Archie und Lilibet – mehr als eine Frage des Titel

Vor kurzem hatte ich anlässlich von Prince Harrys ABC- Interview auf Instagram das Thema behandelt, was mit seinen Titeln würde, wenn er amerikanischer Staatsbürger würde.
Da ich inzwischen auch schon mehrmals nach den Titeln seiner Kinder gefragt wurde, dachte ich: schreib mal was Ausführlicheres dazu, denn die Sache ist komplexer als man denkt …

What about Harry?

Was Prince Harry angeht, so stehen die Dinge relativ klar: Derzeit ist er britischer Staatsangehöriger und trägt all seine Titel zurecht.
Durch seine Frau hat er ein aufenthaltsrecht in den USA.
Sollte er aber bei seinem Visa-Antrag gelogen haben, könnte das weitreichende Konsequenzen, bis hin zur Ausweisung, nach sich ziehen. Mit einem US-Bürger verheiratet zu sein, schützt einen nämlich im Fall von Straffälligkeit nicht vor der Ausweisung.

Würde er allerdings US-Bürger werden, so müsste er nach amerikanischem Recht alle Titel zurückgeben, denn es ist US-Bürgern nicht erlaubt, Titel zu tragen. Dann allerdings könnte er auch im Fall von Straffälligkeit in den USA bleiben.

Könnte Harry eine doppelte Staatsbürgerschaft beantragen?
Das wäre tatsächlich nicht möglich. Er muss sich sozusagen für eine Seite entscheiden und das mit allen Konsequenzen.



Der Fall Archie und Lilibet

Im Fall seiner Kinder liegen die Dinge anders:
Sie haben qua Geburt zwei Staatsbürgerschaften: die amerikanische durch ihre Mutter und die englische durch ihren Vater.

Deswegen können sie auch die Prinzen/ Prinzessinnen-Titel in Amerika tragen. Das tun sie dann nämlich sozusagen als die Kinder ihres Vaters.

Meghan Markle hat ihre amerikanische Staatsbürgerschaft nie abgelegt, wie es eigentlich bei einer royalen Braut üblich gewesen wäre.

Blut oder Boden?

Es gibt bei Staatsbürgerschaften im Prinzip zwei Varianten:
1. „Blut“ (= „Ius Sanguinis“): Hierbei bekommt das Baby die Staatsbürgerschaft entsprechend jener (im Normalfall) der Mutter. Es ist also die Abstammung ausschlaggebend.
2. „Boden“ (= „Ius Soli“): In manchen Ländern erhält das Kind die Staatsbürgerschaft je nachdem ob es im betreffenden Land geboren wurde. Woher die Eltern stammen spielt dabei keine Rolle. So ist zum Beispiel ein Kind, das nach dem 1. Januar 2000 in Deutschland geboren wurde, automatisch deutscher Staatsbürger. Allerdings müssen noch weitere Voraussetzungen erfüllt werden. So muss sich ein Elternteil mindestens acht Jahre gewöhnlich und rechtmäßig in Deutschland aufgehalten haben.
Es gilt das „Geburtsortsprinzip“ . Welche Staatsangehörigkeit die Eltern haben, spielt keine Rolle.

Für die USA ergab sich aus diesem Prinzip das Problem, dass tausende von hochschwangeren Frauen aus China, Taiwan, Russland etc in die USA einreisten, um dort ihre Kinder zu gebären, die dann automatisch US-Staatsbürger wurden. Gegen Reiseagenturen, die das organisierten wurde zwischenzeitlich Klage erhoben.

Zurück zu den Sussexes …

Archie:
Er wurde in England geboren, hat aber durch seine Eltern zwei Staatsbürgerschaften
Lilibet:
Sie wurde in den USA geboren und hat durch ihre Eltern beide Staatsbürgerschaften

Schauen wir ein wenig in die Zukunft:

Was passiert möglicherweise wenn die beiden älter sind?
Das National Constitution Center schreibt dazu, dass bislang US-Bürger, die in königliche Familien geheiratet haben (zum Beispiel die in Washington D.C. geborene Königin Noor al Hussein, geborene Lisa Najeeb Halaby), oder die den Thron eines Landes eingenommen haben (Prinz Albert von Monaco), üblicherweise mit diesem Schritt, oder der Volljährigkeit, die US-Staatsbürgerschaft abgelegt haben.
Fürst Albert von Monaco hatte die amerikanische Staatsbürgerschaft durch seine Mutter, Grace Kelly.

Dadurch vermeidet man Konflikte mit dem royalen Satus.

Im Fall der beiden Sussex- Kinder stünde dies potentiell ebenfalls im Raum. Wobei dabei auch ausschlaggebend sein könnte, wo die beiden ihren Lebensmittelpunkt sehen und ob sie ihr Leben so gestaltet haben, dass sie keinen königlichen Titel brauchen, um erfolgreich zu sein.
Für ihre Eltern gilt ja nach wie vor, dass der königliche Titel ihr Geschäftsmodell ist und sie insofern auf diesen auch gar nicht verzichten können.

Was aber, wenn Archie und Lilibet eines Tages Kinder bekommen?
Die englische Regierung schreibt dazu: Diese Kinder, sollten sie auerhalb von Großbritannien geboren werden, müssten eines Tages die britische Staatsbürgerschaft ganz normal beantragen.

Haben Royals Pässe?

Ja. alles außer dem König. Da alle Pässe in seinem Namen ausgestellt werden, braucht er selbst keinen. Alle anderen Familienmitglieder brauchen hingegen einen, um ins Ausland reisen zu können.

2 Gedanken zu „Archie und Lilibet – mehr als eine Frage des Titel

  • März 5, 2024 um 1:31 pm Uhr
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    Ja ob die Kinder sehen ja nichts anderes, als ihre Eltern nur auf ihrem Titel reisen und agieren. Vielleicht kapseln sie sich eines Tages von diesem ab und gehen eigene Wege. Aber der Einfluss der Eltern bleibt lange für Kinder. Werden Maghan und Harry ihren Kindern die Wahrheit erzählen? Ihre Wahrheit vielleicht.

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    • März 7, 2024 um 6:50 am Uhr
      Permalink

      Ihre Wahrheit sicherlich, aber wenn Archie und Lilibet eines Tages nicht ganz verdooft sind, werden sie sich ihr eigenes Bild machen und vielleicht den Faden zum Königshaus wieder aufnehmen. Es ist die größte Chance, die sich einem im Leben bieten kann, eine solche Verbindung zu haben und in zwei Welten leben zu können.
      Aber vielleicht läuft auch alles ganz anders und die Sussexes suchen ihrerseits den Kontakt nach London und wir sehen in ein bis zwei Jahren gaaaaanz andere Zustände …

      Antwort

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