizia.

Die Meisterschaft der Designer und Designerinnen besteht darin, den Outfits eben diese bemerkenswerten Details hinzuzufügen, ohne das Ensemble am Schluss überladen wirken zu lassen. So schafft man ein klassisch, zeitloses Kleid, das auch nach Jahrzehnten noch überzeugt, wie meine Beispiele hier zeigen …

La maestría de los diseñadores consiste en añadir estos detalles notables a los conjuntos sin que al final el conjunto parezca recargado. Así es como se crea un vestido clásico y atemporal que sigue convenciendo incluso después de décadas, como muestran mis ejemplos de aquí…

Die Frisuren sind zumeist zurückhaltend, um einen gewissen Kontrapunkt zu den aufwendigen Schleiern und Juwelen zu bilden. Wie ihr oben sehen könnt, wäre jedes einzelne abgebildete Brautkleid ohne Abstriche auch heute noch so zu tragen. Selbst wenn es 50 Jahre und mehr auf dem Buckel hat …

Los peinados son en su mayoría sobrios para dar cierto contrapunto a los elaborados velos y joyas. Como se puede ver, todos y cada uno de los vestidos de novia que aparecen en las fotos se podrían seguir llevando hoy en día sin ningún compromiso. Aunque tenga 50 años o más…

Seien es die Stickereien auf Fergies Schleppe oder der Spitzenbesatz bei Maxima Rock – all dies sind Details, die sich in dieser Qualität nur Königshäuser leisten und die man erst so richtig würdigen kann, wenn man die Fotos sieht, oder zu einer der Ausstellungen gehen kann, bei denen diese Kleider heutzutage nach dem Event gezeigt werden.

Ya sea el bordado de la cola de Fergie o el ribete de encaje de la falda de Máxima, son detalles que sólo la realeza puede permitirse en esta calidad y que sólo se pueden apreciar realmente cuando se ven las fotos o se acude a una de las exposiciones en las que estos vestidos se muestran estos días después del evento.

Und dann kam Meghan …

Ich sah die Aufnahmen und begann zu suchen … Hoch und runter. Vor und zurück. Aber da war nichts. Kein noch so kleines Detail. Ein Entwurf, wie ich ihn zustande bringen würde, wenn man mich mitten in der Nacht wecken würde, einen Block und Stift in die Hand drücken und „Mach!“ riefe.
Welche Enttäuschung. Welch ungläubiges Staunen.
Im Nachgang las ich viele Kommentare, die da sagten: Das Kleid war klassisch elegant und ohne Schnickschnack. Meghan sah sehr erwachsen und modern aus.
Dem stimme ich zu. Doch hatte die Braut keinen größeren Anspruch an ihr Kleid? War da nirgends der Wunsch, versteckte Botschaften zu senden? Ihre Liebe zu demonstrieren?
Es wirkte lieblos und überstürzt.

Das Kleid versprach viel und hielt wenig.

Vi las grabaciones y empecé a buscar … Arriba y abajo. Adelante y atrás. Pero no había nada. Ni el más mínimo detalle. Un borrador como el que produciría si me despertaran en mitad de la noche, me entregaran un bloc y un lápiz y me gritaran „¡Hazlo!“.
Qué decepción. Qué incredulidad.
Después, leí muchos comentarios que decían: el vestido era de una elegancia clásica y sin florituras. Meghan parecía muy madura y moderna.
Estoy de acuerdo. Pero, ¿no tenía la novia más aspiraciones para su vestido? ¿No quería enviar mensajes ocultos? ¿Demostrar su amor?
Parecía sin amor y precipitado.

El vestido prometía mucho y ofrecía poco.

Wenn schon das Kleid strenge Langeweile atmete, so tat die Frisur das Gegenteil. Beinahe anarchistisch gebärdete sich die schwarzbraune Mähne. Löste sich hinter den Ohren und hüpfte aus dem Knoten. Wäre der Schleier nicht gewesen, man hätte meinen können, sie sei gerade dabei, ihre Wohnung auf einem kalifornischen Campus zu putzen.

Und nun erzähle mir niemand, es gäbe keine Friseure, die mit dem Afrolook fertig werden. Jeder normale Profifriseur hat zahllose Produkte zur Verfügung, die auch mit dem störrischsten Haar zurecht kommen.

Wenn man Harrys Memoiren trauen darf, dann waren die Vorbereitungen auf die Hochzeit ungemein aufwendig und kräftezehrend. Leider merkt man beim Outfit der Braut wenig davon.

Wenn ihr mich jetzt fragt, was ich an dem ganzen am schlimmsten fand, dann muss ich nicht lange überlegen:
Die Schleier tragenden Jungs.
Also natürlich nicht die Jungs an sich. Die sahen putzig aus und haben getan, was man ihnen sagte.

Nein – dass sie die ganze Zeit den Schleier hochgehoben haben, dass der Schleier getragen wurde. Inakzeptabel.

Es sah aus, als denke Meghan, sie liefe durch Matsch und dem Schleier dürfe nichts passieren.
Ein Schleier gleitet über den Boden.
Er ist die Erinnerung an mittelalterliche Fürstinnen und deren Reichtum.
Aber das ist so wohl eher nicht in Meghans Denken verankert …

Si el vestido respiraba un austero aburrimiento, el peinado hacía todo lo contrario. La melena castaña-negra se comportaba de forma casi anárquica. Se soltaba detrás de las orejas y salía rebotando del nudo. Si no hubiera sido por el velo, se habría pensado que estaba limpiando su piso en un campus californiano.

Y ahora no me digas que no hay peluqueros que sepan manejar el look afro. Cualquier peluquero profesional normal dispone de innumerables productos para tratar hasta los cabellos más rebeldes.

Si nos fiamos de las memorias de Harry, los preparativos de la boda fueron increíblemente elaborados y agotadores. Por desgracia, no se nota mucho en el atuendo de la novia.

Si me preguntas qué me pareció lo peor de todo, no tengo que pensármelo dos veces:
Los chicos llevando velos.
No los chicos en sí, por supuesto. Estaban guapos y hacían lo que se les pedía.

No – que se levantaran el velo todo el tiempo, que llevaran el velo. Inaceptable.

Parecía que Meghan pensaba que caminaba por el barro y que no debía pasarle nada al velo.
Un velo se desliza por el suelo.
Es un recuerdo de las princesas medievales y su riqueza.
Pero probablemente no es así como Meghan piensa …

FAZIT:

Das Outfit der Braut Meghan Markle war eine Vorankündigung dessen, was noch kommen sollte. Ein großes Versprechen an das Publikum, von dem nur wenig gehalten wurde.

El atuendo de la novia Meghan Markle fue un presagio de lo que estaba por venir. Una gran promesa al público, de la que se cumplió muy poco.

Übrigens:
Da ich Meghan Markle nicht wirklich auf dem Schirm hatte und mich auch die Hochzeit jetzt nicht über die Maßen interessiert hatte, ging mir erst viel später auf, dass dies ja gar nicht Miss Markles erste Ehe war, sondern ihre zweite.
Kein Wunder, dass die Königin sich unschön überrascht sah, als sie von Meghans Wunsch erfuhr, eine Braut in vollem weißem Ornat und langem Schleier sein zu wollen. Hätte Meghan sich ein Beispiel genommen, hätte sie an Queen Camilla sehen können, wie zweite Brautkleider funktionieren …

Como Meghan Markle no estaba realmente en mi radar y ahora no estaba demasiado interesada en la boda, solo se me ocurrió mucho más tarde que este no era en absoluto el primer matrimonio de la señorita Markle, sino su segundo.
No es de extrañar que la Reina se sorprendiera desagradablemente al conocer el deseo de Meghan de ser una novia vestida de blanco y con un largo velo. Si Meghan hubiera seguido el ejemplo de la reina Camilla, podría haber visto cómo funcionan los vestidos de segunda boda…

To be continued …

Nebenstraßen: True Crime

Ungefähr genauso lange wie mit Royalty befasse ich mich mit einem komplett anderen Thema: True Crime.
Begonnen hat alles mit dem Mord an den Prinzen im Tower. Dann kam Jack the Ripper und anschließend ging es über den großen Teich.

Besonders ein Fall hat es mir von Anfang an angetan: Die Lizzie Borden- Morde in Fall River. Ich habe alles gelesen, was ich über den Fall finden konnte, hätte aber nie zu hoffen gewagt, dass ich einmal wirklich in jenem berüchtigten Haus stehen würde, das heute ein Museum beherbergt, so wie ein Bed and Breakfast.

Im Hintergrund das gelbe Haus – es gehörte Andrew Nordens Bruder und war ebenfalls Schauplatz eines furchtbaren Mordes
Credit: Petra von Straks, September 2023

Der Lizzie Borden- Fall

Die Beteiligten:

Andrew Jackson Borden – Vater

Abby Borden – Stiefmutter

Emma Leonora Borden – Schwester

Bridget Sullivan – Dienstmädchen

John Vinnicum Morse – Onkel mütterlicherseits

Sarah Anthony Borden (geborene Morse) – leibliche Mutter

Der Fall:

Jeder Mord hat eine Vorgeschichte.
Und mit dieser will ich auch beginnen:
Emma und Lizzie Borden entstammten der ersten Ehe des Vaters mit Sarah Anthony Morse. Die leibliche Mutter starb im März 1863 als Lizzie knapp drei Jahre alt war und Emma übernahm die Erziehung der kleinen Schwester.
Emma, die noch lebhafte Erinnerungen an die Mutter hatte, nahm es daher nicht gut auf, als der Vater bereits 1865 wieder heiratete. Abby war die Tochter eines Hausierers und mit knapp vierzig eigentlich für die damalige Zeit als Ehefrau nicht mehr vermittelbar. Umso größer wohl das Glück der eher unscheinbaren, vierschrötigen Frau, den wohlhabenden Andrew Borden als Ehemann zu bekommen.

Dass dies viel Arbeit und feindlich gesinnte Stieftöchter einschloss, nahm sie wohl als normale Härte hin.

Allerdings gab es nicht nur zwischen der Stiefmutter und den Töchtern steigende Spannungen – die ganze Familie war betroffen.

Andrew Borden – tödlicher Geiz?

Andrew Borden hängt bis heute der Ruf eines Knausers an. Obwohl er Dank Immobiliengeschäften und geschickter Geldanlage ein ordentliches Vermögen angesammelt hatte (er war zum Zeitpunkt seines Todes mehrere Millionen Dollar in heutigem Wert reich), weigerte er sich, dem Wunsch der Töchter zu folgen und ein Haus im Viertel The Hills zu kaufen, sondern blieb lieber im bescheidenen Haus in der Nähe seiner Arbeitsstätten.

War er aber wirklich ein Knauser? Er war sicherlich sparsam, aber er finanzierte Lizzie eine Europareise und Emma ein Jahr auf dem College. Im Haus selbst ließ er eine noch funktionierende Zentralheizung einbauen. Außerdem setzte er beiden Töchtern Aussteuern aus und gab ihnen Taschengeld.
Zu einem heftigen Streit kam es zwischen den Töchtern und dem Vater, als Andrew Borden der Schwester seiner Frau, die in finanzielle Schieflache geraten war, deren Haus abkaufte, es seiner Frau Abby überschrieb und diese das Haus wiederum ihrer Schwester mietfrei zur Verfügung stellte.
Emma und Lizzie verlangten daraufhin einen Ausgleich vom Vater. Borden verkaufte ihnen daraufhin ein anderes Haus zu einem symbolischen Dollar. Von diesem Haus hätten sie die Mieteinnahmen behalten können. Da sie aber nicht sonderlich erfolgreich als Vermieterinnen waren, verkauften sie dem Vater das Haus kurz darauf für 5000 Dollar (heute 163.000 Dollar) zurück.

Trautes Heim – Glück allein … oder doch nicht ganz?

Eine weitere Auseinandersetzung führte wenige Wochen vor den Morden zu einem verlängerten Aufenthalt der Schwestern in Bedford. Nachdem sie nach Fall River zurückgekehrt waren, beschloss Lizzie allerdings, nicht gleich wieder in das elterliche Haus zurückzukehren, sondern zog für ein paar Tage in eine Mietunterkunft am Ort.
Vier Tage vor den Morden kehrte sie zurück.

Die Spannungen zeigten sich auch für Außenstehende darin, dass Gäste der Schwestern nicht im Salon der Familie empfangen wurden, sondern in einem der Zimmer im oberen Stockwerk.
Auch nahmen sie nur selten die Mahlzeiten gemeinsam mit den Eltern ein.

Im Mai 1892 war es im Übrigen zu einem schwerwiegenden Zwischenfall gekommen: Lizzie hatte für ein paar Tauben einen Taubenschlag anfertigen lassen. Der Vater – überzeugt, dass die Tauben Nachbarskinder zur Jagd auf seinem Grund und Boden animieren würden – schlachtete die Vögel.
Lizzie war – verständlicherweise – außer sich.

Auftritt Onkel Morse: Der Bruder der Mutter war am Vortag der Morde in Fall River eingetroffen, um Geschäftliches mit seinem ehemaligen Schwager zu besprechen. Anders als geplant, blieb Morse über Nacht und das, obwohl es am Vorabend zu einem lautstarken Streit zwischen den Männern gekommen war.
Worum es bei dem Streit ging, ist bis heute unbekannt.

Die Sache mit dem Hammel
Wenige Tage vor den Morden, und kurz nach der Rückkehr Lizzies ins Haus, kam es zu einem merkwürdigen Zwischenfall: die ganze Familie erkrankte schwer. Erbrechen und andere Zeichen einer Vergiftung suchten die Bordens heim.
Da Andrew kein beliebter Mann war in Fall River, mutmaßte Abby, es müsse sich um einen Vergiftungsversuch gehandelt haben. Borden informierte die Polizei, zog seine Anzeige aber kurz danach zurück, da er wohl davon ausging, dass man den Täter sowieso nicht fangen würde.
Wahrscheinlich ist sowieso wohl eher, dass es sich um eine Lebensmittelvergiftung gehandelt hat, da der Hammel zu lange und unsachgemäß aufbewahrt worden war.

Die Situation eskaliert

Die häusliche Situation war also an jenem 4. August 1892 auf dem Siedepunkt.

Wenn der Tag auch ganz normal begann …

Andrew Borden begab sich am frühen Morgen an seinen Arbeitsplatz, nachdem alle zusammen (außer Emma, die in Fairhaven bei einer Freundin war) mit Onkel Morse gefrühstückt hatten, Danach hatten die Männer noch eine Stunde lang gesprochen, bis Morse um 8:48 Uhr das Haus verließ, um seine Nichte im Ort zu besuchen.

Während Abby das Dienstmädchen Bridget (von den Schwestern „Maggie“ genannt), dazu vergatterte, alle Fenster innen und außen zu putzen, variieren Lizzies Angaben zu dem, was sie in der Zeit gemacht haben will. Mal war sie in der Scheune, dann wieder will sie Taschentücher gebügelt haben.
Abby hingegen ging zwischen 9:00 Uhr und 10:30 Uhr nach oben und machte wie jeden Tag Onkel Morse Gästezimmer im ersten Stock.
Wie die forensische Untersuchung ergab, wurde sie nicht hinterrücks getötet, sondern sah ihrem Mörder ins Gesicht. Der erste Schlag mit dem Beil traf sie an der Schläfe. Dadurch drehte sie sich und fiel flach auf den Bauch. Weitere 17 Schläge auf den Hinterkopf erfolgten.

Wer könnte das nun getan haben?
Bridget das Dienstmädchen? – Sie hatte ein Alibi, denn sie stand während des Fensterputzens draußen und schwatzte zeitweise mit einer Nachbarin zur fraglichen Zeit.
Lizzie? Wohl schon eher, denn niemand sah sie zur fraglichen Zeit …

Um 10:30 Uhr kehrte Andrew Borden vorzeitig von der Arbeit zurück. Wie Bridget fühlte auch er sich immer noch nicht gut. Verwundert stellte er fest, dass sein Schlüssel die Haustüre nicht öffnete und klopfte. Darauf erschien Bridget und musste einige Kraft aufwenden, bevor sie fluchend die blockierte Tür zu öffnen vermochte. Sie sagte später aus, dass sie in dem Moment Lizzie habe lachen gehört. Das Lachen sei von der Treppe im ersten Stock her gekommen.
Ein wichtiger Punkt, denn wie ihr auf dem Foto sehen könnt, konnte man von der Treppe ins Gästezimmer schauen und hätte so die tote Abby sehen müssen…

Blick von der Treppe zu jener Stelle, an der Abby lag
Credit: Petra von Straks, September 2023
Weiter entfernter Standort
Credit: Petra von Straks, September 2023

Nachdem Borden die mitgebrachte Post im Salon durchgegangen war, begab er sich ins Wohnzimmer, um einen kurzen Schlaf zu halten. Er fragte Lizzie, wo Abby sei, woraufhin diese antwortete, ein Bote sei gekommen und habe eine Nachricht gebracht, Abby solle zu einer kranken Freundin kommen. (Unnötig zu sagen, dass es weder einen Boten, noch eine kranke Freundin gab … Wie sehr man im Nachgang auch suchte, es fand sich niemand)

Ahnungslos über das, was direkt einen Stock über ihm war, legte er sich auf seine Couch.

Sullivan behauptete nachher, sie habe ihm aus den Stiefeln geholfen und seine Hausschuhe angezogen, was von den Tatortfotos widerlegt wird, denn dort trägt er eindeutig seine Stiefel. (Man kann hier vielleicht auch argumentieren, dass sie ihre Aussage in einer absoluten Ausnahmesituation machte und sich einfach geirrt hatte.)

Danach begab sich Sullivan nach oben in den obersten Stock, wo sie ihr Zimmer unter dem Dach hatte.

Bridget Sullivan Schlafzimmer in seinem heutigen Zustand. An der Wand Fotos aus ihren letzten Jahren, die ihre Familie dem Museum überlassen hat.
Credit: Petra von Straks, September 2023

Sie war noch immer von der Vergiftung geschwächt und wollte sich nach dem Fensterputzen in der Augusthitze erholen. Um 11:10 Uhr hörte sie Lizzie von unten rufen. „Maggie, komm schnell runter. Vater ist tot. Jemand ist reingekommen und hat ihn umgebracht.“

Bridget rannte nach unten und fand den toten Andrew Borden, der zehn oder elf Mal mit einem Beil auf den Kopf geschlagen worden war. Die Attacke konnte nur wenige Minuten zurückliegen, denn die Wunden bluteten noch.

Dr. Bowen, der herbeigerufene Hausarzt, konnte nur noch den Tod feststellen.

Was aber stellte Lizzie Borden derart unter Verdacht, dass man sie festnahm und zehn Monate inhaftierte, während sie auf ihren Prozess wartete?
Nun, zuerst hatte sie behauptet,
– draußen gewesen zu sein und ein Stöhnen oder einen Aufschrei gehört zu haben.
– Dann wieder sagte sie, gar nichts gehört zu haben. Auch der Polizei gegenüber kam sie mit der Geschichte, dass
– Abby zu einer kranken Freundin gerufen worden sei, was sich umgehend als Lüge entpuppte. Dann wieder sagte sie,
– Abby sei zwischenzeitlich zurückgekommen.
Die Nachbarin Mrs Churchill und Bridget, die nach Abby gesucht hatten, schickte Lizzie mit der letzteren Geschichte nach oben, wo sie die Tote bereits von der Treppe aus sehen konnten.

Man befragte im Folgenden Lizzie, durchsuchte auch oberflächlich ihr Zimmer, doch sie selbst wurde nicht nach Blutspuren untersucht. Einen Bottich mit blutiger Kleidung ließen die Polizisten unangetastet, da Lizzie angab, es sei durch Menstruationsblut verschmutzt.
Im Keller fand man zwei Beile. Eines davon mit zerbrochenem Griff. Offensichtlich hatte jemand versucht, es mit weißer Asche zu reinigen.
Aufgrund der Vergiftungserscheinungen bei der Familie, führte man eine Autopsie durch, da man davon ausging, dass auch Gift mit im Spiel sein könnte. Es fand sich jedoch keines.

Alice Russell, eine Freundin der Schwestern, blieb über Nacht mit ihnen im Haus und Onkel Morse bezog eines der Gästezimmer unter dem Dach. Emma, die in Fairhaven eine Freundin besuchte, wurde durch ein Telegramm nach Fall River zurückgerufen.
Ein wachhabender Polizist beobachtete Lizzie, die sich in der Nacht an der Spüle zu schaffen machte, allerdings konnte er nicht genau sehen, was sie da tat.

Am 5. August versuchte Onkel Morse, das Haus zu verlassen, wurde aber sofort von einem Mob bedrängt und musste von der Polizei ins Haus zurückbegleitet werden.
Am nächsten Morgen sah Russell, dass Lizzie ein Kleid auseinanderriss und es zu verbrennen versuchte. Sie habe es mit brauner Farbe verschmiert und könne es nun nicht mehr tragen, erklärte sie.

Am 8. August machte Lizzie ihre erste Zeugenaussage. Dies entsprechend dem Gesetz ohne Anwalt. Allerdings unter dem Einfluss von Morphium, was sie beeinträchtigt haben dürfte.

Ihre widersprüchlichen und auch lückenhaften Aussagen führten zu ihrer Inhaftierung.

Der Prozess begann am 5. Juni 1893.

Einer ihrer größten Fehler war wohl die Aussage, dass – nachdem Sullivan sie mit ihrem Vater alleine gelassen habe – sie in die Scheune gegangen sei. Eine Überprüfung ergab, dass die Scheune staubig war, aber nur die Abdrücke der Schuhe der Polizisten zu finden waren.

Die Schädel der Opfer wurden bei dem Prozess vorgeführt. So konnte demonstriert werden, dass es sich bei dem Tatwerkzeug um ein Beil handeln müsse.

Das Gericht war eindeutig auf Lizzie Seite. Der vorsitzende Richter war vom ehemaligen Gouverneur bestellt worden. Eben jenem ehemaligen Gouverneur, der jetzt Lizzies Anwalt war. Nach Ende des Prozesses erhielt Lizzie ein Foto der Geschworenen mit deren Unterschriften und Glückwünschen.
Schon recht ungewöhnlich, könnte man sagen …

Welch Wunder – Lizzie wurde zwar freigesprochen, doch in den Augen der Bürger von Fall River blieb sie nicht nur die Hauptverdächtige, sondern die Mörderin.

Als sie zum ersten Mal nach dem Prozess in die Kirche ging, musste sie feststellen, dass alle Plätze um sie herum freiblieben. Es war das letzte Mal, dass sie in ihre gewohnte Pfarrkirche ging.

Kurz nach dem Prozess kaufte Lizzie mit ihrem Erbe ein Haus in der von ihr schon immer begehrten Wohngegend „The Hill“ in Fall River und benannte es in „Maplecroft“ um. Sie wohnte dort eine zeitlang mit ihrer Schwester.
Da sie in der Gesellschaft nicht mehr willkommen war, umgab sie sich dort mit Schauspielern, die seinerzeit einen kaum besseren Ruf als Prostituierte hatten.
Auch weiterhin kam keine Ruhe in ihr Leben, denn 1897 wurde sie in Providence beim Ladendiebstahl erwischt. (Es heißt, sie habe schon vorher gestohlen. Andrew Borden habe aber immer stillschweigend bezahlt.)

Im Jahr 1905 kam es zum endgültigen Bruch zwischen den Schwestern nach einer Party, die Lizzie für die Schauspielerin Nance O’Neill gegeben hatte.
Emma und Lizzie sahen sich danach nie mehr.

Emma starb am 1. Juni 1927 an den Folgen einer Gallenblasenoperation. Sie war nur 66 Jahre alt geworden. Genau neun Tage später starb ihre Schwester in einem Pflegeheim in Newmarket/ New Hampshire. Sie war aus gesundheitlichen Gründen dorthin gezogen, aber auch, weil sie nach der Veröffentlichung eines weiteren Buches über die Morde der Aufmerksamkeit zu entkommen hoffte.

Beide Schwestern wurden Seite an Seite im Familiengrab auf dem Oak Grove Cemetery beigesetzt.

Grab der Familie
Credit: Petra von Straks, September 2023
Lizzie hatte kurz nach dem Prozess aus unbekannten Gründen ihren Vornamen in „Lizbeth“ geändert.
Credit: Petra von Straks, September 2023

Bei ihrem Tod hinterließ Lizzie Borden ein Vermögen von rund 6 Millionen Dollar (nach heutigem Wert). Sie setzte einen Teil des Geldes für die anhaltende Pflege des Grabes ihres Vaters ein und hinterließ dem Tierschutz in Fall River eine große Summe. des Weiteren wurden mehrere entfernte Familienmitglieder bedacht.

Weder Emma noch Lizzie haben je geheiratet. Es gab Gerüchte, Lizzie sei von ihrem Vater missbraucht worden, und habe ihn deswegen getötet. Dafür gibt es allerdings keine Beweise und es kam auch nie zur Sprache.

Interessanterweise gab es einen weiteren Mordfall und zwar im Nachbarhaus der Bordens …

Der Ludwig Borden Mordfall

Hier wohnte Andrew Borden Onkel mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern
Credit: Petra von Straks, September 2023

Andrew Bordens Onkel Ludwig wohnte mit seiner Familie im direkten Nachbarhaus. Insgesamt war er vier Mal verheiratet.
Seine zweite Ehefrau, Eliza Darling Borden, litt nach der Geburt des dritten Kindes unter schweren Depressionen, die dazu führten, dass sie 1848 versuchte, die drei Kinder in der Zisterne im Keller des Hauses zu ertränken. Eines der Kinder konnte allerdings entkommen. Im Anschluss schnitt sie sich selbst die Kehle durch.

Deswegen heißt es im Borden Haus, dass dort noch immer die ermordeten Kinder spukten …

Aber auch ohne Spukerscheinungen sind diese Geschichten bis heute mehr als nur interessant.




Ist der Ruf erst ruiniert …

… lebt es sich ganz ungeniert, wie jeder weiß.

Dies gilt allerdings nicht für Harry und Meghan.

Wie heißt es schön: „Die Einen sagen so, die anderen sagen so …“ – Zumindest was eine anstehende Trennung der Sussexes angeht, gilt: Nix Genaues weiß man nicht. *

*Okay – genug der Sprichwörter …

Was wohl aber wirklich feststeht, ist, dass die beiden beruflich getrennte Wege gehen.
Beide arbeiten derzeit hart daran, ihre Marke zu reparieren. Das ist auch SEHR nötig, nach all den Skandalen, die die beiden unnötig vom Zaun gebrochen haben. Von den unsäglichen Memoiren bis zur angeblichen Verfolgungsjagd.

Sie haben sich ihren Status als Kassengift wirklich hart erarbeitet. Nun reist Harry durch die Welt und bietet sich als Botschafter für seelische Gesundheit und Veteranen-Sport an, während seine Frau demonstrativ Stress-Aufkleber am Handgelenk promotet.
Fachleute behaupten, dass, wenn Meghan es schafft, sich vom Opfer-Image zu lösen, sie mehrere Millionen pro Projekt verdienen könne.

Dazu muss sie sich aber erst mal aus dem düsteren Schatten ihres Gatten lösen. Insider betonen, dass Meghan ein fröhlicher, optimistischer Mensch sei und, dass dies in den zurückliegenden Produktionen wie der Netflix- Serie und ihrem Podcast gar nicht zum Tragen gekommen sei.
Da darf man natürlich auch einwerfen, dass sie selbst fleißig an diesem Bild mitgebastelt hat.

Um dieses neue Ziel zu erreichen, haben die beiden den für Ethik-Projekte bekannten Unternehmer Adam Lilling als Berater gewonnen. (Er arbeitet übrigens auch für Ellen DeGeneres, Meghans Freundin.)

Es war Lilling, der Harry bei BetterUp untergebracht hat. Jener Firma, die Unternehmen bei ihrem sozialen Fußabdruck berät.
Jener Firma, die Harry jetzt jährlich 14 Millionen bezahlt dafür, dass er … ja – wofür eigentlich?
Das kann bei BetterUp derzeit niemand so genau sagen. Ich würde behaupten: er ist ein teures Aushängeschild, das zunächst einmal dafür gesorgt hat, dass 10% der Mitarbeiter von BetterUp gehen mussten. (Vielleicht kann Harry sie jetzt beraten, wie man auch ohne zu arbeiten klarkommt. Da hat er ja nun wirklich Ahnung …)

Wie ich irgendwie generell das Gefühl nicht loswerde, dass in allen Firmen, bei denen die beiden anheuern, die Mitarbeiter nervös werden sollten, denn bei Spotify wurden ja nach dem Meghan- Flop auch erst mal Stühle vor die Tür geschoben …

Als interessierte Partei schaue ich natürlich auch immer mit einem Auge zu den anderen Deals der beiden.
Wir wissen ja, dass Netflix mehrere Projekte-Pitches der beiden nach ihrem Smash-Hit „Harry und Meghan“ abgelehnt hat. Sie erschienen den Entscheidern als zu wenig erfolgversprechend.
Alleine die Doku zu den Invictus Games konnte bestehen. Vielleicht einfach, damit man halt irgendetwas von den beiden vorzuzeigen hatte.

Allerdings blieben die Zuschauerzahlen weit hinter den Erwartungen zurück. Die Doku schaffte es nicht unter die Top 10 der neueingestiegenen Reihen und gilt damit als Flop.
Warum – können wir uns wohl alle denken.
Die Zuschauer wollen keine Kriegsversehrten sehen. Wir alle wissen, dass Krieg scheiße ist und Leben zerstört.
In Großbritannien wird das Ganze nochmals kritischer gesehen, weil man dort die zurückliegenden Kriege als eine ungeheuere Steuergeldervernichtungsmaschine ansieht, die von der Bevölkerung nie mitgetragen wurden.
Nun auch noch eine Doku zu den Folgen – das wollen die Wenigsten sehen.

Man kann also sagen, dass Harry es mit seinem Thema sicher gut gemeint hat, aber nicht den Nerv der Zeit trifft.
Schlussendlich wird er lernen müssen, dass man dafür, dass man die Menschen belehrt, von diesen nicht immer bejubelt wird.
(Und am Ende des Tages daher auch kein Geld damit verdient …)
Was speziell Invictus angeht, so hat er ja auch bei seinem Deutschlandbesuch ins gleiche Horn gestoßen wie eh und je, indem er von seinen eigenen Traumata berichtet hat und auch abermals davon, dass er von seiner Familie keinen Rückhalt bekommen habe. (Was sich in alten Interviews vollkommen anders anhört. Aber damals hatte er ja auch noch nicht entdeckt, was für ignorante Schweine sein Vater und dessen Familie sind.)
Kurz: Harry kommt einmal mehr als Jammerlappen vom Dienst rüber, der dafür auch noch sehr viel Geld haben will.

Was die Menschen WIRKLICH von Harry wollen (oder wollten), ist ROYALTY. Und das kann er nicht mehr liefern, denn alles, was er da hat ausplaudern können, hat er längst zum besten gegeben.

Also – lassen wir uns überraschen, wie die getrennten Wege von Harry und Meghan aussehen … (Den Kalauer mit den beiden und „Invictus“ spare ich mir jetzt …)


26 Jahre …

Morgen vor 26 Jahren starb Prinzessin Diana im Alma-Tunnel in Paris.

Wäre sie nicht in jener verhängnisvollen Nacht gestorben (hätte sie sich angeschnallt, oder hätte man die berühmteste Frau der Welt nicht einem betrunkenen Chauffeur anvertraut) – was hätten wir dann noch alles von dieser bemerkenswerten Frau erwarten dürfen?!

Ich glaube, es war unsere damalige Englischlehrerin Frau Kerstjens, die Postkarten der Königsfamilie mitbrachte und diese in den Schaukasten unseres Klassenzimmers hängte. Fasziniert schielte ich wieder und wieder zu den Fotos, die die Queen und Prince Philip einträchtig auf einer Couch sitzend zeigten und Prince Charles beim Wandern im schottischen Hochland.
Da war noch nicht mal im Traum an eine Lady Diana Spencer gedacht, deren Bilder bald die Welt überfluten sollten.

Sobald Lady Diana Spencer die Bühne betrat, gab es bei mir kein Halten mehr. Ich verfolgte jeden ihrer Schritte. Sammelte Artikel über sie und klebte jedes Bild in kleine Vokabelheftchen ein. Als ich der Flut nicht mehr Herrin wurde, legte ich Leitzordner an.

Wenn es schon mir so ging – wie musste sich Diana erst fühlen?
Heute verstehe ich, dass der Ursprung der späteren menschlichen Katastrophen unter anderem darin begründet lag, dass es keine Blaupause für ein solches Phänomen gab.
Diana erwartete Hilfe der Königsfamilie. Doch wie kann man Hilfe bei etwas bieten, das ohne Beispiel ist? Dazu kommt noch, dass man zu Zeiten der Queen mit dem Thema Emotionen weitaus robuster umgegangen ist, als das heutzutage der Fall ist.
War es keine institutionalisierte Trauer wie bei Queen Victoria, so behielt man die eigene Gefühlslage für sich. Das galt übrigens nicht nur für Herrscherhäuser, das wurde in den meisten normalen Familien ebenso gehandhabt.

Wenn aber Diana etwas (außer Schönheit) im Überfluss hatte, dann waren es Emotionen. Das, was sie nun bei den normalen Menschen so gut ankommen ließ, war das, was sie von der Königsfamilie trennte. Denn niemand begibt sich gerne in eine Situation, die ihm fremd ist und so hätte man es sicherlich vorgezogen, wenn Diana nach außen gestrahlt hätte und nach innen den Ball flach gehalten.

Ein Gutteil dieser Emotionen bezog sich auf ihren Ehemann. Im Gegensatz zu Diana (oder zumindest nach dem, was so kolportiert wird), hatte er männliche und weibliche Freunde, wohingegen Diana nur Freundinnen hatte.
Ob Camilla und Charles nun wirklich durchgängig (bis die Ehe irreparabel zerstört war) lediglich Freunde waren, lässt sich wohl nicht mehr belegen. Das ist aber auch nicht mein Ziel.
Vielmehr geht es mir darum darzulegen, dass Diana in meinen Augen ein Ungleichgewicht verspürt hat. Eine Ungerechtigkeit. Die Ungerechtigkeit, dass sie von ihrem Mann nicht das zurückbekam, was sie ihrerseits in die Beziehung und in das Königshaus investierte.

Gegensatzpaare
Ein immer größeres Ungleichgewicht machte sich breit in ihrem Leben:

Liebe zu Charles – Unerwiderte Liebe durch Charles
Euphorie bei öffentlichen Terminen – Einsamkeit mit Tablett auf der Couch im Kensington Palace
Freiheitliches Leben der Menschen mit denen sie zusammenkam – Höfisches Protokoll
Große Gefühle für die Familie – Kalte, abweisende Haltung der Royal Family
Keine tiefere Bildung ihrerseits – Charles als Intellektueller
Diana mit gleichaltrigen Freundinnen/ Spaß – Charles mit wesentlich älteren Freunden (ebenfalls Intellektuelle)
Überwältigender Zuspruch durch die Öffentlichkeit – Kein Lob von Seiten der Royal Family
Charles vertraut sich ihr nicht an – Charles teilt alles mit Camilla

Dies sind nur ein paar der Gegensatzpaare, die mir spontan eingefallen sind und die zu jener Gefühlslage geführt haben dürften, die Diana schlussendlich eskalieren ließ. (Wohlgemerkt: aus ihrer Perspektive betrachtet. Andere mögen die Situationen anders eingeschätzt haben).
Für sie muss festgestanden haben, dass Camilla als Frau, mit der Charles alles teilte, auch die Frau sein müsse, mit der er das Bett teilte. Da sie von allen im Stich gelassen wurde, inklusive ihrer eigenen Familie (Bruder Charles manövrierte sie Mal um Mal aus, wenn sie um seinen Beistand bat. Zum Beispiel, indem sie bat, sich für eine gewisse Zeit nach Althorp zurückziehen zu dürfen, um zur Ruhe zu kommen. Er ließ sie nicht, da er das Eindringen der Presse in seine eigene Privatsphäre befürchtete), fand sie alleinigen Zuspruch bei der Presse.
Da im privaten Rahmen keine der maßgeblichen Persönlichkeiten ihr Gehör schenkte, suchte sie diese Aufmerksamkeit bei der Presse. (Übrigens war die Sache nicht nur kein Ruhmesblatt für ihren Bruder Charles, der sich am Ende als kühner Rächer an der Königsfamilie gerierte, auch ihre Schwestern dürfen von Kritik nicht ausgenommen werden, denn sie waren es, die durch die Nähe zum Thron (speziell der Ehemänner) eindeutige Nachteile fürchteten, sollten sie sich zu eng an Diana anschließen.

Alle mal herhören!
Und so kam es, wie es kommen musste: Diana, die immer mehr in ihrem eigenen Saft schmorte, sah die Front gegen sich immer mächtiger werden. So mächtig, bis sie ihr einziges Heil im Rundumschlag zu finden glaubte.

Das war die Geburtsstunde von Andrew Mortons Buch „Diana – Ihre wahre Geschichte“ und schlussendlich das berüchtigte Panorama-Interview mit Martin Bashir, in das sie Bekannterweise hineinmanipuliert worden war. Nicht zuletzt durch ihren eigenen Bruder, der die Unterlagen Bashirs nicht überprüfte, sondern seiner Schwester vorlegte, woraufhin diese einwilligte, das Interview zu geben.

Wie so viele Menschen, die Interviews geben, musste auch Diana im Nachgang erfahren, dass sie damit einen großen Fehler gemacht hatte. Dass das, was sie für sehr klug gehalten hatte, sich als schrecklicher Fehler entpuppt, weil sie keine Ahnung von den Konsequenzen hatte.
Im Fall Diana muss man wohl auch dazu sagen, dass sie zwar einen Medienberater bezahlte, diesen aber in beiden Fällen nicht informiert hatte. Wahrscheinlich hat sie geahnt, dass er versuchen würde, beide Stunts zu verhindern.

Was bleibt?

Wenn wir uns an die Zeit direkt nach Dianas Tod erinnern, erinnern wir uns vor allem der alles überwältigenden Trauer, die die Welt erfasst hatte.

Der Diana Princess of Wales Memorial Fund
Geldspenden brachen förmlich über den Kensington Palace herein, denn die Menschen wollten damit ihre Unterstützung für Dianas Anliegen zum Ausdruck bringen.Um diese Spenden an die richtigen Empfänger zu bringen, gründete man eine Stiftung („Diana Princess of Wales Memorial Fund„), bei der Dianas Schwestern im Stiftungsrat saßen.
Millionen von Pfund wurden an Organisationen gegeben, mit denen Diana zusammengearbeitet hatte.
Jährlich wurde überprüft, ob und wie man sich neu ausrichten solle. Man beschloss bald, nur noch zeitlich begrenzte Projekte zu unterstützen.
Im Jahr 2012 war dann endgültig Schluss. Die Stiftung schloss für immer ihre Tore. Was noch an Finanzmitteln da war, floss in die Royal Foundation, deren Schirmherren die Prinzen William und Harry waren/ sind.

Das ganze Konstrukt klingt nun erst mal ganz gut.
Doch dann überlegt man, warum die Stiftung aufgegeben wurde. Da landet man dann bei der US- Firma Franklin Mint, die bereits 1998 angefangen hatte, Diana-Memorabilia zu verkaufen. Die Stiftung verweigerte Franklin Mint die Lizenzen, was diese aber nicht davon abhielt, ohne Lizenzen weiter zu verkaufen.
Daraufhin verklagte die Stiftung Franklin Mint in Kalifornien. Das Urteil war schnell gefällt: da man in Kalifornien nur im Namen einer verstorbenen Person klagen kann, die Einwohner des Staates ist, wurde die Klage abgewiesen.
Franklin Mint seinerseits hatte die Stiftung wegen Rufschädigung verklagt und gewonnen. Man einigte sich schlussendlich außergerichtlich. Über die Details schweigen beide Seiten.
Die Konsequenz für die Stiftung: sie mussten ihre Zahlungen an wohltätige Organisationen und Projekte einstellen und schlussendlich ganz aufgeben. Was noch übrig war, nachdem man Franklin Mint abgefunden hatte – wie gesagt – floss in die Royal Foundation.

Ein trauriges Ende für etwas, das so hoffnungsvoll begonnen hatte.

Diana Princess of Wales Memorial Fountain + Princess Diana Memorial Garden
Eine ziemlich hässliche Statue im Garten von Kensington Palace und eine in Grenzen nützliche Fontäne in Hyde Park. Wobei sechs Wächter bei letzterer darauf aufpassen, dass niemand mehr durch den Brunnen läuft, das es mehrere Stürze gegeben hatte, wo die Verunfallten sogar ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Angeblich sei das Gras rund um die Fontäne stark in Mitleidenschaft gezogen und die ganze Anlage nicht wirklich gepflegt.

Das sind die Gedenkstätten für Diana.
Dazu kommt noch ein absolut geschmackloser „Tempel“ (respektive dessen Fassade) im Park von Althorp, wo man Blumen zum Gedenken ablegen kann (was sicherlich schon lange niemand mehr tut), da man Dianas Grab auf der kleinen Insel im ovalen Teich nicht besuchen darf. (Früher ruderten ihre Söhne an Jahrestagen dort hinüber).
Was man allerdings – zumindest anlässlich der runden Jahrestage – immer noch findet, sind Sonderhefte, und ab und zu noch Titelseiten auf Zeitschriften, die Dianas Antlitz ziert.

Die Diana Gedächtnis- Ausstellung in Althorp House

Wir erinnern uns alle an jene zornerfüllte Rede, die Charles Spencer, Dianas Bruder, in der Westminster Abbey anlässlich ihrer Beisetzung gehalten hat.
Die schockstarre Königsfamilie lauschte den Worten des Earls, der pathetisch schwor, stets für seine Neffen da zu sein. (Damit diese der grausamen Königsfamilie niemals zum Opfer fallen würden wie seine arme gejagte Schwester …)
Er ließ Althorp renovieren und eröffnete in den Ställen eine sehr schöne Gedächtnis- Ausstellung, bei der man u.a. die Hochzeit noch einmal nachverfolgen konnte und als Herzstück ihr Brautkleid bewundern.
Ich war damals in Althorp und durfte auch den Earl Spencer kennenlernen. Das Haus selbst ist wunderschön und die Ausstellung war ein Traum für jeden Fan.
Allerdings schloss die Ausstellung 2013 für immer ihre Tore. Wohingegen man Althorp noch immer im Sommer besichtigen kann.

Die Mode

Eine der intensivsten Erinnerungen an Diana ist mit Sicherheit ihre Mode. Noch heute erscheinen Bücher zu ihrem Stil und die Art und Weise wie sie nachgeahmt wurde, sucht sicherlich ihresgleichen.
Größtes Event seinerzeit: Die Auktion ihrer Kleider zu einem guten Zweck.
So konnten Fans zum Beispiel die entsprechende Ausstellung im Kensington Palace mit den erworbenen Stücken sehen, die sich zu einem sofortigen Kassenmagneten entwickelte.
Nach einer Weile wurden nur noch einzelne Kleider gezeigt und dann war komplett Schluss.

Was die privat ersteigerten Roben angeht, so sind sie teilweise bereits zum dritten und vierten Mal aus den unterschiedlichsten Gründen unter dem Hammer.
Jetzt im September gibt es wieder mehrere Auktionen, wo nicht nur Abendkleider erneut versteigert werden, sondern auch ein Exemplar ihres berühmten roten Schäfchen-Pullovers.
Diesen hatten die Besitzerinnen der Strickwarenladens auf dem Dachboden wiedergefunden. Diana hatte ihn seinerzeit zur Reparatur gegeben und niemand hatte den Pullover je wieder abgeholt.
So hat man jetzt also die (vielleicht nicht ganz) einmalige Chance, das inzwischen etwas mitgenommene Stück zu ersteigern.
Vorausgesetzt, man kann (und will) bei einem Startgebot von 50.000 Pfund mithalten …

Ihre Erben

Das sind natürlich in erster Linie ihre beiden Söhne. Dem Vernehmen nach hat Prince Harry seinerzeit 20 Millionen Pfund von seiner Mutter geerbt, die inzwischen den zentralen Grundstein seiner Existenz in den USA bilden.
Beide Söhne haben u.a. Schmuckstücke von Diana geerbt, die sie ihren jeweiligen Ehefrauen geschenkt haben. Wenn der berühmte diamantgerahmte Saphir, Dianas Verlobungsring, auch eigentlich die Hand von Harrys Frau hätte zieren sollen, hatte dieser das Stück seinerzeit William für seine Verlobung mit Kate überlassen.

Bis zu ihrem endgültigen Bruch hatten die beiden Söhne sich zumindest noch zu den Todestagen der Mutter zusammengefunden, aber auch dies gehört inzwischen dank Harrys Memoiren der Vergangenheit an.

Aus der Royal Foundation hat sich Harry zurückgezogen und es scheint fast so, als wage nicht mal er, den Namen der Mutter für seine geschäftlichen Ziele einzusetzen, nannte er seine Firma doch „Archewell“.

Der Fall Prince Harry

Manchmal scheint es, als wäre Prince Harry der einzige, der ostentativ das Gedächtnis an seine Mutter am Leben erhält. Er berichtet in seinen Memoiren von ihr.
Erzählt von seinen halsbrecherischen Fahrten in den Alma-Tunnel (was mich extrem verärgert hat, da ich die dortige Verkehrssituation mit den vielen Fußgängern kenne …)
Berichtet von seiner Jugend, die eine einzige Flucht vor der Verlassenheit nach ihrem Tod war. Wieder und wieder geht es um die Mutter, ohne deren Tod sein ganzes Leben natürlich vollkommen anders verlaufen wäre …
Da es am Ende des Tages um die eigene Marke und das Geldverdienen geht, macht auch Ehefrau Meghan mit und lässt sich mit dem Baby Lilibet Diana (!) vor einem Foto der Großmutter ablichten, wobei die Kleine die Oma neugierig anschaut.

Wobei ich es schon irritierend finde, dass bei den Sussexes an der Wand nicht etwa ein privater Schnappschuss der Mutter/ Schwiegermutter/ Großmutter hängt, sondern ein offizielles Fotografen-Bild.
So erinnert das Ganze eher an das Zimmer eines Fans, der sein Lieblings-Starfoto an der Wand hängen hat.

Wie sicherlich die meisten Leser wissen, beließ es Harry nicht bei den Schilderungen seines Verlustschmerzes. Er wird nicht müde, die Parallelen zwischen seiner ach so verfemten Ehefrau und seiner Mutter zu betonen. Das ging sogar soweit, dass in diesem Jahr eine hart durch New York von Harry und Meghan so aufgeplustert wurde, dass sie sogar von einer „Verfolgungsjagd mit beinahe tödlichem“Ausgang sprachen.
Sehr schnell zeigte sich allerdings, dass es sich um keine Verfolgungsjagd gehandelt hatte, wie der Bürgermeister von New York betonte. Mit einer gewissen Süffisanz fügte er hinzu, dass jeder, der den New Yorker Verkehr kenne, wisse, dass dies schlicht unmöglich sei.
Am Ende des Tages waren die beiden die Gelackmeierten über die sich die Welt den Mund zerriss und/ oder kaputtlachte.
Mit dieser grotesken Neuinszenierung war Harry endgültig zu weit gegangen.

Resumee

Ich vergleiche die Zeit bis gleich nach Dianas Tod mit dem, was heute, knapp 30 Jahre später noch von ihr geblieben ist.
Es ist verzweifelt wenig.
Von ihrem vielgerühmten sozialen Engagement bis zu ihrer Liebe zu ihren Söhnen …
William geht seinen eigenen Weg mit seiner Familie und was er empfindet, eröffnen nur kleine Blitze, die plötzlich eine Landschaft zu erhellen scheinen, so als er eine Teilnahme seines Vaters bei den Gedenkfeiern für die Mutter ablehnt.
Die Brüder wirkten vor Jahren an einer Doku zu Dianas Leben mit, aber das war es dann auch.
Alles in allem, muss man wohl feststellen, ist nicht viel geblieben.
Ob Diana Menschen zu aktivem sozialem Handeln inspiriert hat? Mit Sicherheit.
Ob sie noch immer Menschen inspiriert? Mit Sicherheit nicht in dem Maß, wie man es hätte erwarten können.
Vieles von dem Guten, das sie ohne Zweifel getan hat, wird überschattet von ihren Skandalen.

Insofern hätte ich mir – als ehemals weltgrößter Fan – gewünscht, sie hätte länger gelebt. Wäre ruhiger geworden. Hätte vielleicht Altersweisheit entwickeln können und mit einer gewissen Milde zum Buckingham Palace und nach Clarence House schauen können.

Auf dem Weg war sie wohl, als alles in jener Nacht im Alma Tunnel endete.






Richtig oder falsch

Wir alle mögen relativ wenig mit Königs gemeinsam haben.
Im Gegensatz zu ihnen wohnen wir normalerweise nicht in Schlössern. Wir haben auch keine Parks, in denen andere unsere Hunde ausführen, wenn uns das Wetter zu schlecht ist. Während Königs um die Welt reisen, bleiben wir auf Balkonien und was das Personal angeht – na ja, also ich habe keine Dienerschaft. (Putzen muss ich auch ungerechterweise selbst …)

Doch eine Sache gibt es – die haben die Royals (zumindest die Männer) mit so ziemlich jedem gewöhnlichen Herrn Jedermann gemein: den so genannten Alopecia Areata. Umgangssprachlich: Kreisrunder Haarausfall.

Fake News und Zeitungsenten

Wir leben in Zeiten, wo – gefühlt – noch nie so viel ge, -und verfälscht wurde wie heute. Das Internet bietet eine herrliche Spielfläche für all jene, die ihre eigene Agenda mittels frei erfundener Nachrichten, oder geschickt verfälschten Berichten, voranzubringen versuchen.
Deshalb erscheint es mir heute wichtiger denn je, authentisch zu sein.
Selten schien es wichtiger als heute, einem anderen vertrauen zu können.
Ja, man wird beinahe das Gefühl nicht los, als sei man wieder im Mittelalter, wo der Leumund eines Menschen über Leben und Tod entscheiden konnte.

Jetzt fragt ihr euch natürlich, was diese beiden Themen miteinander zu tun haben …

Das ist also die Wahrheit. So sehen wir Harry tagtäglich. Kein Problem. Höchstens für seine Eitelkeit.
Aber dann gibt es auch noch sowas …

Jetzt kann man natürlich sagen: Lasst ihn doch machen. Was kann Harry dafür, wenn sie sein Foto so bearbeiten?
Das stimmt natürlich. Allerdings gibt so ein Promi für Gewöhnlich die Fotos zu einem Artikel frei. Alles andere wäre amateurhaft.
Aber selbst wenn er dieses Foto nicht freigegeben hätte, oder es wäre ihm einfach nicht aufgefallen, dass man ihn so „verschönert“ hat (das Rot ist übrigens auch verschwunden …), dann bliebe noch jenes Foto, das ich gefunden habe, als ich die Firma „BetterUp“ recherchiert habe, bei der er als Chief Impact- Officer für mehrere Millionen pro Jahr engagiert ist und sich um die Auswirkungen des Handelns der Firma auf Umwelt und Gesellschaft kümmern soll.

Auch hier wurde eindeutig getürkt. Die Dichte und Farbe seines Haares wurde offensichtlich bearbeitet.

Ich könnte jetzt stundenlang darüber philosophieren, wieso ein Mann wie der Herzog von Sussex sich der öffentlichen Debatte seiner Eitelkeit aussetzt, während sein Bruder einfach sein Haar kurz schneidet und es gut sein läßt.
Ich tue es nicht, weil mich Harrys Eitelkeit schlicht und ergreifend null interessiert.

Was mich aber interessiert ist sein Zugang zum Thema Authentizität.

Haben wir uns auch hier zulande damit abzufinden, dass Körper mittels Software verändert werden? Dass wir eben nicht mehr den echten Menschen sehen, sondern das, was man uns als „echt“ verkaufen will? (Die BetterUp- Homepage gibt es auch auf Deutsch, weil man die Beratungsservices der Firma auch in Deutschland in Anspruch nehmen kann …)

Was ist von einer Firma zu halten, die derart ungehemmt die Bilder ihrer Mitarbeiter bearbeitet?
Es mag altbacken wirken, aber ich bin nicht gewillt, mir diese (optischen) Lügen auftischen zu lassen.

Ich feiere all diejenigen, die zu ihrem Aussehen stehen.
Wie Caroline von Hannover

Oder jetzt ganz frisch (anlässlich ihres 50. Geburtstages) Kronprinzessin Mette Marit

Oder die spanische Königin Letizia

Und natürlich muss ich auch noch ein Foto von Prince William einfügen …

All diese Royals stehen zu ihrem Aussehen. Sie zeigen sich, wie sie sind. Eitelkeit hin oder her.
Nur Harry – der Mann, der seit Jahren andere als Lügner und Vernebler diskreditiert, der lässt seine Fotos nach eigenem Gusto bearbeiten, bis er mit viel Fülle und wenig Rot glänzt.

Es liegt mir nun fern, Prince Harry durch den Dreck zu ziehen. Wie gesagt – jeder hat seine Eitelkeiten. Aber sieht er wirklich nicht, dass tausende von Fotos von ihm im Umlauf sind, auf denen man genau sieht, wie es um seine Haarpracht steht?

Es gehört einfach dazu, wenn man in der heutigen Zeit lebt und wieder und wieder die Medien (zu Recht) an ihre Pflicht zur Wahrheit und Authentizität erinnert, dass man selbst mit gutem Beispiel vorangeht.

A propos „vorangeht“ … Ich hätte da noch ein paar Bilder, die genau so veröffentlicht worden sind.
Falls sich jemand an ferngesteuerte Spielfilm- Aliens erinnert fühlt … Willkommen im Club!

Manchmal fehlen einem einfach die Worte.

Margaret, Mustique und Männer

Ein Mann steht still vor der im Boden eingelassenen Grabplatte der St. George’s Chapel in Windsor Castle. Schlank. Akkurat geschnittene graue Haare.
Doch seine Blicke gelten nicht jener Platte am Boden, sondern einem schmalen Stein, der wie an die Wand gelehnt wirkt.

Es ist der Grabstein von Prinzessin Margaret und der Mann ist Roderic Llewellyn. Er hat die Erlaubnis der Königin bekommen, an jenem zwanzigsten Todestag seiner ehemaligen Geliebten an deren Grab zu kommen und ihr seinen Respekt zu erweisen.

Gewiss wanderten seine Gedanken zurück zu jenen unbeschwerten Tagen an ihrer Seite, als die Luft vibrierte vor Liebe und Lebenslust.
Zu jenen Tagen auf Mustique, die sein Leben und auch das von Margaret für immer verändern sollten …

Margaret sagte immer gerne, „Les Jolies Eaux“ sei das einzige Haus, das sie nicht der Krone zu verdanken habe.
Aber stimmt das wirklich? Tatsächlich war der Boden, auf dem es gebaut wurde, ein Hochzeitsgeschenk von Colin Tennant. Der äußerst wohlhabende Tennant wiederum war mit Margarets Freundin Lady Anne Glenconner verheiratet und gehörte somit auch zu Margarets Set.
Es waren die Glenconners, die Margaret nicht nur mit Mustique bekannt machten …

Lady Glenconner hat übrigens als Autorin Furore gemacht. Ihre Autobiografie „Lady in Waiting“ sowie ihre Krimis, die teilweise auch auf deutsch erschienen sind, sind ebenso unterhaltsam wie gut geschrieben.

Tatiana Copeland, die damaligen Gastgeberin der Prinzessin, erzählt, dass Prinzessin Margaret nur dann ein zweites Mal deiner Einladung gefolgt ist, wenn du ihren Lieblings-Whiskey vorrätig hattest. („Famous Grouse“)
Hattest du dir nicht die Mühe gemacht, dich zu informieren und das Getränk heranzuschaffen, sah sie keine Notwendigkeit, sich die Mühe zu machen, ein zweites Mal zu dir zu kommen.

Die Insel war Margarets geheimes Refugium bis zu jenem Tag im Jahre 1976 als die News of the World die Fotos von Margaret mit dem Landschaftsgärtner Rowdy Llewellyn veröffentlichten.

Das Verhältnis der beiden dauerte zu diesem Zeitpunkt schon drei Jahre. Glenconner hatte die beiden miteinander bekannt gemacht.
Problem: Prinzessin Margaret war verheiratet. Mit Anthony Armstrong- Jones.
Und als wäre das noch nicht Skandal genug, war Llewellyn 17 Jahre jünger als Margaret. Das Paradebeispiel eines Toyboy.

Tatsächlich sah sich Margaret nach der Veröffentlichung dazu gezwungen, offiziell die Trennung von ihrem Ehemann bekanntzugeben.

Margaret begab sich normalerweise zwei Mal im Jahr nach Mustique: im Oktober/ November und dann noch einmal im Februar. Selbst mit dem Skandal blieb Mustique ihre Lieblingsinsel und die Copelands ihre Lieblingsgastgeber.
Sie lernten damals beide Margarets kennen, die nette, umgängliche Margaret und die hochnäsige, arrogante Margaret.
„Man wusste nie, welche von beiden vorbeikommen würde“, erinnert sich Copland noch heute. „Wenn man sie um sie kümmerte, ihr die Wünsche von den Augen ablas, hatte man die nette, lustige Margaret. Versäumte man etwas in der Richtung, konnte sie ziemlich übel werden.“
Traf man sie zum ersten Mal, sagte man „You Royal Highness“ und danach „M’am“.

Es wurde teilweise auch bizarr, denn wenn man Brite war, musste man einen Hofknicks vor der Prinzessin machen. Selbst im Bikini am Strand. Davon ausgenommen waren nur die Amerikaner.
Hatten die nicht deswegen die Revolution vom Zaun gebrochen? Na ja – also nicht wegen Margaret direkt…

Besonders für die Freunde, die sie von Mustique kannten, war der körperliche Abstieg der Prinzessin schwer zu verkraften. Sie sind sich noch heute sicher, dass sie nicht wollte, dass man sie so sehe.

Was aber wurde aus Mustique, beziehungsweise „Les Jolies Eaux“?
Margaret vermachte das Anwesen 1996 an ihren Sohn David Linley. Dieser wiederum verkaufte alles dem Geschäftsmann Jim Murray.

Jetzt kann man Les Jolies Eaux mieten. In der Nebensaison kostet es 21.000 Dollar pro Woche und in der Hauptsaison 62.000 Dollar. Aber alles halb so wild, denn der Preis beinhaltet fünf Angestellte und einen Koch.

Gäste waren Mick Jagger, Daniel Craig, Taylor Swift, Bill Gates, Victoria Beckham, Katy Perry, Orlando Bloom, Tommy Hilfiger und David Bowie. Dieser las jeden Dienstag den Schulkindern der Insel Geschichten vor. (Hatten wir von David Bowie etwas andres erwartet?)
Auch royale Gäste wurden schon auf der Insel begrüßt: Prince William, Princess Catherine und ihre Kinder.

Und Tennant selbst, dem einst Mustique gehört hatte? Er kam in finanzielle Schwierigkeiten und musste seine Anteile verkaufen. Er kam in den 80er Jahren noch einmal für eine Doku zurück nach Mustique und ließ ein gewaltiges Zelt errichten, um dort Prinzessin Margaret zu bewirten.
Heute sei Mustique nicht mehr die Party-Insel von einst, wo Prinzessin Margaret hart am Wind segelte. Es sei eine Familien-Zone geworden. Kinderaktivitäten. Das sei es, was Mustique heute ausmache.

Ob Margaret sich da noch wohlgefühlt hätte?