Monaco – die wahren Herrscherinnen sind die Frauen

Fürst Rainier, so wurde es immer wieder kolportiert, führte sein winziges Fürstentum wie ein südfranzösischer Patriarch. Bei ihm begannen alle Wege und bei ihm endeten sie. Ohne Parlament regierte er mehr oder minder nach Gutsherrenart bis hinein in seine Familie.
Da könnte man jetzt annehmen, dass es um ihn herum nur so von verhuschten Weiblein wimmelte, die sich ihm zu unterwerfen hatten. Doch weit gefehlt. In kaum einer Fürstenfamilie findet man derart starke und entschlossene Frauen wie bei den Grimaldis.

Als Fürst Rainier den Zwergstaat übernahm, übernahm er gleichzeitig massive wirtschaftliche und politische Probleme. De Gaulle saß ihm im Nacken, was die Nachfolge-Frage anging und wirtschaftlich hatte der winzige Staat nicht viel zu bieten.

Es war die Stärke Rainers, dass er nicht nur die Probleme energisch anpackte – er suchte sich auch die richtigen Mitstreiter.

Mit Aristoteles Onassis hatte er einen der reichsten Männer seiner Zeit an der Seite, doch wie es mit Haien so ist – sie mögen keine Leinen.

Onassis gehörte die Mehrheit an der Seebäder-Gesellschaft »Société des Bains de Mer« (SBM). Der SBM wiederum gehörte Monaco. Zuvorderst das Kasino (mit einer Oper, vier Restaurants, zehn Bars, sowie vier Nachtklubs), der „Sporting Club“ (mit Hotel, Spielkasino, drei Orchestern und Bade-Bungalows), das Hotels »Hôtel de Paris« und »Hermitage«, ein Schwimmbad, 12 000 Quadratmeter Tennisplätze, zwei Golfplätze, und last but not least den Badestrand Larvotto und drei Häfen. Die SBM veranstaltet die »Rallye Monte Carlo« und das »Grand Prix«-Autorennen von Monte Carlo, Bälle und Regatten.

Dreh und Angelpunkt war allerdings die Steuerfreiheit, die in Monaco herrschte und herrscht.

Nicht schlecht, oder?

Nun ja – Haupteinnahmequelle war immer das Kasino gewesen, doch dessen Umsätze sanken rapide. Die Steuerfreiheit lockte die Superreichen, doch denen genügte der Wohnsitz. In Monaco aufhalten und Geld ausgeben – dazu hatten sie weniger Lust. Also kamen durch sie auch nur wenig Einnahmen ins Land.

Der Fürst aber sah eine Lösung seines Problems: Massentourismus!

Wo aber den Platz für „Massen“ hernehmen? („Zwerg“- Staat heißt es ja nicht ohne Grund…)
Auch hier wusste der Fürst Rat: Man baue ins Meer.
Problem: ein solches Vorhaben kostet Geld. Viel Geld.

Wo aber hernehmen? Zudem: Rainier wollte auch in Monaco bauen. Hotels. Und zwar solche, die preiswerte Zimmer für die Touristen anböten. Diese Grundstücke aber gehörten allesamt der Bädergesellschaft, also Onassis.
Und der wollte nicht.

Sein Argument: fielen erstmal die Habenichtse in Monaco ein, würden die Superreichen ganz schnell ihre Louis Vuitton- Taschen packen und verschwinden. Der Fürst argumentierte dagegen: Sollen sie ruhig, sie nutzen uns ja eh nur aus.

Die Sache wurde persönlich …

In Radioansprachen kritisierte der Fürst zunächst Spekulanten und Geschäftemacher. Als sich überraschenderweise niemand angesprochen fühlte, begann er, Namen zu nennen. Und zwar den von Onassis. In einem Interview sagte Rainier, Onassis sei einer der »Spekulanten, der systematisch den Ausbau und die Modernisierung des Fürstentums hintertreibt«

Der kleine Fürst hatte sich für diesen Kampf allerdings einen großen Partner gesucht: General De Gaulle. Mit Frankreich war Monaco nämlich seit 1865 in einer Zollunion verbunden und laut dem entsprechenden Vertrag, würde Monaco an Frankreich zurückfallen, sollte ein Fürst ohne (ehelichen) männlichen Nachkommen sterben.

Insofern hatte der General guten Grund, sich um Monaco zu kümmern.

Da Onassis seine Aktien nach Panama verlegt hatte, griff Rainier zur ultimativen Drohung: gehe Onassis nicht auf seine Wünsche ein, werde er die Bädergesellschaft – mit der Zustimmung Frankreichs – verstaatlichen.

Onassis, dessen Glück sich auch insgesamt zu wenden schien, gab klein bei und verkaufte seine Bäder-Aktien.

Nun kontrollierte der Fürst die Bäder-Gesellschaft und die Touristen konnten kommen.

In der ganzen Zeit ist mit der ehemaligen Grace Kelly DER Touristenmagnet schlechthin an seiner Seite.

Mit Hollywood-Star Grace Kelly hatte der Fürst den Jackpot geknackt. Denn er bekam mit ihr nicht nur eine der schönsten Frauen ihrer Zeit, sondern auch noch 1 Million Dollar Mitgift von ihrem Vater, einem vermögenden Bauunternehmer.

FUN-FACT:
Grace Kelly hat mütterlicherseits deutsche Wurzeln. Ihre Großmutter Margaretha Berg wurde in Heppenheim an der Bergstraße geboren. Das Haus, in dem sie aufwuchs, steht übrigens noch heute.

Ausgestattet mit einem Oscar reiste der Filmstar nach Monaco.

Im Gegensatz zu dem, was man so über Grace Kelly denken könnte, war sie stets ein zurückhaltendes, schüchternes Mädchen. In ihrer Familie, wo Konkurrenzdenken und Wettbewerb auch zwischen den Geschwistern vorherrschte, galt Grace als graue Maus.
Wie in so vielen Lebensgeschichten, liest man auch bei Grace Kelly von der nimmermüden Suche nach dem Respekt und die Zuneigung durch die Eltern, vor allem durch den Vater.

Sie erhielt beides nicht.

Selbst als sie in Hollywood mit Hitchcock drehte, war den Eltern dieses Künstlertum suspekt.

Der Heiratsantrag des dubiosen Kleinfürsten stieß bei den Kellys auch nicht auf sofortige Begeisterungsausbrüche. Im Gegenteil. Vater Kelly verweigerte die Zustimmung. Erst ein Gespräch mit dem Beichtvater des Fürsten änderte die Meinung des überzeugten Katholiken Kelly. Die beiden durften heiraten.

Von jenem Tag an, da Grace Kelly in Monaco ankam, prägte sie das Bild des Landes. Sie war diejenige, die die Massen anzog. Ihre alten Weggefährten aus Hollywood kamen immer wieder gerne „zu Besuch“ ins Fürstentum und gaben neuerliche positive Schlagzeilen ab.

Sie erfüllte als Fürstin ihre Pflicht und brachte drei Kinder zur Welt: zunächst Prinzessin Caroline, dann den Thronfolger Albert und schlussendlich als Nesthäkchen Prinzessin Stéphanie.

Mit Albert war denn auch die Furcht vom Tisch, Frankreich könne Monaco nach dem Tod Rainers schlucken.

Also alles Sonnenschein an der Côte?

Mitnichten.

Die Fürstin fand sich – entgegen der glanzvollen Fotos und Berichterstattung – in einem goldenen Käfig wieder. Und die Monegassen waren auch nicht wirklich glücklich mit ihrer Fürstin. Zu langsam lebte sie sich in Monaco ein.
Selbst nach Jahren war sie im Französischen nicht sattelfest.
Letzteres führte dazu, dass man sie als arrogant und distanziert wahrnahm.

Ein weiteres Problem kam aus Hollywood: seit Jahren hatten die Medien spekuliert, ob Grace Kelly zumindest für einen Film nach Amerika zurückkehren werde. Man schickte ihr Drehbücher zu und kontaktierte das Büro des Fürsten.

Erst als Hitchcock mit einem Projekt kam, nickte Rainier zustimmend. Die Vorarbeiten begannen. Aber dann machte eine Zeitung eine Umfrage unter den Monegassen, was diese von einer schauspielernden Fürstin hielten.
Zur Überraschung vieler waren die eher konservativen Untertanen nicht begeistert.

Wahrscheinlich hatten sie den Begriff des „Operetten-Staates“ schon ein bisschen zu oft gehört und waren der Meinung, dass ein bisschen Würde zu wahren angebracht sei.

Die Umfrage plus die entsprechenden Posteingänge im Palast brachten den Fürsten dazu, im letzten Moment die Reißleine zu ziehen. Man ließ ausrichten, man sei wirklich sehr unglücklich, habe aber die Entscheidung im Sinne und entsprechend den Wünschen Monacos und seiner Bürger so treffen müssen.

Von nun an sah man die Fürstin höchstens noch bei Lesungen für wohltätige Zwecke. Ihre große Leidenschaft galt fortan Trockenblumenbildern, die sie anfertigte und ausstellen ließ.

Wenn man mich fragt – ganz ehrlich – fand ich es sprechend, dass eine Frau, die ihren späteren Ehemann in einem berühmt gewordenen Kleid mit buntem Blumenmuster zum ersten Mal traf, später in ihrem Leben mit toten Blumen Bilder anfertigte, die man so in jedem VHS-Kurs gesehen hätte.

Das erste Treffen – alles nur PR

Das berühmte erste Treffen der beiden fand anlässlich eines Paris Match- Artikels statt.
Der Hollywood-Star ist zu den Dreharbeiten für den neuesten Hitchcock-Streifen in Monaco und trifft den Fürsten.
So war es geplant.

Grace Kelly zog den PR-Termin gewohnt professionell durch und hatte keine weiteren Ambitionen im Fürstentum. Zu Hause wartete ihr Verlobter Oleg Cassini, jener Modedesigner, der wenige Jahre später als Schöpfer von Jackie Kennedys Look Weltruhm erlangen sollte.

Nachdem die Avancen des Fürsten weitergegangen waren und er schließlich einen Heiratsantrag machte, brach Kelly mit Cassini und sagte „Ja“ zum Fürsten.
Was sie dazu bewogen haben mag? Möglicherweise sah sie in Monaco den Ort, an dem sie auch nach Ende ihrer Hollywood-Karriere Erfolg haben könnte. Vielleicht teilte sie die Vision des jungen Fürsten für sein Land.
Wir wissen es nicht.

Auf jeden Fall dürfte es nach allem, was man heute weiß, nicht die große, alles überrennende Liebesaffäre gewesen sein, wie sie gerne in den bunten Illustrierten dargestellt wurde.

Im Gegenteil. Die Fürstin litt mehr und mehr unter den Beschränkungen ihrer Rolle. Teilweise wird auch behauptet, sie habe eine Alkoholabhängigkeit entwickelt, die später u.a. zu jenem Schlaganfall geführt habe, dem sie zum Opfer fiel. Ganz genau wissen das sicherlich nur wenige Menschen: die behandelnden Ärzte der Fürstin sowie der Fürst.

Worunter Gracia Patricia noch litt, war mit Sicherheit die ständige Aufmerksamkeit der Medien nicht nur in Monaco.

Selbst in Paris, wohin es Gracia und ihre Familie immer wieder zog, wurden sie von Paparazzi begleitet.

Diese Verfolgung durch die Medien endete nie. Es ging sogar so weit, dass Prinzessin Caroline, wenn sie von ihrer Mutter zum Ballett-Unterricht gefahren wurde, sich in den Kofferraum des Wagens legen musste, um nicht belästigt zu werden.
Welchen Druck das für die Fürstin bedeutet haben muss, kann man sich wohl kaum vorstellen.
Wobei es umso mehr verwundert, dass sie auf den meisten dieser alten Paparazzi-Fotos eher gutgelaunt wirkt. Offensichtlich hatte sie den Habitus des Hollywood-Stars nie abgelegt, der immer ein strahlendes Lächeln aufsetzt, wenn er Presse sieht.

Dazu kamen dann noch Probleme innerhalb der Familie.
Die älteste Tochter Caroline mauserte sich bald von der Ballett-Elevin zur gefeierten Schönheit.

Wie nicht anders zu erwarten, wurde sie bald in den Schlagzeilen mit jedem Mann verlobt, der auch nur neben ihr saß. Selbst vor Prinz Charles machte man nicht halt, für den es allerdings extrem schwer gewesen wäre, Familie und Parlament von einer katholischen Braut zu überzeugen.

Was vielleicht weniger bekannt ist – Caroline war nicht nur ein umjubelter Teil des internationalen Jet Set – sie hat auch ein Studium der Philosophie an der Sorbonne in Paris abgeschlossen.

Im Hafen der Ehe landete sie schließlich mit Philippe Junot, einem wesentlich älteren Lebemann (ja – so nannte man das damals), der – dem Vernehmen nach – nur höchst verhalten als Schwiegersohn in der Fürstenfamilie begrüßt wurde.

Wer aber dachte, dies sei die einzige Hürde, die die Fürstenfamilie in den kommenden Jahren zu nehmen haben würde, sah sich getäuscht.

Ich wurde gerade mal wieder nach dem „Fluch der Grimaldi“ gefragt und was ich davon hielte – nun, naturgemäß nichts. Allerdings trafen die Familie bis in die jüngste Zeit so viele Skandale und Schicksalsschläge, dass man schon zumindest von einer außergewöhnlichen Häufung sprechen kann.

Dass Carolines Ehe nur vom Juni 1978 bis Oktober 1980 hielt, war traurig, aber wohl zu verschmerzen. Was aber dann kam, war mehr als ein Mensch normalerweise ertragen kann.

1982 starb Gracia Patricia an den Folgen eines Autounfalls, der wohl von einem Schlaganfall ausgelöst wurde, in dessen Folge sie die Kontrolle über den Wagen verlor. Kurze Zeit später ließ der Fürst die lebenserhaltenden Geräte abschalten. Die Beisetzung fand ohne Tochter Stéphanie statt, die zu diesem Zeitpunkt noch im Krankenhaus lag.

Der Unfall war auf jener Straße passiert, über die Grace Kelly im Film „Über den Dächern von Nizza“ hinabgerast war.

Tragischerweise war sie mit ihrer Tochter gerade auf dem Weg zum Bahnhof Monaco. Stéphanie sollte ein Praktikum bei Christian Dior in Paris beginnen und die Fürstin wollte sie am Bahnhof absetzen.

Wer damals die Beerdigung verfolgt hat, wird die Bilder der vollkommen aufgelösten Caroline und des zerschmetterten Witwers nicht vergessen, die zusammen mit dem fassungslosen Albert hinter dem Sarg der Frau und Mutter hergingen.

Doch es sollte nicht der letzte Schicksalsschlag bleiben …

Ein Jahr später heiratete Caroline den Bauunternehmer Stefano Casiraghi und bekam mit ihm drei Kinder: Andrea, Charlotte und Pierre.

Einzig die Skandale klebten an den Grimaldi. Sei es die nach dem Unfall endlich genesene und mit den Erinnerungen kämpfende Stéphanie, die sich als Popstar versuchte, oder Prinz Albert, der sich nur zu gerne mit den falschen Frauen einließ.

Es gab für den alten Fürsten genug Sorgen.

Stéphanie: „Es ist fatal – sie hat nen Hang zum Küchenpersonal“ …

1986 veröffentlichte Stéphanie ihre erste Single und landete dann mehrere Chart-Erfolge, wenn auch mit eher dünner Stimme. Sie nahm sogar einen Song zusammen mit Michael Jackson für dessen Album „Dangerous“ auf.
Mit den 80er Jahren endete auch Stéphanies Musikkarriere.

Nächster Schritt war die Eröffnung eines Cafés und eines Jeansladens in Monaco. Sicheres Terrain, könnte man meinen. Wenn nicht sogar die Lizenz zum Gelddrucken bei all den Touristen, die einmal Käffchen bei der Prinzessin trinken wollen.

Was ihre Beziehungen angeht, hielt sie nicht nur ihren Vater in Atem, sondern auch die internationale Klatschpresse, für die sie sich als zuverlässige Titelstory-Lieferantin erwies.

Neben VIPs wie Alain Delon- Sohn Anthony, datete sie auch den Sohn von Film- Legende Jean- Paul Belmondo. Weniger bekannt war Jean-Yves Lefur, mit dem sie eine längere Beziehung verband. Die vielgemunkelte Ehe kam allerdings nicht zustande.

Mehr Glück hatte Leibwächter Daniel Ducruet – ihn heiratete sie 1995.

Sie hatte mit Ducruet zu diesem Zeitpunkt bereits die Kinder Louis und Pauline. Geschieden wurde die Ehe im Jahr nach der Hochzeit.

Die Leibwächter hatten es ihr angetan, denn 1998 bekam sie die Tochter Camille von ihrem Leibwächter Jean-Raymond Gottlieb. Obwohl sie diesen nicht geheiratet hatte, trägt Camille den Nachnamen Gottlieb.

2000 bis 2002 hielt Stéphanie abermals alle in Atem, denn sie hatte ein Verhältnis mit dem Zirkusdirektor Franco Knie begonnen. Pikanterweise war Knie verheiratet, was im katholischen Monaco (und auch im Rest der Welt) nicht ganz so gut ankam. Da half es auch nicht, dass sie mit dem Zirkus Knie gemeinsam auf Tournee ging.

Das Jahr 2003 fand sie dann zuerst als Ehefrau des Artisten Adans Lopez Peres wieder. Eine Ehe, die bereits im Folgejahr wieder geschieden wurde. (Hochzeitsbilder konnte ich keine finden.) Es hieß, sie sei zu Daniel Ducruet zurückgekehrt.

Waren dies alles noch relativ harmlose Zwischenfälle (Frau Knie möge mir verzeihen …), so traf der nächste Schlag die Grimaldi mit voller Wucht …

Tod auf dem Meer

Am 3.Oktober 1990 starb Stefano Casiraghi bei einem Offshore- Rennen mit seinem Speed-Boot.

Bis heute werden immer wieder Stimmen laut, die behaupten, Casiraghi sei ermordet worden, weil er bei Baugeschäften in Monaco den falschen Leuten ins Gehege gekommen sei.

Doch wie dem auch sei – bei seiner Familie hinterließ sein Tod Wunden, die bis heute nicht geheilt sind.

Bald sah man der Witwe die Qualen sogar an, denn sie verlor ihr Haar aufgrund der nervlichen Belastung.

Noch Jahre später berichten die Kinder der beiden in Interviews, welch tiefen Wunden dieser Verlust des Vaters gerissen hat. Dass Caroline ihre Familie trotzdem zusammenhalten konnte, ist sicherlich eine ganz besondere Leistung.

Mehr noch: Wann immer sie als Ersatz-Landesmutter gefragt war (und ist), steht sie parat.

Ehe oder Nicht- Ehe – das ist hier die Frage

1999 schien sie dann ein neues Glück im deutschen Welfenfürsten Ernst August von Hannover gefunden zu haben. Bereits mit Tochter Alexandra schwanger, heirateten die beiden in … Ja – das wurde nicht bekanntgegeben. Es gab auch vorher keine Ankündigung. Von der ganzen Feier gibt es nur ein Foto und bekanntgegeben wurde die Hochzeit erst anlässlich Carolines Geburtstag von ihrem Vater.

Bis heute ist die Ehe für Außenstehende ein Rätsel.
Warum?
Nun – die beiden sollten jetzt eigentlich Silberhochzeit feiern, aber – Caroline lebt in Monaco, Ernst August auf seinen diversen über die Welt verstreuten Landsitzen und gemeinsam aufgetreten sind die beiden seit 15 Jahren nicht mehr.
Zudem zeigt Ernst August sich mit einer neuen Liebe.

Caroline hingegen kümmert sich um ihre Wohltätigkeitsarbeit und die Enkelkinder. Bedingt durch die lange Abwesenheit ihrer Schwägerin Charlène, fungierte sie immer wieder als Landesmutter.

Man könnte meinen, dass die beiden sich nur nicht scheiden lassen, damit Caroline den Titel behält und weil man den Aufwand scheut. So lange keiner der beiden neu heiraten will, dürfte das auch in Ordnung gehen.

Seltsamerweise gibt es auch nur sehr alte Fotos von Ernst August mit seiner Tochter Alexandra. Offensichtlich hat er zu ihr das gleiche Nicht-Verhältnis wie zu seinen anderen Kindern.

Auch wunderte man sich von Beginn an, was die beiden aneinander finden mochten, galt Caroline doch als diszipliniert, standesbewusst, perfekt im Auftritt und gebildet. Ernst August hingegen machte sich über die Jahre einen Namen als alkoholsüchtiger Raufbold, der immer wieder unangenehm auffiel und zu Handgreiflichkeiten neigte. In einem Fall musste Caroline dazu sogar vor Gericht aussagen.

Meine ganz persönliche Mutmaßung ist, dass die beiden eine Affäre hatten, die in einem Kind mündete, was so nicht geplant war. Da man die Sache in Ordnung bringen wollte, hat man – ganz traditionell – geheiratet. Danach hat man schnell festgestellt, dass man wenig gemeinsam hat und ist getrennter Wege gegangen.

Fürst Albert der Makellose?!

Wer nun denkt, Albert sei der Ruhige, Staatstragende – der hat sich geirrt.

Die schönen Frauen haben es ihm angetan. Und zwar so sehr, dass er zwei uneheliche Kinder hat: Jazmin Grace Grimaldi und Alexandre Grimaldi Coste.

Prinz albert lernte die amerikanische Kellnerin im Urlaub in Kalifornien kennen. Tochter Jazmin Grace wurde 1992 in Kalifornien geboren. Allerdings bekannte Albert sich erst 2006 zu seiner Tochter. Man muss wohl nicht der größte aller Menschenkenner sein, wenn man in diesem Datum einen Zusammenhang zum Tod von Fürst Rainier 2005 sieht. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er seinem sehr konservativen Vater dies ersparen wollte.
Jazmin Grace hat übrigens Musik und Tanz studiert.

Mehr hört man allerdings von Alexandre Coste und seine Mutter Nicole.

Albert hatte die Flugbegleiterin Nicole Coste 1997 auf einem Flug von Paris nach Nizza kennengelernt. 2003 wurde ihr Sohn Alexandre geboren.
Während nun Tamara Rotolo sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, geht Coste den entgegengesetzten Weg. Mutter und Sohn suchen immer wieder die Öffentlichkeit und kommen damit besonders der Fürstin in die Quere.

Ein Höhepunkt der Auseinandersetzungen war sicherlich der Besuch Costes des Gottesdienstes zu Ehren der Schutzheiligen von Monaco, der Heiligen Devota („Sainte Dévote“). Coste erschien in der Kathedrale Notre-Dame-Immaculée in Monaco und sorgte damit für großes Aufsehen.
Nicht zuletzt, weil die Fürstin selbst noch nie an diesem so wichtigen Ereignis teilgenommen hatte.

Coste bezeichnet sich auch selbst in Interviews als bei den Monegassen beliebter als die Fürstin. Ihr Sohn wiederum diktiert Journalisten in die Stifte, dass er als Botschafter Monacos aktiv werde – so der Wunsch seines Vaters.

Sicherlich ist es in dieser Situation auch nicht gerade hilfreich, wenn Fürst Albert Coste zum Beispiel zum letztjährigen Rotkreuzball einlädt, dessen Vorsitzender die Fürstin ist.

Auch kann man davon ausgehen, dass die Interviews seiner Ex-Freundin und ihres Sohnes das Go! des Fürsten haben.

Ich denke, Alberts Vorgehensweise, den Kontakt zu seinen Kindern aufrecht zu erhalten und auch zu deren Müttern in einem guten Verhältnis zu stehen, ist lobenswert. Allerdings sollte dabei gelten, dass man die Ehefrau nicht mit der Ex-Freundin konfrontiert. Würden sich die beiden gut verstehen, wäre das ein anderes Thema. Da Coste aber immer wieder gerne gegen Charlène schießt, von der sie sich arrogant behandelt fühlt, sollte man da einfach Rücksicht walten lassen. (Charlène habe Alexandre bei einem Besuch im Palast in einer Dienstbotenkammer untergebracht).

Fürstin Charlène – Das Sorgenkind der Nation

Sie war mal auf der Erfolgsspur. Da hieß sie noch Charlene Wittstock und schwamm olympisch für ihr Heimatland Südafrika.

Im Jahr 2000 hatte sie den Fürsten kennengelernt und nachdem sie bei immer mehr offiziellen Terminen an seiner Seite aufgetaucht war, galt sie bald als kommende Fürstin gesetzt.
Die Verlobung wurde 2010 bekanntgegeben und die Trauung folgte 2011.

Alles schien zu passen. Selbst die blonden Haare. So mancher freute sich schon, in der neuen Fürstin die alte Fürstin wiederzuerkennen.

Doch bald zeigten sich die ersten Risse in der Fassade. Bis zum Jahr 2014 mussten die Monegassen warten, aber dann konnte der Palast sogar die Geburt gesunder Zwillinge verkünden. Gabriella und Jacques blieben vorerst die einzigen legitimen Kinder des Fürsten. Mit Jacques war dann auch die Thronfolge geregelt.

2021 wurde für das Fürstenhaus zum Schreckensjahr. Die Fürstin hatte ihre Heimat Südafrika besucht, um sich ihren Charities zu widmen und ihre Familie zu sehen.
Womit niemand gerechnet hatte: die Fürstin zog sich einen HNO-Infekt zu und durfte mehrere Monate lang nicht zurückreisen.

Wo nun allerdings zum Beispiel bei Prinzessin Catherine die Mitteilung über ihre Erkrankung zu einer Welle an Sympathiebekundungen und guten Wünschen führte, befeuere die Krankheit der Fürstin lediglich die Gerüchteküche.

Aber es gab auch Leute, die sie verteidigten und betonten, dass gerade HNO-Probleme oftmals Fliegen unmöglich machen. Ich persönlich hätte als Betroffene auf andere Arten des Reisens zurückgegriffen. Es hätte mich wohl niemand davon abhalten können, mit dem Schiff zu meiner Familie zu gelangen.

Die Fürstin nutzte diese Option aber nicht, sondern blieb über Monate Mann und Kindern fern.

Ich war wohl nicht die Einzige, der das merkwürdig vorkam.

Als sie dann endlich nach Monaco zurückkam, schien sie sich eine gewisse zeitlang zu quälen und suchte sodann eine Klinik in der Schweiz auf. Im Frühjahr 2022 kehrte sie endlich zurück und zog sich direkt eine Corona-Infektion zu.

Die Fotos der Fürstin stimmten ebenfalls alles andere als zuversichtlich. Offensichtlich hatte sie sich diversen Schönheitskorrekturen unterzogen und zwar nicht zu ihrem Vorteil. Als sie bei einem Event mit einem Undercut auftauchte, erinnerte mich die Fürstin eher an einen mit der Pubertät kämpfenden Teenager, denn an die Fürstin von Monaco.

Ab und an sieht man die Fürstin inzwischen aber auch wieder bei offiziellen Terminen.

Welcher Unterschied auch zu ihren Schwägerinnen, die sich mit den Erscheinungen des Alters fröhlich abzufinden scheinen. Falten und graue Haare sind für Caroline und Stéphanie offensichtlich null Problem.


Die beiden sind es auch, die in Monaco mit dem Fürsten zusammen das Sagen haben. Sie sind in seinen Rat berufen worden, der zum Beispiel dann regiert, wenn er abwesend ist oder erkrankt.
Es ist bemerkenswert, dass Charlène dort keinen Platz hat, obwohl sie die Mutter des künftigen Fürsten ist.

Ich denke – Stand heute – bemüht sich Charlène, die Lücken aus der Vergangenheit auszufüllen, die sie gerissen hat. Wobei sie sich – was ihre Charities angeht – ruhig kontroversere Themen auswählen dürfte als Schwimmkursen für Kinder.

Derzeit wirkt es so, als liefen ihr die Kinder ihrer Schwägerinnen ohne mit der Wimper zu zucken den Rang ab, was die öffentlichen Sympathien angeht.

Sei es Camille Gottlieb, die charmant bei keinem Event in Monaco fehlen darf, oder Charlotte Casiraghi, die – in der Tradition ihrer Mama – Philosophie studiert hat und die Philosophischen Gespräche in Monaco an den Start gebracht hat. Selbst Carolines Schwiegertochter Beatrice Borromeo hat sich mit den Jahren einen Namen als Investigativ-Journalistin und Markenbotschafterin gemacht.

Es ist also eine ziemlich starke Konkurrenz, der sich Charlène gegenübersieht. Man kann nur für Monaco hoffen, dass die Fürstin die Kurve bekommt und sich ihren Aufgaben so widmet, wie es mal angemacht war. Dann wird sich sicherlich auch ein Stuhl im Rat des Fürsten für sie finden.

Red Boxes – Oder warum Elizabeth II in Schottland nicht sie selbst ist

Diesmal spreche ich aber nicht von den Red Boxes mit den Regierungsunterlagen, sondern vielmehr von den berühmten britischen Briefkästen. Mit denen hat es nämlich eine besondere Bewandtnis. Vor allem in Schottland…

Wir alle kenne die roten Briefkästen, die über die Generationen eines der vielen Erkennungszeichen Großbritanniens geworden sind.

Heute möchte ich euch von einer Besonderheit dieser Briefkästen berichten: ihr erkennt nämlich auf jedem dieser Briefkästen, in der Regierungszeit welches Monarchen der Briefkasten aufgestellt wurde.

Hier oben sehr ihr noch einen hübsch verschnörkelten aus der Regierungszeit Königin Victorias. Hingegen die modernen, unter König Charles III aufgestellten, kommen da schon wesentlich nüchterner daher:

Der Briefkasten als Politikum

Nun sind nicht alle Teile des Vereinigten Königreichs mit diesen Aufschriften glücklich.

Als mit Beginn der Regentschaft von Queen Elizabeth II in Schottland Briefkästen mit ihrem Kürzel aufgestellt werden sollten, entbrannte der Volkszorn der Schotten.
Denn: Wie kann es in Schottland eine Elizabeth II geben, wenn es nie eine I gab?

Die Erklärung war, dass die Queen und ihre Berater einfach ihren Vorgängern nachgeeifert hatten und die hatten ja auch ihr englisches Kürzel auf schottischen Briefkästen anbringen lassen.
Doch damit waren die Schotten nicht einverstanden.
Vielleicht war es auch einfach, dass man die Frau herausforderte, wo man es mit den Männern vor ihr nicht gewagt hätte.

Winston Churchill wusste Rat:

Die schottischen Briefkasten sollten auf das Kürzel EIIR (= Elizabeth II Regina / Königin) verzichten und einfach nur die schottische Krone als Emblem tragen.
Des Weiteren legte er fest, dass künftige Monarchen zu ihrem Namen jene Ziffer der schottischen oder englischen Könige nehmen sollten, die die höhere wäre.

Klingt kompliziert?

Ääääääh – ja.

Deswegen ein Beispiel:

Bekommt der heutige kleine George eines Tages als König George einen Sohn, den er und seine Frau „James“ nennen, wird dieser als James VIII im gesamten Königreich auftreten.

Grund: Es gab den König James, Sohn von Mary Queen of Scots, der seinerzeit als King James I von England Queen Elizabeth I auf dem englischen Thron ablöste, nachdem er bereits König James VI von Schottland gewesen war. Daher wird er in den Geschichtsbüchern als James VI I geführt.

Daher müsste Georges Sohn eigentlich James III von England sein.

Darf es noch ein bisschen komplizierter werden?

Aber gerne noch:

Es gab in Schottland noch einen James VIII, da der aber erfolglos versuchte, als James III in England und James VIII in Schottland auf den Thron zu gelangen, fiel er bei der Nummerierung raus.

Da dies nicht gelang, wäre der in der Zukunft lebende James dann nach der Vorgabe von Winston Churchill nicht mehr doppelt nummeriert, sondern würde die höhere Nummerierung, sprich die schottische, tragen.

Insofern wäre Elizabeth II und Schottland Elizabeth I … Irritierend, oder?
Da aber Churchills Vorgabe galt, wurde und wird sie sowohl in England als auch in Schottland als Elizabeth II geführt.

Und somit ist es vielleicht besser, dass die Schotten nur die Krone auf ihren Briefkästen haben …




Red Boxes – Hier kommt Arbeit, Majestät!

Wir alle kennen die Red Boxes der Königin.
Haben über sie gelesen und Fotos gesehen, wo die Königin Unterlagen aus diesen Koffern (denn darum handelt es sich tatsächlich) durcharbeitet.

Was hat es aber mit diesen tatsächlich auf sich? Was ist drin? Und was sagen die Boxen über den jeweiligen Monarchen aus?

Die Form
Sie haben die Größe eines kleinen Reisekoffers und sind in den Jahren der Regentschaft der Queen Symbole für ihren Fleiß geworden. Die Red Boxes.

Aber was befindet sich überhaupt in diesen Koffern?
Nun – Papier. Sehr viel Papier. Es sind Memos der Regierung, aber auch Vorschläge für Erhebungen in den Adelsstand. Dazu kommen noch Informationen zu aktuellen Angelegenheiten. Plant der Monarch eine Reise im Auftrag der Regierung, finden sich die wichtigen Vorab-Infos ebenfalls in der Box. Unterlagen aus dem diplomatischen Corps befinden sich dort ebenso wie Parlaments-Memos.

Dazu kommen noch jene Papiere, die der Monarch unterschreiben muss, damit sie Rechtskraft erlangen.

Eine dieser größeren Boxen („Standard-Box“) erhielt die Queen an jedem Wochenende.
Für die Wochentage, wo sie dann ja auch noch offizielle Termine hatte, bekam sie nur eine Box in der Größe eines Schuhkartons mit Unterlagen. Die so genannte „Reading Box“.
Die Königin arbeitete sodann diese Papiere durch, die dann an die Absender zurückgeschickt wurden. Damit hatte die Königin ihren Auftrag, zu „warnen“ und zu „ermuntern“ erfüllt.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass diese Arbeit eher symbolisch ist, denn ein Monarch kann noch so energisch warnen oder ermuntern – wenn die Regierung oder das Parlament nicht will, passiert es nicht.

Umso wichtiger ist der Ruf, der einem Monarchen vorauseilt.
Die Queen hatte also alleine schon aufgrund ihrer Erfahrung großen Einfluss. Will sagen: Wenn sie in einer Sache warnte, nahm man ihre Argumente durchaus ernst und bezog sie in die Entscheidungen ein.
Schließlich kannte sie mehr Staatschefs und Monarchen, aber auch Päpste, als irgendein anderes Staatsoberhaupt der Neuzeit. Bedingt durch ihre ruhige und besonnene Art wurde sie von vielen Politikern, besonders in Konfliktsituationen, in Vorgänge mit einbezogen. Man wollte ihre Meinung hören. Und nicht wenige englische Regierungen setzten die Königin mit ihrer „Tanz-Diplomatie“ ein.

Einen solchen Nimbus muss ein Monarch erst erwerben. Der wird ihm nicht verliehen.
Insofern war es gut, dass Königs Charles so viele Jahre Zeit hatte, sich selbst einen Namen zu machen, um so seinem Wort international Gewicht zu verleihen.

Dies sei auch all jenen ins Stammbuch geschrieben, die sich für eine baldige Regentschaft eines King William einsetzen. Bislang konnte William noch kein wirklich nachhaltiges Profil entwickeln. Zumindest nichts als Staatsmann.
Da sollte man ihm noch ein paar Jahre Zeit gönnen.

Und wie sieht das bei König Charles aus?

Der König hat auch hier Paperwork auf ein neues Level gehoben.
Er bekommt im Normalfall keine der kleineren „Reading Boxen“ mehr, sondern auch unter der Woche täglich die großen „Standard Boxes“. Wie ein Mitarbeiter sagte, einfach weil er mehr Informationen zu diversen Themen verlangt und diese natürlich auch bekommt.
Wieder einmal beweist Charles, dass er ein ungemein interessierter König ist und einen wirklich guten Job macht.

Es liegt nämlich am jeweiligen Monarchen, wie intensiv er sich mit den Unterlagen befassen will.

Charles war schon immer ein Mann, der es gewohnt war, Unmengen zu lesen. Wohingegen die Königin eine Frau war, die es liebte, zum einen, in der Natur zu sein und zum anderen, Menschen zu treffen.

Übrigens haben auch die Regierungsmitglieder solche „Red Boxen“ …
Sie sind jeweils mit den Initialen des regierenden Monarchen versehen.

Wie ihr an dem Foto sehen könnt, wurden solche Boxen auch schon versteigert. Im Falle von jener, die Margaret Thatcher benutzte, kamen 242.500 Pfund zusammen. Die von Winston Churchill erbrachte hingegen nur 158.500 Pfund.
Dennoch ein stolzes Ergebnis, wenn man betrachtet, dass die Anschaffungskosten einer Box heutzutage nur bei rund 1000 Pfund liegen.

Es sind auch immer wieder Minister und Regierungschefs zu sehen, die fotowirksam eine wichtige Red Box in die Kameras halten.

Wir sehen also – König Charles geht in vielen Bereichen neue Wege. Es mögen jetzt keine spektakulären Neuerungen sein, die er einführt, aber doch viele kleinere Schritte in die richtige Richtung.
Und die führen ja bekanntlich auch zum Ziel …

Sorge um Prinzessin Catherine

Am Mittwoch wurde vom Kensington Palace bekanntgegeben, dass sich die Prinzessin von Wales am vergangenen Dienstag einer Bauch-Operation unterziehen musste.
Nun stellt sich die Frage, was geschehen ist und welche Auswirkungen das hat.

Am gestrigen Tag hat der Kensington Palace bekanntgegeben, dass sich Catherine, die Prinzessin von Wales einer Bauch-OP habe unterziehen müssen.
Diese Operation sei geplant gewesen und gut verlaufen. Sie werde noch zwei Wochen im Krankenhaus bleiben und sodann nach Hause zurückkehren, um sich zu erholen.
Ihre offiziellen Verpflichtungen wird sie nicht vor Ostern wieder aufnehmen.

Von dieser Offenheit mal abgesehen, haben sich für mich allerdings gleich mehrere Fragen ergeben …

Der Begriff „geplante Operation“ soll ganz offensichtlich der Beruhigung dienen, denn damit wird zum Ausdruck gebracht, dass man alles unter Kontrolle habe.
Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, es ist zumindest ein Hinweis darauf, dass es sich um keinen mehr oder minder Routine-Eingriff gehandelt hat.
Schlussendlich ist ja so ziemlich jede OP „geplant“, außer du kommst als Notfall ins Krankenhaus und wirst sofort in den OP geschoben.

Was mich nun beunruhigt hat, ist die Tatsache, dass man mitteilt, die Prinzessin müsse zwei Wochen im Krankenhaus bleiben, was heutzutage eine extrem lange Zeit ist. Denn wir sind es heutzutage gewohnt, dass man selbst nach schwerwiegenden OPs umgehend nach Hause geschickt wird.

So berichtete mir eine Followerin von ihrer Herz-OP und, dass schon nach wenigen Tage entlassen wurde.

Hier spielt natürlich auch mit hinein, dass die heutigen OP-Techniken minimalinvasiv sind. Heißt: es entstehen nur sehr begrenzte Wunden, die dann auch eine Heilung wesentlich beschleunigen.

Wann die Prinzessin ihre royalen Termine wieder wahrnehmen wird? Der Palast hat bereits jetzt angekündigt, dass dies erst nach Ostern wieder der Fall sein werde.

Was macht Prince William derweil? Er ist so weit als möglich an der Seite seiner Frau. Nicht nur direkt vor der OP, sondern auch danach.

Er hat die meisten seiner Termine abgesagt, um bei Catherine und den Kindern sein zu können.
Natürlich sind George, Charlotte und Louis groß genug, um zu verstehen, dass die Mama krank ist, aber dennoch ist es für jede Familie eine sehr belastende Situation.

Was mich auch noch irritiert hat, ist ein Interview, das ich heute mit dem ehemaligen BBC- Royalty Korrespondenten Michael Cole gesehen habe.
Er zeigte sich auch aus einem weiteren Grund um die Prinzessin besorgt: Man habe sie zum letzten Mal am Weihnachtstag öffentlich gesehen.

Dies könnte durchaus darauf hindeuten, dass die Prinzessin weitaus gravierender erkrankt ist und, dass sie einfach nicht in der Lage war, Termine wahrzunehmen.

Und eine Frage, die sich mir hier stellt: Wann werden wir diesbezüglich etwas von den Sussexes hören? Normalerweise würde es sich ja gehören, dass man die Schwägerin bzw den Bruder kontaktiert und sich nach dem Befinden der Patientin erkundigt.
Ich lehne mich da bestimmt nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass wir bestimmt bald mit Schlagzeilen aus Montecito versorgt werden …

Zu den Sorgen um die Prinzessin von Wales kommt gestern auch noch die Nachricht, dass auch König Charles sich unters Messer begeben müsse.

Seine Majestät leide an einer vergrößerten Prostata. Es handle sich um einen Eingriff, dem sich alljährlich zahlreiche Männer unterziehen müssten, teilte der Palast in ungewohnter Offenheit mit.

Ich persönlich finde das einen sehr guten Schritt, verglichen mit der früher herrschenden Zurückhaltung bei Themen die Gesundheit des Monarchen betreffend.

Unausgesprochen sehen wir bei diesem Statement aber auch die Aufforderung an alle Männer, sich regelmäßig in ärztliche Kontrolle zu begeben.

Wenn ich mit allem gerechnet hätte – aber damit, dass der König auch in diesem Bereich neue Zeiten ausrufen würde – das hätte ich nicht gedacht.

Man kriegt die Prinzessin aus dem Kaiserhaus – aber niemals das Kaiserhaus aus der Prinzessin!

So könnte man das Schicksal jener Prinzessinnen zusammenfassen, die in den letzten Jahren das japanische Kaiserhaus verlassen haben.
Andere hingegen sind freiwillig in den goldenen Käfig mitten in Tokio gestiegen. Wissend, dass es kein Zurück mehr für sie geben konnte. Der Preis? Ein sehr hoher! Sie bezahlten mit ihrer psychischen Gesundheit und ihrer menschlichen Integrität.

Es gab nach dem Krieg mehrere Prinzessinnen, beziehungsweise Kaiserinnen in Japan, die auch im Westen Schlagzeilen gemacht haben:

  • Kaiserin Nagako, Ehefrau von Kaiser Hirohito
  • Takako Shimazu, jüngere Schwester des zurückgetretenen Kaisers Akihito
  • Kaiserin Michiko, Ehefrau des zurückgetretenen Kaisers Akihito

Kaiserin Masako

  • Sayako Kuroda, Prinzessin Nori, Tochter von Kaiser Akihito
  • Mako Kamuro, Tochter von Kronprinz Fumihito
  • Prinzessin Kako, Tochter von Kronprinz Fumihito
  • Prinzessin Aiko, Tochter von Kaiser Naruhito

Damit hätten wir alle maßgeblichen (ehemaligen) Prinzessinnen und bürgerlichen Damen beisammen, die das Schicksal im Kaiserhaus zusammengeführt hat.

Kaiserin Michiko, geborene Michiko Shōda

Die bürgerliche junge Frau hatte den Kronprinzen Akihito auf dem Tennisplatz kennen,- und lieben gelernt. Sie entstammte einer römisch-katholischen Wissenschaftler-Familie und wurde nach westlichen Idealen erzogen.
Mit Michiko zog die Moderne in den Palast ein, denn das junge Paar erzog seine Kinder, allen voran Sohn Naruhito, selbst. Ein bis dato absolut unbekanntes Phänomen.
Es begann der „Michiko- Boom“. Die junge Kronprinzessin wurde bald das große Vorbild für japanische Frauen, die sich an ein neues Rollenbild wagten.

Allerdings kam dieses neue Leben mit einem Preisschild. Michiko, die ihrem Mann zeitlebens Stütze und Freundin ist, musste nicht nur mit der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit klarkommen.
Sie musste sich auch mit einer alles dominierenden Schwiegermutter herumschlagen, die ihr vom ersten Tag das Leben schwer machte, indem sie die junge Frau stets daran erinnerte, nicht die Richtige für den künftigen Tennō zu sein.
Das Ganze ging so weit, dass Michiko, die sich aber stets der Unterstützung ihres Mannes sicher sein konnte, in den 60er Jahren ihre Stimme zeitweise verlor. (Was für eine in jeder Hinsicht sprechende Erkrankung …)
Eine geplante China-Reise erklärte die Wucht der Angriffe auf Michiko. Die Politik hatte angefangen, mitzumischen. Man wollte dem Kronprinzen klarmachen, dass wenn er aus der Reihe tanzte, man sich den Menschen vornahm, der ihm am wichtigsten war: seine Frau!

Das Niedermachen Michikos bekam sogar einen eigenen Namen – „Michiko-Bashing“.

Als Akihito dann seinem Vater auf den Thron nachfolgte, wurde das Leben etwas leichter für die Kaiserin.

Der neue Kaiser begann eine Regentschaft, die mit ungewöhnlich vielen Naturkatastrophen einherging. Hätte man dies normalerweise als schlechtes Omen gedeutet, so nutzte das Kaiserpaar diese Katastrophen, um mit einigen alten Traditionen zu brechen: Zum ersten Mal sah man ein Kaiserpaar, das bei den Opfern kniete, sich ihre Erlebnisse anhörte und ihnen Trost zusprach.

Ein Kaiser auf Augenhöhe – unerhört.

Er ging sogar noch weiter: beim Besuch eines Altenheims spielte er mit einer Bewohnerin ein Kartenspiel. Der Einsatz war eine Nackenmassage. Der Kaiser verlor und begann, zur größten Begeisterung aller, die alte Dame zu massieren.

Immer wieder zeigte der Kaiser sich renitent, wenn es darum ging, dass die Regierung versuchte, ihn zu instrumentalisieren, oder gar, die Verfassung auszuhöhlen. Das Paar demonstrierte einen höchst eigenen Kopf, wenn sie sich zum Beispiel vor den „Banzai- Cliffs“ verbeugten, von denen sich aberhunderte Japaner zum Kriegsende hin aus Angst vor den Amerikanern und weil man es verlangt hatte, in den Tod gestürzt hatten.

Und nun schlug die Politik zurück.

Da man nicht gegen den Tennō vorgehen konnte, knöpfte man sich die Kaiserin vor. Ungehemmt prügelte man in den Medien auf jene Frau ein, die sich nicht wehren durfte.

Als sich dann der Super GAU von Fukushima ereignete, erwies sich das Kaiserpaar als die Stütze der Nation. Sie zeigten sich solidarisch und hielten sich an die gleichen Stromsparregeln wie Normalbürger.

Wichtig zu wissen ist, dass der Kaiser in Japan religiös- rituelle Bedeutung hat. Er symbolisiert tatsächlich Japan an sich. In dieser Funktion obliegen ihm diverse Riten, die nur der Tennō durchführen kann. Er ist auch der Fürsprecher für sein Volk bei den Göttern. Wenn das Volk leidet, leidet auch der Kaiser.

Die Bedeutung der Yellow-Press in Japan

Was das Kaiserhaus und die Frauen des Kaiserhauses angeht, so kommt den Massenmedien hier eine ganz besondere Bedeutung zu.

Da zum Beispiel der Kaiser als unantastbar gilt und sich deswegen offiziell sowohl die Politik als auch die Qualitätsmedien aus den alltäglichen Belangen des Kaiserhauses heraushalten, obliegt es der Yellow-Press die Lücke zu füllen.

Hier wird in den Artikeln mit einer Brutalität gegen missliebige Royals vorgegangen, die bei uns schlicht unvorstellbar ist.

Nicht nur Kaiserin Michiko bekam das zu spüren, auch andere – vor allem weibliche Mitglieder des Kaiserhauses werden attackiert, wenn man sich den Kaiser selbst nicht vornehmen kann. Politiker wiederum instrumentalisieren diese Medien, um ihre eigene Agenda durchzusetzen.

Selbst der Rücktritt des Kaisers Akihito stoppte die Jagdhunde nicht. Auch wenn sein Rücktritt wohl eine politische Ursache hatte. Es war die letzte Möglichkeit des Kaisers, ein Gesetz zu stoppen, das die Verfassung in seinen Augen bis zur Unkenntlichkeit entstellt hätte.

Takako Shimazu – So macht man das!

Die Schwester von Tennō Akihito verliebte sich in einen (ehemaligen) Adligen, dessen Vater den Grafentitel nach dem WKII hatte abgeben müssen und der nun als Angestellter einer Bank arbeitete. Wenn man ihn in westlichen Medien als „Bürgerlichen“ kennzeichnete, so muss man sagen, dass dies falsch war, denn tatsächlich ist er sogar ein Cousin ersten Grades und Nachkomme des letzten Daimyo.
Indem sie einen Adligen heiratete, nahm die Prinzessin das Beste aus beiden Welten mit: Wenn sie auch ihren Titel verlor, so bekam sie doch eine stattliche Mitgift und konnte ein normales, wenn auch privilegiertes Leben ansteuern.

Sayako Kuroda

Die Prinzessin hatte japanische Sprache und Literatur studiert und ist begeisterte Ornithologin. Nachdem sie 2005 einen bürgerlichen Städteplaner geheiratet hatte, legte sie nach dem Hausgesetz des Kaiserhauses, ihren Prinzessinnen- Titel ab, erhielt aber im Gegenzug über eine Million Dollar und startete ein Leben, wie es Harry und Meghan vorgeschwebt haben mag.

Tatsächlich übernimmt sie bis heute zahlreiche offizielle Verpflichtungen und ist dem Kaiserhaus nach wie vor eng verbunden.

2017 wurde sie Hohepriester des Ise-Schreins. Ihren Beruf hatte sie seinerzeit wie es von Japanerinnen erwartet wurde, aufgegeben, um sich einem Leben als Ehefrau und Mutter zu widmen.

Indem sie die Erwartungen erfüllte, wurde der von ihr gewählte Lebensweg weitgehend akzeptiert. Dennoch bleibt ihr Weg ungerecht, denn kaiserliche Prinzen müssen im Fall einer bürgerlichen Heirat den Hof keineswegs verlassen.

Ich denke, dies erklärt sich aus der alten (und bei uns früher ebenfalls gültigen Haltung), dass eine Frau bei ihrer Heirat in die Familie des Mannes eintritt. Dass dies kaum noch zeitgemäß ist in einer modernen Industrienation, dürfte keine Debatte brauchen.

Kaiserin Masako, geborene Owada

Sie hat ohne jeden Zweifel den schwersten Weg von allen.

Wurde sie auch nicht von einer bösartigen Schwiegermutter kujoniert, so hat(te) sie doch ein ganzes Volk gegen sich. Kein leichter Standpunkt …

Nun muss man vielleicht mal erklären, wie ein künftiger Kaiser allgemein heutzutage so an eine Ehefrau kommt … Das ist nämlich keine ganz einfach Sache.

Noch immer ist es nicht vorstellbar, dass er in Clubs geht oder sich in seinem Freundeskreis umsieht, oder gar bei Hofe. Dass er ein Mädchen datet, dass es irgendwann ernster wird und man sich dann verlobt etc. So wie es in europäischen Fürstenhäusern üblich ist.

In Japan bekommt der Heiratswillige Prinz eine Liste mit jungen Frauen, die man seitens seiner Eltern und der Hofhaltung für ihn als passend erachtet.
Er trifft sich dann mit dem Mädchen, dem man zu diesem Zeitpunkt bereits eröffnet hat, was von ihr erwartet wird.

So geschah es auch der Diplomatin Masako Owada.

Womit aber niemand gerechnet hatte – Fräulein Owada zeigte sich wenig beeindruckt. Sie wusste, was auf sie zukommen würde, und sie mochte es nicht.

Sie lehnte den Heiratsantrag so lange ab, bis man ihren Eltern zu verstehen gab, dass es nun genug sein mit dem Blümchen-rühr-mich-nicht-an-Spiel und, dass Masako endlich Ja sagen solle. Sechs Jahre Hin und Her seien genug. Selbst eine Flucht zum Studium nach Oxford nutzte nichts mehr. Der Kronprinz war entschlossen. Masako oder keine.

Der Druck wurde nochmals erhöht und nun bedrängten nicht nur Freunde und Kollegen die Eltern, sogar der Premier schaltete sich ein.

Endlich tat die junge Frau, was man von ihr wollte. Sie sagte Ja.

Und wenn wir uns alle an Prince Charles bemerkenswerten Satz „Whatever In Love means“ erinnern – Masakos Mutter hatte etwas Ähnliches am Start. Sie erklärte nämlich in die TV-Kameras: „Ich wünsche, dass sie für das Land hart arbeitet.“ WOW!

Nach der Hochzeit tat sie, was man weiterhin erwartete: Sie gab ihren Beruf auf und ging in ihren imperialen Pflichten auf. Es war wirklich ein Opfer, das die erfolgreiche Diplomatin da brachte.

Masako spricht mehrere Sprachen fließend (unter anderem Deutsch). Sie war in diplomatischen Missionen in der ganzen Welt unterwegs. Und nun war sie mit einem Mal nicht mal nur auf Japan zurückgeworfen, sondern auf den kaiserlichen Palast.

Nun hatte sie nur noch einen einzigen Job: Einen Thronfolger gebären.

War sie nun auch wahrhaftig nicht mit der Schwiegermutter aus der Hölle gestraft, so hatte sie im Gegensatz zu früheren Kaiserinnen ein wesentlich gravierendes Problem: Eine Nation war ihr auf den Fersen!

Monat um Monat verging ohne die frohe Botschaft. Die Nachfragen aus der Presse und aus dem Familienkreis schmetterte Naruhito mit Humor ab. Als Masako eine Erkältung erwischte, fragte man bei einer Pressekonferenz nach. Er reagierte humorvoll, dass wenn es zu hohe Wellen gäbe, man den Storch verschrecke. Nein, es sei wirklich nur eine Erkältung.

Dann aber wurde auch das Hofamt ungeduldig.

Nicht zuletzt weil es ja nun nicht gerade Kandidaten auf das höchste Amt in Hülle und Fülle gab.

Zwei Jahre nach der Hochzeit wartete die Nation – und das Hofamt – noch immer vergebens auf die gute Nachricht. Hatte sie früher bei Staatsbesuchen geglänzt, interessierte das jetzt niemanden mehr. Masakos Zeit lief aus.

Es tröstete wohl auch wenig, dass Nagano, die Schwiegermutter aus der Hölle und Ehefrau des Kriegs-Kaisers Hirohito, ganze neun Jahre gebraucht hatte, bis sie dem Land den ersehnten Thronfolger schenken konnte. (Möglicherweise war das der Grund, warum sie ihren aufgestauten Hass an ihrer – bereits nach einem Jahr schwangeren – Schwiegertochter Michiko ausließ und diese von allen und jedem für alles und jedes verantwortlich gemacht wurde.

Nach fünf Jahren begann das Ehepaar eine Unfruchtbarkeitsbehandlung. Masako wurde schwanger, verlor das Kind aber. Nun begann die Presse endlich, sich zurückzuhalten. Kein Rumhacken und Drängeln mehr, denn der Palast hatte klargemacht, dass die Fehlgeburt nicht zuletzt durch den Druck aus den Medien gekommen war.

Im Jahre 2001, acht Jahre nach der Hochzeit kam das so sehr ersehnte Kind. Eine Tochter. Aiko.

Ein Jahr nach Aiko Geburtstag durfte Masako dann auch zum ersten Mal wieder eine Auslandsreise antreten. Auf einer Pressekonferenz erklärte sie, dass ihr das schon gefehlt habe. Daraufhin zeigte man sich Palastseits überrascht, dass sie gerne gereist wäre. (…)

Damit war die Katze aus dem Sack: Zwischen dem allmächtigen Hofamt und der kaiserlichen Familie gab es ein Zerwürfnis.

Dies ging soweit, dass der Chef des Hofamtes in einer Pressekonferenz beiden Prinzenpaaren deutlich machte, dass sie ihre Aufgabe bislang nicht erfüllt hätten. Es fehle noch der Thronfolger.
Eine Indiskretion und Anmaßung, die ihresgleichen suchte. Zudem schien man sich an Masako rächen zu wollen. Man packte ihren Terminkalender so voll, dass sie gedroht haben soll, alles hinzuwerfen.

Und nun meldete sich ihr Körper: sie erkrankte an einer – wohl stressbedingten – Gürtelrose. Obendrein brach eine schwere Depression (wieder) aus. Ihr Zustand war so schlecht, dass sie oftmals morgens nicht mal aufstehen konnte.

Der Druck wurde so heftig, dass Naruhito vor die Presse ging und offen über den Zustand seiner Frau sprach. Ein unerhörter Vorgang. Er zeigte sich als besorgter Vater und Ehemann. Aber was die Öffentlichkeit umso mehr schockierte: Er machte andere für Masakos Zustand verantwortlich.

Der Leiter des Hofamts trat allerdings nicht zurück, sondern ließ nur von seiner Überraschung wissen und, dass er nicht wisse, was Naruhito damit wohl gemeint haben könne. Die Prinzessin leide an einer „Anpassungsstörung“ und das sei es dann.

Diese offenen Auseinandersetzung hatte dann allerdings eine positive Folge: Die Regierung legte einen Gesetzentwurf vor, der es Frauen ermöglichte, den Thron zu besteigen.

Hoch lebe Kaiserin Aiko!!!

Oder etwa doch nicht?

Nein. Ich bedaure.

Denn es kamen natürlich auch andere Vorschläge. Wie zum Beispiel der des Prinzen Tomohito von Mikasa, der eine Wiedereinführung des Konkubinats vorschlug. Damit hätte der Kaiser/ Kronprinz sich eine (oder mehrere) Nebenfrauen nehmen können, die dann für den männlichen Erben gesorgt hätten. Juristisch okay. Menschlich im 21. Jahrhundert vielleicht einen Hauch daneben.

Nach diesem Startschuss brachen andere aus den Büschen mit ihren Ideen: Man könne ja auch die nach dem Krieg aus dem Adelsstand und vom Hof verbannte Adligen wieder aktivieren. Diese könnten dann ihre Söhne ins Rennen bringen, indem der Kaiser einen von ihnen adoptierte. (Alles – nur keine Kaiserin, bitte!)

Wie der Autor Wieland Wagner recherchierte, kamen zum damaligen Zeitpunkt aber noch gerade mal zwei solcher Ex-Adliger überhaupt für eine Adoption in Frage. Also jetzt auch nicht gerade viel.

Diskutiert wurde aber auch, dass – sozusagen in einem ersten Schritt zur Gleichberechtigung – Prinzessinnen nach der Heirat bei Hofe bleiben könnten.

Doch dann kam die Meldung, mit der niemand mehr gerechnet hatte: Der Bruder des Kaisers, Prinz Akishino und seine Gattin Prinzessin Kiko haben einen Sohn. Prinz Hisahito!

Hatte man nun erwartet, dass Ruhe einkehren würde, und man Naruhito und seine Familie in Ruhe ließe, hatte man sich geirrt. Die Attacken gingen weiter: Man machte das Gegensatzpaar Naruhito – Masako / Fumihito – Kiko auf.
Erstere waren die Bösen, letztere die Guten, die ihre Pflicht getan hatten.

Wissenschaftler meldeten sich zu Wort, denen es schon nicht gepasst hatte, dass die Kronprinzenfamilie 2006 eine Einladung von Königin Beatrix angenommen hatte und mehrere Wochen auf Schloss Appeldoorn gelebt hatte. Beatrix kannte sich durch ihren Mann Claus mit dem Thema Depression aus und wollte der jungen Frau eine Auszeit ermöglichen.

Man legte dar, dass Naruhitos Verhalten ja sehr nett sei, wenn es sich bei ihm um einen Bürgerlichen handeln würde. Tatsächlich stünde er aber weit über den normalen Menschen. Er sei ein Symbol der Nation und als solches habe er sich in erster Linie um seine kaiserlichen Pflichten zu kümmern.

Man kritisierte auch, dass er seine Frau dahingehend unterstütze, dass sie Vorlesungen an der Universität Tokio belegte und zeitweise ganz bei ihren Eltern verschwand. Zudem wurde sie beim Essengehen mit Freunden gesehen. Tat das eine kranke Frau?

Ihr Aufenthalt bei ihren Eltern wiederum führte zu dem Gerücht, dass Naruhito sie verstoße und auf die Suche nach einer neuen, gesunden Frau gehe.

Das Gegensatzpaar Kiko – Masako eroberte nun die Titelseiten. Während Masako sich aus der Öffentlichkeit zurückzog und ihren Mann selbst wichtige Zeremonien und Termine alleine durchführen ließ, eilten Fumihito und Kiko von einem Termin zum anderen und gaben einen Vorgeschmack, wie sie das Kaiseramt ausüben würden.

Das ganze Geschrei rund um die beiden Paare endete erst 2016, als Kaiser Akihito seinen Rücktritt bekannt gab. Nun war Naruhito Tennō und damit über jeder Kritik erhaben.

Wen sollte man sich medienseits jetzt vorknöpfen???

Das war die große Frage. Sie sollte bald beantwortet werden …

Prinzessin Mako – Das Ende aller Herrlichkeit

Prinzessin Mako, Tochter des Kronprinzen Fumihito und Bei Komuro – Sie hatten sich 5 Jahre zuvor beim Studium kennen und lieben gelernt. 2018 sollte die Hochzeit stattfinden.

Was dann losbrach, sollte die schlimmsten Alpträume des Paares und ihrer Familien übertreffen.

Der vorgegebene Weg war zunächst klar: Mako würde ihre Stelle an einem Tokioter Museum aufgeben und den Hof verlassen. Mit dem Unterhalt des Hofes würde sie eine bürgerliche Existenz als Hausfrau und Mutter ansteuern.

Das gefiel den meisten nicht wirklich, denn die Öffentlichkeit hatte die junge, gebildete und fleißige Prinzessin zu schätzen gelernt. Soweit so alltäglich.

Dann aber begannen Reporter Keis Leben zu durchleuchten. Sie entdeckten seine verwitwete Mutter, die ihn alleine großgezogen hatte und entdeckten deren Ex-Verlobten.

Schlagzeilenträchtigerweise behauptete der, Kayo Komuro schulde ihm noch umgerechnet 30.000 Euro, die er ihr für die Ausbildung ihres Sohnes Kei geborgt habe.

Nun brach der Sturm los.

Kei wohnte mit Mutter und Großvater in einem kleinen Apartment in Tokio. Die Mutter arbeitete in einer Konditorei und Kei war Anwaltsgehilfe. Wie konnten die sich jene teuren Schulen überhaupt leisten, die der junge Kei besucht hatte?

Dass eine Prinzessin einen Bürgerlichen heiratete, kam nun allenthalben vor. Damit konnte man sich arrangieren. Dass sie aber einen Kleinbürger heiratete – das war unerträglich.

Eine Hexenjagd auf die Komuros begann. Da man an die Kaiserfamilie nicht herankam, nahm man sich die Kleinen vor.
Social Media stiegen ebenfalls voll ein.
Man bezeichnete Komuro als Mitgiftjäger und Hochstapler.

Das Ende vom Lied: das ausgelaugte Paar verkündete, dass man die Hochzeit verschieben werde. Kamuro ging zum Studium in die USA und die Prinzessin blieb in Japan. Doch auch in New York heftete man sich an Komuros Fersen und stellte Fragen.
Als Prinz Fumihito, der angehende Schwiegervater, einstieg und mitteilte, Komuro müsse erst dieses leidige Schuldenthema in Ordnung bringen, bevor über eine Hochzeit geredet werden könne, war das Rennen wieder im vollen Gange.
Es müsse ein Zustand hergestellt werden „dem viele Leute zustimmen und über den sie sich freuen“, teilte der Kronprinz mit.

Damit konnte nun jeder („viele Leute“) bei der Verbindung seiner Tochter mitreden.

Wer sich einzig noch hinter die Prinzessin stellte, war deren Schwester Kako. In einer Erklärung teilte sie der konsternierten Öffentlichkeit mit, dass sie hoffe, dass sich die Wünsche ihrer Schwester als Individuum erfüllen werden.
„Individuum“ – beinahe ein Schimpfwort in Japan, wo sogar das Wort „ich“ vermieden wird.

Komuro nun versuchte eine Klärung der Situation, indem er eine 28-seitige Erklärung veröffentlichte, in der er Punkt für Punkt versuchte, die Vorwürfe gegen seine Mutter zu entkräften. Mako ihrerseits meldete sich zu Wort und unterstützte ihn.

Das war unerhört. Die Nichte des Kaisers, Schwester des künftigen Kaisers, mischte sich in die Geldangelegenheiten von Kleinbürgern ein.

Und nun begann man sich zu fragen, wieso eigentlich jemand auf Biegen und Brechen versuchte, sein kleines, privates Glück durchzuboxen, während sie sich doch eigentlich dem Wohl des Thrones und der Nation unterordnen solle. Kratzte da jemand ganz allgemein am Existenzrecht des Kaiserhauses?

Hoch lebe die Olympiade!

Denn im Schatten der Tokioter Olympiade begann man, die lästige Sache aus der Welt zu räumen.
Man erklärte, die Prinzessin leide unter einer posttraumatischen Belastungsstörung bedingt durch die Hexenjagd.
Die Hochzeit war eine Minutenangelegenheit, an deren Ende die Braut mit ihrem Gatten in Richtung eines gemieteten Apartments verschwand. Die einzige menschliche Geste war die nicht vom Protokoll gedeckte Umarmung der beiden Schwestern.

Mitte November 2021 hatten Mako und Kei dann alles geregelt und konnten in ihre neue Heimat New York abreisen.

Und selbst hier hackte man noch auf ihnen herum. Als man ihre Economy Tickets ungefragt auf Business Class umbuchte und sie in New York durch die Kontrollen geschleust wurden, wurde in den heimischen Medien getönt, dass sie selbst jetzt noch eine Sonderbehandlung einfordern würden.

In New York angekommen, lebten die beiden unauffällig. Komuro hat die (angeblichen) Schulden seiner Mutter bezahlt und die Ex-Prinzessin auf den kaiserlichen Unterhalt verzichtet.
Komuro machte jedoch noch immer Schlagzeilen. Nun ging es um sein Jurastudium. Er verpatzte die Abschlussprüfung zwei Mal, was in Japan bedeutete, dass er ein unglaublicher Versager sei. Dass das bei dieser Prüfung in den USA normal war, ignorierte man. Im dritten Anlauf schaffte er es aber. (Wie auch John F. Kennedy jr. übrigens)
Diese bestandene Prüfung war übrigens sogar Topnachricht in den Nachrichten zur besten Sendezeit …

Der Krieg der Brüder

Nachdem das Mako- Drama beendet war, hätte eigentlich Frieden und Ruhe einkehren müssen. Die kaiserliche Familie hätte es sich unter Kirschblüten gutgehen lassen können und mit einer gewissen Ruhe an die Zukunft denken. Kaiserin Masako kümmerte sich gemeinsam mit ihrem Gemahl um die kaiserliche Seidenraupenzucht und Kronprinz Fumihito kümmerte sich mit der Gemahlin Kiko um die Erziehung des künftigen Tennō.

Doch – man ahnt es – es kam alles anders …

Prinzessin Aiko, mit der praktisch schon niemand mehr gerechnet hatte, spielte sich plötzlich mit einer Pressekonferenz wieder in die erste Reihe der Aufmerksamkeit.

Man muss wohl sehr naiv sein, wenn man es für einen Zufall hält, dass diese Pressekonferenz ausgerechnet an jenem Tag stattfand, als Prinz Hisahito, der künftige Kaiser, die Abschlussfeier seiner Schule besuchte.
Die Blicke der Nation richteten sich allerdings auf die charmante und intelligente Prinzessin, die in helles Gelb gekleidet, zu den Medienvertretern sprach.

Ein neues Gegensatzpaar trat damit an das Licht der Öffentlichkeit: Cousin und Cousine!

Während Hisahito sich um seine schulische Ausbildung kümmert und bei wichtigen Zeremonien dabei ist, nimmt sich Aiko derweil sozialer Themen an.

In der Öffentlichkeit aber verschob sich das Bild mit der Zeit: Die Medien begannen, Hisahito zu kritisieren. Das kleine Bub hatte für einen Absatz über die Ferien aus einem Reiseprospekt abgeschrieben. Man machte tatsächlich eine Plagiatsaffäre daraus. Als er auf einer prestigeträchtigen Schule angenommen wurde, diskutierte man, wie er bei seinen Leistungen diesen Platz habe ergattern können.

Arme kleiner Hisahito …

Und wie geht’s weiter?

Sowohl Hisahito als auch Aiko haben ein Problem: Ihre Heirat!

Sollte sich nichts am Medieninteresse und der Ignoranz der Politik ändern, dürfte Hisahito in ein paar Jahren die größten Schwierigkeiten haben, eine junge Frau zu finden, die bereit ist, sich in den Medien samt ihrer Familie schlachten zu lassen, nur um danach in einem goldenen Käfig zu verschwinden.

Auch japanische Mädchen haben heute andere Zukunftsvorstellungen als das „Heimchen am Herd“ zu spielen. Die Geburtenrate ist massiv im Rückwärtsgang und in keiner Industrienation geht die Überalterung der Gesellschaft so schnell vonstatten wie in Japan. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander und die Politik bleibt ebenso tatenlos wie in der Frage der weiblichen Thronfolge.

Sollte Hisahito also keine Braut finden, dann wäre die weibliche Thronfolge wieder ein akutes Thema. Vor allem, falls Aiko bis dahin einen Mann hätte.
Für sie gilt aber bis dahin der Weg aller heiratenden Prinzessinnen: Raus aus dem kaiserlichen Palast und hinein in das volle Tokioter Menschenleben.

Man kann somit feststellen, dass die Dinge im Fluss sind. Die japanische Gesellschaft wandelt sich und die Politik wird auf Dauer nachziehen müssen.

Für das Kaiserhaus wiederum stellt sich nicht die Frage, ob man sich wandelt, sondern wann. Dies allerdings setzt voraus, dass die Politik mitspielt, denn das Kaiserhaus selbst kann keinerlei Entscheidungen in diesem Zusammenhang treffen.

Der Tennō ist die Verkörperung Japans. Der Nachkomme der Sonnengöttin Amaterasu. Er ist die Brücke zwischen den Göttern und den Menschen.

Alles ist im Fluss.


Japan – Der fremde Bruder

Japan – Der fremde Bruder

Seit vielen Jahren fasziniert mich Japan. Genauer gesagt – seit ich damals „Shogun“ im Fernsehen gesehen habe. Die Schönheit der Landschaft, das Gemeimnisvolle der Menschen und ihrer Kultur.
Sie tun das Gleiche wie wir – nur anders. Das faszinierte mich.
Dann kam meine Begeisterung für die Bücher und das Leben von Yukio Mishima.
Ich schloss Freundschaft mit einigen Japanern und konnte immer noch nicht behaupten, dass ich dieses Land auch nur annähernd verstand …
Solltet ihr genauso empfinden und eine Antwort zumindest auf die eine oder andere Frage suchen, so kann ich nun endlich einen Buchtipp geben:

Wenn wir an Japan denken, dann fallen uns Samurai ein, das Kirschblütenfest, weiß geschminkte Gesichter in Kimonos gehüllter Damen und geheimnisvolle Tempel ein. Aber natürlich auch ein jahrhundertealtes Kaiserhaus.

Wie bei mir vielleicht nicht anders zu erwarten, möchte ich dem Kaiserhaus meine besondere Aufmerksamkeit schenken, wobei mir das kürzlich entdeckte Buch „Das Erbe des Tennōs“ von Wieland Wagner ein ganzes Stück weit geholfen hat.

ZUNÄCHST ZUM AUTOR:
Geb. 1959 in Eckernförde. Studierte Geschichte und Germanistik in Freiburg, London und Tokio. Dissertation über Japans frühe Expansionspolitik in Ostasien, ausgezeichnet mit dem Gerhard-Ritter-Preis. Von 1990 bis 1993 arbeitete er als Korrespondent für die Nachrichtenagentur Vereinigte Wirtschaftsdienste (VWD) in Tokio. Bis 1995 war er Wissenschaftlicher Assistent am Historischen Seminar der Universität Freiburg. Seit 1995 berichtet Wagner für den SPIEGEL aus Asien, bis 2004 zunächst mit Sitz in Tokio, anschließend in Shanghai, ab 2010 in Peking, ab 2012 in Neu-Delhi und von 2014 bis 2018 wieder in Tokio. Er ist Autor der SPIEGEL-Bücher: »Japan. Abstieg in Würde. Wie ein alterndes Land um seine Zukunft ringt.« (2018) und: »Das Erbe des Tennos. Die geheimnisvollste Monarchie der Welt und das Ringen um Japans Zukunft.« (2023) (Quelle: SPIEGEL)

Wir haben es also mit jemandem zu tun, der nicht nur die Sprache spricht, sondern auch schon viele Jahre in Japan lebt. Sicherlich Grundlage, wenn man vernünftig über das Kaiserhaus berichten will.

Die Kaiserliche Familie

Das ist wohl das wichtigste Bild dieses Posts. Hier findet ihr die aktuellen Mitglieder des Kaiserhauses.
Kaiser Akihito und seine Frau Michiko sind zugunsten ihres Sohnes Naruhito seinerzeit zurückgetreten.

Der Himmel ist fern – und der Tennō ist es auch

So könnte man die Analyse Wagners zusammenfassen.
Im Gegensatz zu europäischen Monarchien, hat der Tennō seit dem Zweiten Weltkrieg keinerlei politisches Mitspracherecht mehr.
Ja – die Verfassung untersagt ihm jegliche – auch nur annähernd – politische Äußerung.

Tatsächlich untersucht Wagner anhand der jüngeren Geschichte des Kaiserhauses wie es dazu kam.

Beginnend mit der Öffnung des Landes, über Kaiser Hirohito, der mit knapper Not seine Beteiligung am WKII überlebte, bis hin zum heutigen Nachfolgeproblem des Kaiserhauses, untersucht Wagner inwieweit der Kaiser wirklich von seinem Land losgelöst ist, oder doch eben dieses Land mit seiner kompletten Existenz repräsentiert.
Die Erkenntnisse hierzu werden im Laufe des Buches zu einem Spiegel der japanischen Gesellschaft an sich und so sehr die Politiker auch versuchen, das Kaiserhaus in eine nebulöse, hermetische Existenz abzudrängen und so für ihre Zwecke manipulierbar zu machen, so sehr scheitern sie doch an den kraftvollen und entschlossenen Persönlichkeiten, die eben jenes Herrscherhaus nach dem Krieg ausgemacht haben und noch immer ausmachen.

Distanz-Probleme

Der Tennō hatte seinen Platz seit jeher fern von den normalen Menschen und das änderte sich auch nach dem zweiten Weltkrieg nicht. Was sich aber änderte, war das Interesse der Bevölkerung am Kaiserhaus. Wie auch bei uns schien sich das Publikum zu spalten: die jungen Menschen interessierten sich überwiegend nullkommanull für die kaiserliche Familie, während vor allem die mittleren Altersschichten enormes Interesse zeigten.

Dazu muss man wissen, dass die kaiserliche Familie in einem abgeschotteten Areal in Tokio lebt und von den Bürgern nur zu wenigen Anlässen im Jahr gesehen wird. Die Aufgaben des Kaisers beschränken sich tatsächlich auf rituelle Handlungen, besondere religiöse Zeremonien, die er als Nachkomme der Sonnengöttin Amaterasu durchzuführen hat.

Was Wagner nun sehr schön präsentiert, ist die ungewöhnliche Rolle der Massenmedien in Bezug auf das Kaiserhaus.

Man kann beinahe von einer Dreiecksbeziehung sprechen: 1) kaiserliche Familie, 2) Politiker/ Regierung und 3) Boulevard-Presse.

Dazu muss man wissen, dass in Japan die Liberaldemokratische Partei praktisch ununterbrochen seit dem Kriegsende das Land regiert. Es gab nur wenige, kurze Zeitabschnitte, in denen sie gezwungen war, sich einen Koalitionspartner zu suchen.

Politische Parteien in Japan haben nun – laut Wagner – eher die Aufgabe, Pfründe zu verteilen, als zur Meinungsbildung beizutragen. (Wie es ihre vom Grundgesetzt z.B. in Deutschland festgeschriebene Aufgabe ist).

Seit Jahrzehnten nun versucht die Regierungspartei den Kaiser dem Blick des Publikums zu entziehen. Er darf sich nicht öffentlich äußern und hat lediglich rituelle Bedeutung. Dadurch wird aber ein Tennō zu einer Figur, die man nach Belieben manipulieren kann, da der Tennō niemals etwas richtigstellen darf.

Sprich: Eine Regierung kann bei jeder Entscheidung behaupten, dies sei so der Wille des Kaisers. Dieser ist hingegen zum Schweigen verdammt.

Aus diesem Grunde haben die Kaiser sehr elaborierte Wege entwickelt, ihre Meinung dennoch kundzutun. Diskrete Hinweise auszusenden. Ähnlich wie die Queen es zum Beispiel mit der Wahl ihres Schmuckes getan hat.

Was ich bei Wagner besonders spannend finde ist, wie er die Tatsache herausarbeitet, dass mittlerweile ausgerechnet der Kaiser zum Hüter jener pazifistisch- demokratischen Verfassung wurde, die die Regierungen jeweils aufzuweichen versuchen.

Mädchen oder Junge – Das ist hier die Frage

Wir wissen inzwischen, wie König Charles III die Frage einer schlanken Monarchie angeht: Er lässt nur noch wenige seiner nächsten Anverwandten als Working Royals zu.

Das japanische Kaiserhaus hat da ganz andere Probleme.
Wenn sie sich in kompletter Aufstellung auf dem Palastbalkon versammeln, um die guten Wünsche der Untertanen entgegenzunehmen, sind nur noch eine Handvoll Royals versammelt …

Wagner erklärt auch wieso:
Mit Ende des ersten Weltkrieges lösten die Amerikaner sozusagen das kaiserliche Konstrukt auf. Sämtlichen Adeligen wurden die Titel entzogen, sie mussten den Palast verlassen und sich eine bürgerliche Existenz aufbauen.

Dazu kam noch ein Geburtenproblem in der Kaiserfamilie selbst:
Hatte Kaiser Hirohito mit seiner Gattin Nagano noch sieben Kinder gezeugt, hatte sein Sohn und Nachfolger Akihitio nur noch drei Kinder.

Wäre diese Welt nun eine gerechte, stünden ein knappes Dutzend Personen auf dem Balkon.
Aber diese Welt ist nicht so.

In Japan gilt nämlich das rein männliche Erbrecht.
Das führte dazu, dass bis zum 6. September 2006 nur ein Mädchen für die Thronfolge in Frage kam: Kaiser Naruhitos Tochter Aiko.

Da am Horizont kein weiteres erbfähiges Kind auftauchte, legte die Regierung eine Gesetzesänderung bezüglich der Thronfolge vor: Nunmehr sollten auch Mädchen Kaiserin aus eigenem Recht werden können. Ein Erdrutsch im konservativen Japan.

Tja – und dann kam jener denkwürdige Tag, an dem der Palast bekannt gab, dass die Schwägerin des Kaisers, Prinz Fumihitos Gattin, schwanger sei.
Und an eben jenem Tag im September war klar: der neueste Zuwachs der kaiserlichen Familie war ein Junge: Prinz Hisahito.

Ruckzuck verschwand der Gesetzesentwurf zur weiblichen Thronfolge in der Schublade des Parlaments. Denn nun gab es einen potentiellen männlichen Erben des Chrysanthemen-Throns.

Wem das merkwürdig vorkommt – im 21. Jahrhundert – der wird sich gleich noch mehr wundern!

Das Problem des fehlenden männlichen Thronfolgers bestand ja nun mehrere Jahre. Und wie man sich vorstellen kann, meldeten sich zahlreiche Stimmen, die Lösungsvorschläge anzubieten hatten.

Die wohl für uns exotischste lautete: Wenn Kaiserin Masako nicht in der Lage ist, weitere Kinder, geschweige denn einen Sohn, zu produzieren, sollte der Kaiser sich eine (oder mehrere) Konkubinen, sprich Nebenfrauen, nehmen.
Eine solche könnte nämlich einen Thronfolger zur Welt bringen.
Für frühere Kaiser war das die gängige Praxis und nicht wenige Tennōs stammten von Nebenfrauen eines regierenden Kaisers. Das setzte sie in keiner Weise herab.

Wir ahnen es: Der Kaiser lehnte ab. Keine gebährfreudigen Konkubinen für den Kaiser.
Wenig verwunderlich, hatte doch der amtierende Tennō Naruhito über viele Jahre zu seiner Frau gehalten, die einer unmenschlichen Nachstellung durch die japanische Öffentlichkeit ausgesetzt gewesen war und auf diese mit einer schweren depressiven Erkrankung reagiert hatte.
Der Kaiser hatte sich stets vor seine Frau gestellt und das Amt des Kaisers alleine bewältigt. Dies war umso trauriger, als seine eigenen Eltern als Dream-Team agiert hatten. Es gab Akihito nur im Doppelpack mit Michiko. Dies hatte sich als äußerst erfolgreiches Rezept erwiesen.

Ein weiterer Vorschlag bestand darin, einen Thronfolger zu adoptieren. Auch das ist in Japan möglich. Es müsste ein Mann aus einem der ehemaligen Adelshäuser sein, die nach dem WKII abgeschafft worden waren.

Wagner untersucht nun, inwieweit der Vorschlag praktikabel wäre und kommt zu dem Ergebnis, dass eigentlich nur noch zwei ehemalige Adlige in Frage kommen würden.
Also ist auch hier die Luft dünn.

Kurz gesagt: Mit dem kleinen Hisahito hatte Japan seinen Thronfolger. Wenn die ganze Sache auch am sprichwörtlichen seidenen Faden hängt.

Denn man darf nicht vergessen: selbst ein Kronprinz kann sagen: „Danke. Aber – nein, Danke!“
Was, wenn Hisahito eines Tages entdeckte, dass er nicht in einem goldenen Käfig verschwinden mag? Was, wenn er keine Lust hat, eine schweigende, fremdbestimmte Marionette zu sein, zurückgeworfen auf den Ausführenden zahlloser Rituale, die mit dem Leben der Menschen jenseits des Käfigs praktisch nichts mehr zu tun haben?
Was, wenn er keine Frau findet, die bereit ist, ihr eigenes Leben und das ihrer Familie in der Öffentlichkeit sezieren zu lassen?

Dann gibt es immer noch Aiko und die Möglichkeit der weiblichen Thronfolge.

Und so ist zur Überraschung vieler Japaner inzwischen – laut Wagner – ein Wettrennen zwischen den beiden jungen Leuten und ihren Eltern um die Gunst des Landes losgegangen.
Denn Aiko, respektive die kaiserlichen Eltern, scheinen entschlossen, nicht kampflos aufzugeben. So positionieren sie die junge Frau immer wieder als die Zukunft des Thrones.

Übrigens hat Aiko – im Gegensatz zu Hisahito noch ein weiteres Problem: Wenn sie einen bürgerlichen Partner heiraten wollen würde, müsste sie das Kaiserhaus wortwörtlich verlassen. Sie bekäme 1 Million Dollar Abfindung und müsste sich im Zivilleben eine Existenz aufbauen. Nicht einfach, wie man bereits vorhandenen Beispielen sehen kann.

Es gilt:

Du kriegst die Prinzessin aus dem Kaiserhaus.
Aber niemals das Kaiserhaus aus der Prinzessin…


(Aber dazu wird es noch einen eigenen Artikel geben. Versprochen!)

Ihr seht – es bleibt spannend!

FAZIT:

Wieland Wagner gibt einen profunden Einblick in die neuere Geschichte des japanischen Kaiserhauses, das dennoch auch für Nicht-KennerInnen der Materie nachvollziehbar ist.
Ich selbst fand es spannender als einen Krimi.
Nicht zuletzt liegt Wagners große Leistung darin zu verdeutlichen, worin die einmalige Rolle eines Tennōs besteht. Wie sehr er tatsächlich sein Land verkörpert.
Man sieht dank dieses Buches nicht zuletzt den tieferen Zusammenhang zwischen dem Kaiserhaus und den politischen Kämpfen in Japan, was nicht zuletzt darin begründet liegt, dass das Nachkriegs-Kaisertum praktisch genauso lange an der Macht ist wie die Regierungspartei.

Wer also einen (Beinahe-) Insiderbericht über das japanische Kaiserhaus und seine Kämpfe sucht, das mit ungeheuer viel Sachkenntnis geschrieben wurde und dennoch spannend zu lesen ist, sollte unbedingt zu diesem Titel greifen.

Schon wieder ein Preis – Nur: Für WAS???

Harry und Meghan hat es wieder erwischt: Sie bekommen einmal mehr einen Preis. Diesmal ist nicht Meghan die Glückliche für ihre nimmermüde Arbeit gegen Vorurteile und für Benachteiligte, sondern Harry, das größte Flieger-As seiner Generation.
Die Living Legends of Aviation haben sich umgesehen und die würdigsten Preisträger gefunden:

Für was Harry den Preis bekommt: Für seine Einsätze in Afghanistan und die Erfindung der Invictus Games.

Schauen wir doch mal genauer hin:

Es ist wahr: Harry war in Afghanistan im Einsatz und er hat das Fliegen eines Helikopters gelernt. Allerdings war er bei seinem Einsatz nur Bordschütze. Er ist nicht selbst geflogen.
Heißt das, die Aviators prämieren jetzt alle Leute, die einen Flugschein haben? Wow! Dann wird es künftig voll in Beverly Hills …

Es ist außerdem wahr, dass Harry die Idee zu den Invictus Games hatte. Na ja – sagen wir mal so: Er hat die Warrior Games der Amerikaner gesehen und gedacht: „Das sollten wir auch haben …“

Meghan hat auch nen Preis gekriegt!!!

…. Und zwar von der Robert F. Kennedy Human Rights Foundation. Kerry Kennedy, die Tochter des ermordeten Robert F. Kennedy ist die Schirmherrin und Vorsitzende jener Organisation, die mit Meghan eine Frau auszeichnete, die – so der Preis – für ihren Kampf gegen Rassismus und für seelische Gesundheit geehrt werden solle.

Professor David Nasaw, der eine vielbeachtete Biografie über Robert Kennedy verfasst hat, sagte zu den Preisträgern folgendes:

„I find it somewhere between sublimely ridiculous and blatantly ludicrous. It’s absurd. If you look at the people who have been awarded the Robert Kennedy prize in the past—Bill and Hillary ClintonNancy Pelosi, Bishop Desmond Tutu—and then you have to ask what are Harry and Meghan doing here? What in God’s name have they done to merit this? What percentage of Harry and Meghan’s wealth is going to worthy causes?“
(„Ich finde es irgendwo zwischen unterschwellig lächerlich und eklatant lächerlich. Es ist absurd. Wenn man sich die Leute ansieht, die in der Vergangenheit mit dem Robert-Kennedy-Preis ausgezeichnet wurden – Bill und Hillary Clinton, Nancy Pelosi, Bischof Desmond Tutu -, dann muss man sich fragen, was Harry und Meghan hier tun? Was, in Gottes Namen, haben sie getan, um dies zu verdienen? Welcher Prozentsatz des Vermögens von Harry und Meghan wird für wohltätige Zwecke verwendet?“)

Dieses Zitat kann man mit Sicherheit nur unterstreichen.

Wieso wimmelt es heutzutage nur so von Preisen?

Tatsächlich muss man wissen, dass Preise heutzutage inflationär sind.

Sie sind im Normalfall nicht dazu da, die Leistungen einer Person zu würdigen, sondern, um eine Werbeplattform zu generieren.

Deswegen sieht man auf den entsprechenden Verleihungen auch wie unter den Gästen/ Preisträgern Give- Away-Tütchen der gehobenen Klasse ausgegeben werden, Sektmarken verkünden, dass das perlende Nass im Glas von ihnen gesponsert wurde und der Limo-Service natürlich nicht nur an diesem Abend seine Dienste anbietet. Prominente posieren dann vor Leinwänden, die nicht nur mit dem Logo des Wohltäters, sondern auch mit denen der Sponsoren verziert sind. Es ist eine Win-Win- Situation: der Prominente sieht seinen Namen mit einer guten Sache verbunden. Diverse Sponsoren können das Gleiche von sich behaupten und der Wohltäter taucht zahllose Male in den Medien auf.
Man darf an diesen Preisverleihungen alles glauben: nur nicht, dass sie Leistungen prämieren.
Was nun Harry und Meghan angeht, so muss eine Einrichtung derzeit schon SEHR verzweifelt sein, wenn sie die beiden zu Preisträgern macht, denn man kann sich da nur einer Sache unbedingt sicher sein: Man kriegt richtig viel miese Presse, man braucht im Nachgang 100 Agenturen, um den eigenen Ruf wieder zu reparieren PLUS! echte Royals werden einen meiden wie die Pest. Insofern: Glückwunsch, Aviators!

Goodie- Bags!!!!

Wir kennen es alle vom Kindergeburtstag: diese unglaublich beliebten Tütchen, die gefüllt sind mit Nichtigkeiten, die nach einmaligem Gebrauch in den Müll wandern, und für die Muttis und Papis zuvor einen Haufen Geld gelassen haben. (Das summiert sich nämlich)

Bei diesen Preisverleihungen gibt es auch solche Goldie-Bags. Allerdings auf einem extraterrestrischen Niveau!

Im Fall der Oscars zahlt eine Firma, die etwas in die Tüte für nominierte Schauspieler und Regisseure packen will, zunächst einmal im vergangenen Jahr 3800 $, nur um auf die Auswahlliste zu kommen.

Was landet dann im Tütchen?
Neben einem dreitägigen Luxus-Wochenende für acht Personen auf einer italienischen Vulkaninsel vor Neapel auch zum Beispiel ein Gutschein für eine Fettabsaugung oder Haartransplantation. Auch ein Stück Land in Australien steht den glücklichen Oscarnominierten zu. (Woopie!)
Hinzu kommt Make-up im Gesamtwert von rund 12.000 Euro, ein paar Tage Urlaub im kanadischen Ottawa, ein Renovierungsgutschein der Umzugsfirma Maison Construction im Wert von rund 25.000 Euro, diverse Nahrungsergänzungsmittel, Accessoires, Tee, Wein und Süßigkeiten. Insgesamt landeten 2023 60 Produkte und Gutscheine in dem Geschenkpaket. Aus Deutschland kam auch etwas: ein personalisiertes Armband aus 18 Karat Gold von einem rein von Frauen geführten Unternehmen.

Man ahnt also, dass diese Preisverleihungen ein wunderbarer Tummelplatz für Werbetreibende sind.

Und nicht zuletzt das ist es, warum Harry und Meghan ihre Preise abholen dürfen: Sie versprechen Schlagzeilen!

Die Frage aller Fragen: Warum haben H&M den Kennedy-Preis bekommen?

Die Erklärung liegt für mich ganz und gar im Termin: Sie erhielten den Preis im Dezember 2022.
Im Oktober verkündete die Stiftung, dass die beiden Preisträger sein würden.

Das wiederum bedeutet, dass die Entscheidung für die Preisträger um einiges früher gefallen sein muss.

Wir erinnern uns: Das Annus Horribilis der beiden begann 2023. Kurz: Als man beschloss, den beiden den Preis zu geben, konnte kaum jemand wissen, wie toxisch das Paar bald sein würde. 2022 sah es für sie nämlich noch recht gut aus.
Sie hatten hochdotierte Verträge mit Netflix und Spotify, die Invictus Games für Düsseldorf waren gesetzt.

Zu diesem Zeitpunkt ritten sie noch die Welle.

Doch das sollte sich ändern.

Wenn man Kerry Kennedy heute fragen würde, ob sie den beiden den Preis 2024 verleihen würde, so wage ich die Behauptung, dass sie sich erst mal einen Drink nehmen würde.


Es ist was faul im Staate Dänemark

Sorry – DEN konnte ich mir jetzt nicht entgehen lassen. Mit dieser Überschrift habe ich nämlich nicht nur auf mein Thema hingewiesen, sondern auch noch Bildung (Shakespeare-Zitat) und Humor gezeigt. Letzteren werdet ihr auch brauchen, wenn ich mir gleich die Situation am dänischen Hof rund um die Noch-Königin Margrethe anschaue …

Wir alle sehen – wenn wir an die dänische Königsfamilie denken – eine fröhliche, kettenrauchende Königin, einen verschmitzt grinsenden Thronfolger und einen hageren, immer etwas verhärmten Spare. Dazu wechselnde, aber wunderschöne eingeheiratete Ehefrauen


Die schöne, makellose Mary ist dabei die Doppelgängerin der englischen Kate. Mit ebenso unroyalen Wurzeln, langem braunen Haar, sehr schlanker Gestalt und einem Benehmen, das jenseits aller Kritik liegt.
Beide Prinzessinnen benehmen sich, als hätte der liebe Gott nie etwas anderes mit ihnen im Sinn gehabt, als sie dereinst Königin werden zu lassen.

Wer bei dem Gruppenbild mit Damen noch fehlt, ist Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat, der verstorbene Prinzgemahl, der so gerne König gewesen wäre. Aber zu ihm später …

Da wir nun also die wichtigsten Akteure versammelt haben, sollten wir loslegen …

Die Vorgeschichte

Als die spätere Königin Margrethe geboren wurde, befand sich Dänemark unter deutscher Besatzung und es regierte ihr Opa.
An dem kleinen Mädchen gab es nun mehrere Außergewöhnlichkeiten – nicht nur, dass sie eines Tages Königin der Dänen werden würde, sie hatte auch einen zweiten – isländischen – Vornamen: Þórhildur, denn Island gehörte bis dato noch zu Dänemark.

Warum aber habe ich oben ein Foto der dänischen UND griechischen Königsfamilie gepostet?
Nun – Ex-königin Anne Marie von Griechenland ist die Schwester vom Margrethe. (Ihre andere Schwester ist Benedikte Prinzessin von Sayn- Wittgenstein- Berleburg.)

Seit dem 14. Januar 1972 nun ist Margrethe II Königin gleich dreier Länder: Dänemark, Grönland und Faröer. (Das Datum ist auch der Grund, warum sie ausgerechnet zum 14.01.2024 abdanken wird.)

Hochzeit und Ehe

Damit wären wir nun direkt in die Vollen gesprungen, denn Margrethe heiratete am 10. Juni 1967 den französischen Aristokraten Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat.
Ein Mann – eine Herausforderung!

Die beiden bekamen nacheinander zwei Söhne, die (fast) das gleiche Schicksal ereilen sollte wie so manch anderen „Heir and spare“ … Aber dazu später mehr …

Warum nun bezeichne ich Henri de Montpezat als eine „Herausforderung“?
Nun, er machte es der Königin nicht leicht und die Dänen machten es Henri nicht leicht …

Ein Prinzgemahl schüttet sein Herz aus …

Als einer der ganz wenigen Mitglieder eines regierenden Hauses hat er seine Memoiren verfasst. (Prins Henrik: Skæbne forpligter (= Das Schicksal stimmt zu))
Und in diesen nimmt er – wie ein gewisser Prinz nach ihm – kein Blatt vor den Mund.

„Wenige Monate nach meiner Ankunft wurde alles, was ich tat, kritisiert. Mein Dänisch war schwankend, ich bevorzugte Wein statt Bier, Seidenstrümpfe statt Stricksocken, Citroën statt VolvoTennis statt Fußball. Selbst für die Gauloises, die ich anstelle von Virginia-Tabak rauchte und die hierzulande den Ruf hatten, die Marke gesellschaftskritischer Intellektueller zu sein, konnte ich nicht auf Nachsicht hoffen. Ich war anders. Ich schien mit dieser Position zufrieden zu sein und mich nicht zu schämen. Das waren gleich zwei Fehler!“

Wenn solche Zeilen sicherlich schon schwer zu verdauen waren, traf das Interview, das er 2009 der Zeitung Extra Bladet gab, wie eine Bombe.
Hier erläuterte er nämlich offen seine Haltung zum Thema „Existenz als Prinzgemahl“. Zuvor hatte man die Bevorteilung von Prinzen gegenüber ihren Schwestern in der Thronfolge abgeschafft, was Henrik, wie er seit seiner Hochzeit hieß, zum Nachdenken über die Stellung von Prinzgemahlen brachte. (Man denke nur an Prince Philip oder Prinz Claus der Niederlande)
Er verlangte nunmehr, dass Gleichheit auch für die Männer gelten müsse. Was in seinem Fall bedeute, dass seine Frau ihm den Titel Königgemahl verleihen solle.
(Wir erinnern uns an dieser Stelle an Prinz Albert von Sachsen Coburg Gotha, der ebenfalls danach trachtete, König genannt zu werden und schlussendlich damit Vorlieb nahm, ein König zu sein in allem, außer im Titel.)


Wir ahnen es – es erfolgte für Prinz Henrik keine solche Ernennung.

Dieses Interview setzte allerdings keinen Schlusspunkt, sondern – ganz im Gegenteil – war der Auftakt für ein jahrelanges Aufbegehren des stolzen Franzosen gegen seine Position: – schön brav – mehrere Schritte hinter der Gemahlin.

In diversen Interviews zum Beispiel mit dem angesehenen Le Figaro (2015), machte er aus seinem Herzen abermals keine Mördergrube. So schlug er vor, man solle vom Begriff Prinzgemahl absehen und den des Königgemahls einführen. Dieser sollte dann der regierenden Königin protokollarisch nahezu gleichgestellt werden.

Damit war das Maß voll.

Im folgenden Jahr zog er sich offiziell von seinen offiziellen Verpflichtungen zurück und behielt lediglich ein paar Schirmherrschaften.
Seinen Rückzug nach Frankreich beendete er erst, als ihm die Königin nachreiste und nach Dänemark zurückholte.

Doch der größte Brocken stand der leidgeprüften Gattin noch bevor: Der Prinzgemahl kündigte den ehelichen Frieden noch bis jenseits des Grabes auf.

Er verkündete nämlich, dass er keineswegs vorhabe, sich neben seiner Gemahlin in der Kathedrale von Roskilde beisetzen zu lassen.

Dass diese Interview-Äußerungen aus seinem französischen Rückzugsort wie eine Bombe einschlugen, braucht man eigentlich nicht extra erwähnen.

„Sie macht aus mir einen Narren. Ich habe mich nicht mit der Königin vermählt, um in Roskilde begraben zu werden. Es ist meine Frau und nicht ich, die etwas an der Entscheidung ändern kann“, sagte Henrik der Zeitung. „Wenn sie will, dass wir zusammen begraben werden, muss sie mich zum Königgemahl machen. Fertig.“


Kann man sich vorstellen, dass Prince Philip festgelegt hätte „Begrabt mich wo ihr wollt, aber nicht neben IHR!“???

Die Situation – man muss es so zynisch sagen – wurde nur dadurch gerettet, dass der Prinz zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wegen Arterienproblemen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ein Umstand, der seine Gemahlin allerdings nicht dazu brachte, ihren Sommerurlaub in Südfrankreich abzubrechen.
Im Übrigen erklärte man, der Prinz leide an Demenz und wisse schlicht nicht mehr, was er sage.

Als der ruhelose Prinz im Februar 2018 auf Schloss Fredensborg starb, kam es zu einem weiteren Bruch mit der Tradition, denn er hatte festgelegt, dass man ihn kremieren soll.
Ein Teil seiner Asche wurde über dänischen Gewässern verstreut und der Rest in den Gärten von Schloss Fredensborg.

König oder nicht König – das ist hier die Frage …

Haderte Prinz Henrik damit, dass er nie den Titel „König“ bekam und so seiner Frau auf Augenhöhe begegnen konnte, kann sich Kronprinz Frederik, der nun wirklich König wird, mit seiner Rolle nur schwer anfreunden.

Liest man, was Prinz Henrik so von sich gegeben hat („Kinder sind wie Hunde und Pferde – man muss sie dressieren“), kann man verstehen, dass Kronprinz Frederik (demnächst König Frederik X) die Beziehung zu seinen Eltern als „lieblos“ bezeichnet hat.

Dass Frederik der Sohn seines Vaters ist, hat der gelernte Kampfschwimmer anlässlich seiner Rede zum 80. Geburtstag seines Vaters überdeutlich gezeigt.
So sagte er damals: „Papa, es wird gesagt, dass man den züchtigt, den man liebt. Wir haben nie an deiner Liebe gezweifelt! Manchmal war sie etwas überwältigend.“ (In anderen Quellen: »Wenn es stimmt, daß man den züchtigt, den man liebt, dann hat mein Vater mich wirklich sehr geliebt.« Beide Äußerungen sind gleichermaßen besorgniserregend, wie ich finde …)

Der Zeitung Billed-Bladet diktierte er in die Feder, dass seine eigene und die Erziehung seines Bruders praktisch ausschließlich Kindermädchen oblag.
„Dies zusammen mit der Tatsache, dass wir im Alter von vier Jahren zum ersten Mal mit unseren Eltern aßen, erregte Aufsehen. Das war ein Sakrileg, fast Kindesmisshandlung.“
Diesen aus jenen Äußerungen resultierenden Schlagzeilen, versuchten Frederik und Joachim entgegenzutreten. Sie seien nie von ihrem Vater geschlagen worden.
Wahrheit oder Schadensbegrenzung?

Was Wunder, dass der Kronprinz in den kommenden Jahren sein Heil in körperlicher Ertüchtigung suchte. So ließ er sich u.a. zum Kampfschwimmer ausbilden.

Doch die körperliche Ertüchtigung ging noch weiter… Nicht nur, dass er seine Nächte in diversen Clubs zubrachte und selbige gegen Morgen stockbesoffen verließ – er sammelte Freundinnen wie andere Briefmarken. Rund um seinen 18. Geburtstag gaben die Dänen ihm sogar den Titel „Prinz Turbo“.

Seine Freundinnen ließen allerdings in den Augen seiner Eltern oft zu wünschen übrig. So war Marie-Louise Aamund sogar verheiratet. Katja Storkholm wiederum modelte in Unterwäsche für Versandhaus-Kataloge.
Mit Maria Montell schien es dann wirklich ernst zu werden.
Und falls sich Prince Harry gerne über mangelnde Distanz der Öffentlichkeit zu seinem Privatleben beschwert, sollte er unbedingt mal mit Frederik reden: Zu Maria Montell gab es sogar eine Sondersendung im dänischen Fernsehen, bei der die Zuschauer abstimmen durften, ob sie Maria als künftige Königin wollten …

Problem dabei: Das dänische Parlament muss(te) einer Eheschließung zustimmen und diese war nur bei einer passenden Braut gesichert.

Es fehlte also der Kate-Effekt. Das Auftauchen der einen, ganz Besonderen. Der jungen Frau ohne fragwürdige Vergangenheit und ohne hellem Reif am Ringfinger.

Heir und Spare – die Zweite

Wir kennen das Drama zwischen den Thronfolger und seinem nachgeborenen Bruder aus England. Aber auch in Dänemark hat sich Ähnliches abgespielt…

Eine der Konsequenzen aus der wohl recht rabiaten Erziehung der beiden Prinzen, war mit Sicherheit, dass die beiden Buben sich eng aneinander angeschlossen haben.
Ob es nun Prince Harry und Prince William oder Princess Margaret und Queen Elizabeth sind – allen Geschwisterpaaren ist eines gemeinsam: Niemand versteht sie so gut, wie der Bruder oder die Schwester, denn niemand teilt deren Leben wie das jüngere Geschwisterkind.

Umso tragischer sicherlich, wenn die Bindung in späteren Jahren gelockert, oder gar zerstört wird.

Drifteten die Wales-Brüder nachhaltig über Jahre hinweg auseinander, passte zwischen Königin Elizabeth und ihre Schwester hingegen kein Blatt Papier.

Alleine – bei Frederik und Joachim sollten die Dinge anders laufen …

Prinz Joachim

Während sein Bruder zum Militär ging, machte Joachim ein mehrjähriges Praktikum auf der Wagga Wagga Farm in Australien. Danach vervollständigte er seine Ausbildung als Landwirt. Ergänzend dazu arbeitete er A.P. Møller-Maersk Gruppe in Hongkong und Frankreich. Zurück in der Heimat bewirtschaftete der die Güter von Schloß Schackenborg, wo er auch wohnte.
Nach seiner militärischen Ausbildung und mehreren Lehrgängen wurde er sogar zum Brigadegeneral befördert und diente als Militärattaché in Paris und Washington D.C.

Alles in allem offensichtlich ein junger Mann, der bodenständig und fleissig ist und seinen Weg geht, während sein Bruder lieber den Party-Prinzen zu geben scheint. Zudem ist er nicht auf den Kopf gefallen – beherrscht Joachim doch außer seiner Muttersprache Dänisch auch Französisch, Englisch und Deutsch.

Machen wir einen Sprung – denn 1995 heiratete Prinz Joachim die in Dänemark ungemein beliebte Alexandra Christina Manley.

Die beiden bekamen zwei Söhne, Nikolai und Felix.

Dann allerdings zerbrach die Ehe und man ließ sich 2005 scheiden.
Diese Scheidung brachte dem Prinzen sehr viel schlechte Presse ein, auch wenn die beiden sich im Guten getrennt zu haben scheinen. Alexandra nahm die beiden Kinder zu sich und heiratete den Sohn eines bekannten dänischen Filmproduzenten. Aufgrund dieser Eheschließung verlor sie den Titel Gräfin von Frederiksborg. 2015 wurde auch diese Ehe geschieden.

Joachims zweite Eheschließung mit der Französin Marie Agathe Cavallier und die Geburt der gemeinsamen Kinder Henrik und Athena halfen leider auch nicht wirklich, was sie öffentliche Meinung angeht.

Nicht nur die Namensähnlichkeit, sowie das beinahe gleiche Aussehen mit ihrer Schwägerin, führte in der Öffentlichkeit bald zu Gerüchten, die beiden seien miteinander in Konkurrenz getreten.

Ob dem wirklich so ist, oder einmal mehr das Märchen von der Stutenbissigkeit zwischen zwei Frauen gesponnen wird, vermag ich nicht zu sagen.
Am Ende des Tages muss man ja auch nicht Best Friends Forever werden, nur weil man Brüder geheiratet hat.

Wie dem auch sei – Joachim konnte keinen Weg zurück in die Herzen seiner Landsleute finden und als dann auch noch der Rückhalt durch seine Mutter wegbrach, war es offensichtlich Zeit zu gehen…

Der Titelstreit

Als habe es in den zurückliegenden Jahren noch nicht genug Ärger gegeben und als hätte die Königin nicht genug mit ihrer nachlassenden Gesundheit zu kämpfen – mit dem Jahreswechsel 2022/23 wurde ein neues Schlachtfeld eröffnet …

Da ließ die Königin nämlich verlautbaren, dass ihre Enkelkinder von Seiten Prinz Joachims nur noch dessen Titel der Grafen und Gräfinnen von Montpezat tragen sollen und ihre königlichen Titel (Prinz/ Prinzessin/ konische Hoheit) verlieren.
2015 war bereits bekannt geworden, dass sämtliche Enkelkinder außer Prinz Christian, dem ältesten Sohn von Kronprinz Frederik, ihre Bezüge verlieren sollen.

Die Königin äußerte, bezogen auf die Titelfrage, dass den Kindern so eine freiere Lebensgestaltung ermöglicht werde. Zudem hätten sie dann nicht mehr die königlichen Verpflichtungen, die ihnen ansonsten abverlangt worden wären. Außerdem wurde auf andere Königshäuser verwiesen, in denen man diesen Schritt bereits gegangen war, indem man nur noch den Kindern der Thronfolger die Titel zuerkannte.


Allerdings würden ihre Positionen in der Thronfolge von der Entscheidung unberührt bleiben.
Dieser Punkt brachte mich abermals zum Nachdenken, denn er bedeutet ja nicht mehr und nicht weniger, als, dass die Kinder Joachims zwar eines Tages durchaus König oder Königin von Dänemark werden könnten (zumindest theoretisch), dies aber ohne ihre Titel, ohne Aktivitäten als Working Royals und somit ohne Ahnung von dem Top Job, der da auf sie zukommt.
Das nenne ich eine interessante Denkweise.

Wie sich im Folgenden zeigte, traf diese Entscheidung zumindest Prinz Joachim vollkommen unvorbereitet und so reagierte er verletzt und empört.
Und äußerte sich – wie es nicht anders sein kann bei den Dänen – in aller Öffentlichkeit …

„Warum sollen sie so bestraft werden?“, fragte sich der gedemütigte Prinz in einem Interview laut.
Auch Prinz Nikolai tat seine Meinung in einem Interview kund:
„Meine ganze Familie und ich sind natürlich sehr traurig darüber. Wir sind, wie auch meine Eltern gesagt haben, schockiert über diese Entscheidung und darüber, wie schnell es wirklich passiert ist.“

Wer nun denkt, die Königin habe mit ihrem jüngeren Sohn Rücksprache gehalten, ihn auf das Kommende vorbereitet, wie es wohl jede Mutter tun würde, den belehrt der Prinz eines Besseren:

„Am 5. Mai wurde mir ein Plan vorgelegt. Dieser beinhaltet, dass dieser ganze Teil der Identität meiner Kinder von ihnen genommen werden soll, wenn sie 25 Jahre alt werden. Prinzessin Athena wird im Januar erst 11 Jahre alt.“

Auch die Mutter der beiden ältesten Kinder, Alexandra, äußerte sich in einem Interview:
„Wir sind traurig und stehen unter Schock. Das kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Die Kinder fühlen sich ausgeschlossen. Sie können nicht verstehen, warum man ihnen ihre Identität wegnimmt.“

Wenn ich nun persönlich ein Fazit ziehen will, so muss ich sagen, dass ich die Entscheidung für kompletten Blödsinn halte.

Wenn mit den Titeln sowieso keinerlei finanziellen Zuwendungen (mehr) verbunden sind – wo bleibt da die „Verschlankung“?
Ist sie nur personell gemeint, kann ich nur darauf hinweisen, dass vier Personen nicht wirklich etwas ausmachen.
In meinen Augen hat die Königin unnötig Porzellan zerschlagen. Sie hat Joachim und seiner Familie kräftig eins mitgegeben und alle Erklärungen, warum dies geschehen ist, sind in meinen Augen Ausreden.

Wenn die Enkelkinder keine royalen Pflichten im späteren Leben übernehmen wollen, können sie es selbst entscheiden und die notwendigen Konsequenzen ziehen. Dass Kronprinzessin Mary in einer Rede mitteilt, dass man sich zeitnah auch die Titel der eigenen Kinder ansehen werde, ist da beinahe peinlich.
Ebenso, wenn Frederik gegen seinen Bruder Stellung bezieht und der Königin den Rücken stärkt.


Nicht die schlanke Monarchie ist heutzutage gefragt, sondern die präsente Monarchie! Teuer sind Monarchien so oder so. Doch nur, wenn sie Präsenz zeigen, können sie auch unbeschadet in die Zukunft gehen.

Ein bisschen Sex muss natürlich auch sein …

Halb zog sie ihn – halb sank er hin

Es ist nur wenige Wochen her, da wurde Kronprinz Frederik in einen merkwürdig halbgaren Skandal verwickelt …
Um es kurz zu machen: Kronprinz Frederik verließ am frühen Morgen das Stadthaus der bekannten Schauspielerin Genoveva Casanova in Madrid mit nichts als einem Rollköfferchen.

Man ahnt es – diesmal fehlt eine Dame im Bild.
Nämlich seine Ehefrau. Die war in jener Nacht nicht mit von der Partie.

Wenn Frau Casanova auch vom Aussehen her zu Frederiks altem Beuteschema passen würde, so ist die ganze Sache am Ende des Tages nicht viel mehr als heiße Luft. Und ob die Königin, wie jetzt gemutmaßt wird, abgedankt hat, um die Affäre zu ersticken, darf wohl bezweifelt werden.
Da gibt es sicherlich bessere Gründe.

Marie Cavallier und der problematische Ex-Freund

Als Prinz Joachim 2007 bekannt gab, dass er vorhabe, Marie zu heiraten, sorgte diese Nachricht zunächst für Freude bei den Dänen.

ÜBERRASCHUNG!

Die Freude hielt nicht an!

Denn kurze Zeit später meldete sich ein Ex-Freund der Französin und erklärte, hochnotpeinliches Material veröffentlichen zu wollen, dass ihn mit Marie bei Sexspielen zeige, außerdem habe er eindeutige Fotos der künftigen Prinzengattin.
Wie so oft bei solchen Skandalen: Es endete wie das Hornberger Schießen.
Ob der Palast eingegriffen hat, oder ob alles schlicht und ergreifend erstunken und erlogen war – wer weiß.

Ob es nun dieser (Pseudo) Skandal war, oder auch seine meistens so abweisende Miene – Prinz Joachim hat sich von den schlechten Schlagzeilen nie mehr wirklich erholt.

Hatte er seine Familie zunächst nach Paris mitgenommen, hat er mittlerweile auch dort seine Zelte abgebrochen und ist nach Washington D.C. gezogen, wo er ebenfalls Attaché im Dienste Dänemarks ist.

Offensichtlich kann er gar nicht weit genug von Dänemark weg sein.
Wenn man die Familie allerdings so in ihrem weihnachtlichen Glanz sieht, kann man sich nicht mehr vorstellen, welche Verwerfungen hinter ihnen liegen.

Für den Neujahrsempfang der Königin zeigten sich hingegen alle wieder in schönster Eintracht:

Dann sind wir jetzt mal alle gespannt, was die kommenden Monate bringen werden.

In diesem Sinne:

Prost Neujahr!


Harry und Meghan – Die Timeline

Es fällt inzwischen wirklich schwer, die verschiedenen Stationen der Geschichte (des Niedergangs) von Harry und Meghan im Blick zu behalten. Deswegen habe ich mich mal hingesetzt und die verschiedenen Daten zusammengestellt.
Ich hoffe, es hilft euch ein bisschen, auch wenn ihr mal wieder was nachschauen wollt.

2016

Juli – Blind Date in der 76, Dean Street in London;

31.10.: Die ersten Berichte erscheinen, dass Harry eine amerikanische Schauspielerin datet;
– Meghan Markle postet auf Instagram das Foto von zwei kuschelnden Bananen;

November: Meghan gibt ein Interview zu ihrer Zusammenarbeit mit Reitmans, erwähnt Harry dabei aber nicht; Zu dieser Zeit hat Harry Meghan bereits seinem Vater und der Queen vorgestellt.

8.11.: Harry veröffentlicht ein Statement, in dem er die Presse angreift und auffordert, die Verfolgung seiner Freundin zu unterlassen;

27.11.: Prinz William veröffentlicht ein Statement, nachdem in der Presse die Behauptung aufgestellt worden war, er sei gegen die schnelle Bekanntgabe der Beziehung zu Meghan Markle gewesen. Sie lautet: “The Duke of Cambridge absolutely understands the situation concerning privacy and supports the need for Prince Harry to support those closest to him.“ (=“Der Herzog von Cambridge hat volles Verständnis für die Situation in Bezug auf die Privatsphäre und unterstützt das Bedürfnis von Prinz Harry, diejenigen zu unterstützen, die ihm am nächsten stehen.“)

Dezember: Meghan wird in Toronto mit einer Halskette mit ihren und Harrys Initialen fotografiert;
– H&M werden beim Christbaumkauf gesehen;
– des Weiteren sieht man die beiden händchenhaltend durch Soho spazieren;
– Gemeinsam sehen sie sich eine Show im Westend von London an;
– Sie verbringen Weihnachten getrennt, treffen sich aber zu Neujahr wieder in London.

2017

Januar: Das Paar unternimmt eine Reise nach Norwegen; Sie reisen inkognito und wohnen bei Harrys Freundin Inge Solheim in deren Luxusanwesen in Tromsø;

Beginn des Jahres: Harry stellt William und Catherine seine neue Freundin vor;
– In einem Interview äußern H&M sich enthusiastisch über Bruder und Schwägerin und wie fantastisch sie miteinander ausgekommen seien.

Anfang Februar: Meghan dreht „Suits“ in Toronto. Dennoch treffen sie sich in London, wo sie in Soho House, einem Restaurant gesehen werden.

12.2.: Nach einer längeren Pause postet Meghan wieder auf ihrem Instagram-Account: („#NoBadEnergy“)

März: Die beiden reisen nach Montego Bay/ Jamaika zur Hochzeit von Harrys Freund Tom „Skippy“ Inskip;

April: H&M verbringen Ostern in Toronto; Meghan schließt nach drei Jahren ihre Homepage „The Tig“;

Mai: H&M treten zum ersten Mal offiziell als Paar beim Audi Polo Challenge in Ascot auf;
– Beide sind Gäste bei Pippa Middletons Hochzeit in London; Meghan ist bei der eigentlichen Trauung nicht dabei, kommt aber zum anschließenden Empfang.

August: gemeinsame Reise nach Afrika; Meghans 36. Geburtstag;

Oktober: In der Oktober-Ausgabe von Vanity Fair berichtet Meghan in der Cover-Story: We’re a couple. We’re in love. I’m sure there will be a time when we will have to come forward and present ourselves and have stories to tell, but I hope what people will understand is that this is our time. This is for us. It’s part of what makes it so special, that’s just ours. But we’re happy. Personally, I love a great love story.“ (= Wir sind ein Paar. Wir sind verliebt. Ich bin mir sicher, dass es eine Zeit geben wird, in der wir uns präsentieren und Geschichten erzählen müssen, aber ich hoffe, dass die Leute verstehen, dass dies unsere Zeit ist. Sie ist für uns. Das ist ein Teil dessen, was es so besonders macht, dass es nur uns gehört. Aber wir sind glücklich. Ich persönlich liebe große Liebesgeschichten.“);
– Meghan begleitet Harry zu einem ersten royalen Termin und zwar zur Eröffnungszeremonie der Invictus Games; Hier ist auch Doria Ragland mit von der Partie;

27.11.: Die Verlobung wird bekanntgegeben;

1.12.: Erster gemeinsamer offizieller Termin der beiden als Verlobte in Nottingham;
– Gemeinsamer Auftritt anlässlich des Weihnachtsfestes in Sandringham;

2018

1.2.: erster gemeinsamer Abendtermin für H&M für den Endeavour Fund;

28.2.: H&M Mit William und Catherine auf dem Podium für die Royal Foundation

19.5.: Hochzeit auf Windsor Castle; Es fehlt die komplette Familie von Meghan Markle. Alleine ihre Mutter Doria Ragland ist erschienen. Zuvor hatte es diverse Auseinandersetzungen mit Thomas Markle gegeben, die jeweils umgehend öffentlich gemacht wurden;

22.5.: Erster offizieller Termin als Ehepaar bei einer Gartenparty im Buckingham Palace;

14.6.: Erster offizieller gemeinsamer Termin Meghan Markle und Queen Elizabeth II;

Juli: H&M besuchen offiziell Dublin

5.10.: Die erste Schwangerschaft von Meghan Markle wird bekanntgegeben

15.-31.10: Die beiden bereisen Australien, Neu Seeland, Tonga, Fiji;

2019

23.-25.2.: H&M besuchen offiziell Marokko

4.4.: Sie ziehen aus dem Kensington Palace nach Frogmore Cottage

6.5.: Archie kommt im Portland Krankenhaus zur Welt. Bruch mit der Tradition, da seit Prince Williams Geburt alle Royals im Lindo Flügel des Saint Marys Krankenhauses zur Welt gekommen sind. Einen weiteren Bruch mit der Tradition stellt die Tatsache dar, dass keine Einzelheiten über die Geburt mitgeteilt wurden. Lediglich, dass Meghan in den Wehen läge. Zum Zeitpunkt dieser Verlautbarung war Archie allerdings schon auf der Welt;

8.5.: Archie wird bei einem Pressetermin vorgestellt;
– H&M teilen mit, dass sie für ihn den Ehrentitel „Earl of Dumbarton“ nicht verwenden werden;

9.5.: Harry reist nach Den Haag, um die Invictus Games zu starten;

24.5.: Harry reist nach Rom, um an einem Polospiel zugunsten von Sentebale teilzunehmen;

20.6.: H&M trennen sich von der Royal Foundation

7.7.: Taufe Archie; Im Bruch mit der Tradition werden keine Taufpaten bekanntgegeben;

August: Das Paar zieht die öffentliche Kritik auf sich, da sie mit einem Privatjet zu Elton John nach Südfrankreich fliegen;

September: H&M heuern die PR- Firma „Sunshine Sachs“ an, um sie zu vertreten;

3.9.: Harry kommt nach Amsterdam, um TraveLyst zu promoten, eine Firma, die sich nachhaltiges Reisen zum Ziel gesetzt hat;

23.9.- 2.10.: H&M reisen offiziell nach Malawi, Südafrika, Angola und Botswana; Hier gibt Meghan Thomas Brady eines von mehreren Interviews für eine Doku über die Afrika-Reise; Sie bedankt sich, dass er nach ihrem Zustand fragt und sie beklagt, dass sich niemand um sie kümmert und es ihr nicht gut gehe.

1.10.: Harry startet Attacke auf die Presse;

14.11.: H&M teilen mit, dass sie Weihnachten nicht in Sandringham verbringen werden, da Archie zu jung für eine solche Flugreise sei; stattdessen reisen sie für 6 Wochen nach Kanada;

2020

Beginn d.J.: Es wird bekannt, dass H&M bereits seit Beginn des. Jahres 2020 alleine 11 Firmen, sowie einen Trust in Delaware angemeldet haben. Dort ist aus steuerlichen Gründen auch Archewell „beheimatet“.

8.1.: Sie teilen offiziell mit, dass sie sich aus der Royal Family zurückziehen werden. Meghan kehrt nach Kanada zurück;

13.1.: Harry nimmt am „Krisengipfel“ in Sandringham teil

18.1.: Der Palast bestätigt die Austritts-Modalitäten; (Sie dürfen geschäftlich aktiv werden, dabei aber den Begriff „Royal“ nicht mehr verwenden;) Den HRH-Titel dürfen sie behalten, dürfen ihn aber nicht mehr verwenden. zu diesem Zeitpunkt kommen ca. 95% des Einkommens des Paares aus direkten Zahlungen von Prince Charles an seinen Sohn aus seinen Einnahmen aus der Grafschaft Cornwall. Harrys Rolle soll bis zum März 2021 betrachtet werden und danach entschieden, welche weiteren Veränderungen notwendig sind.

19.1.: Prince Charles lässt verlautbaren, dass er das Paar für ein volles Jahr weiter unterstützen werde, allerdings nicht aus seinen Einnahmen aus der Grafschaft Cornwall. Dies, damit sie sich in ihrem neuen Leben etablieren können.

20.1.: CNN berichtet, dass H&M entgegen den Absprachen mit dem Palast die Marke „Sussex Royal“ gestartet haben und deswegen damit gerechnet werde, dass dies noch einmal überarbeitet werden müsse;

21.1.: Harry reist nach Kanada ab; Kanadas Premier Trudeau verweigert einmal mehr eine Aussage dazu, wer die Sicherheitskosten für Prince Harry während dessen Zeit in Kanada übernehmen werde.

6.2.: H&M sprechen bei einem JP Morgan Event

14.2.: Das Paar lässt verlautbaren, dass es sein Büro im Buckingham Palace schließen wird;

19.2.: Sie geben auf Wunsch des Palastes hin offiziell ihre königlichen Titel zurück;

21.2.: Das Paar teilt mit, dass es den Begriff „Sussex Royal“ fortan nicht mehr verwenden werde;

27.2.: Die kanadische Regierung teilt mit, dass man weiterhin für den Schutz der Sussexes aufkommen werde, allerdings nur bis zum 31.3.2021, da dann deren Status sich ändern werde und es keine Verpflichtung zu ihrem Schutz mehr gebe.

9.3.: Letzte Rückkehr um noch letzte offizielle Termine wahrzunehmen; sie besuchen gemeinsam den Commonwealth Day service in der Westminster Abbey; Sie verlegen ihren Lebensmittelpunkt nach Kalifornien; Donald Trump lässt verlautbaren, die US-regierung werde nicht für die Sicherheit der Familie aufkommen, woraufhin die Sussexes mitteilten, dass sie darum gar nicht gebeten hätten. Sie bewohnen zu diesem Zeitpunkt ein Haus von Tyler Perry.

30.3.: H&M teilen mit, dass ihre Seite „Sussex Royal“ sowie die zugehörigen Social Media-Accounts geschlossen würden. Sie kündigten an, einen stärkeren Schwerpunkt auf ihre philanthropischen Aktivitäten lenken zu wollen.

31.3.: Offizielles Ende ihrer Karriere in der Royal Family; zu diesem Zeitpunkt wird Harrys persönliches Vermögen auf 30 Millionen Pfund geschätzt.

6.4.: Erste Arbeiten für die Gründung von Archewell beginnen;

Juni: H&M schließen einen Vertrag mit der Agentur Harry Walker, um sie für redner-Jobs zu vermitteln.

Juli: H&M kaufen eine Villa in Montecito;

11.8.: Omid Scobies „Finding Freedom“ erscheint;

September: H&M unterschreiben Netflix Deal; Die Renovierungskosten für Frogmore Cottage werden von ihnen erstattet;

Dezember: Ein Weihnachtsspecial mit H&M erscheint bei Netflix;

2021

Februar: Buckingham Palace teilt mit, dass die beiden nicht mehr zurückkehren werden. In zwei gleichzeitigen Statements bestätigen der Palast sowie H&M, dass es keine Rückkehr geben wird; Sie verlieren ihre royalen Schirmherrschaften und Harry seine militärischen Ehrentitel.
– H&M teilen am Valentinstag mit, dass sie ihr zweites Baby erwarten.

März: Oprah Winfrey Interview – im Zentrum steht Meghan, später kommt Harry dazu;
– BetterUp verlautbart, dass sie Harry als ersten Chief Impact Officer engagiert haben. Die Firma vermittelt Berater zur besseren Arbeitsatmosphäre in Firmen.
– Im gleichen Monat wird Harry vom  Aspen Institute’s Commission on Information Disorder engagiert, um eine Studie zur Falschinformation in Social Media durchzuführen.

21.3.: Das Forbes Magazine schätzt die Kosten für H&Ms Rund-um-die-Uhr- schütz auf 2,3 bis 3 Millionen Dollar jährlich.

April: Der Telegraph berichtet, dass H&M bereits 2019 Gespräch mit Jeffrey Katzenberg geführt hätten, um mehrere 10 Minuten-filme auf dem inzwischen eingestellten Streamingdienst „Quibi“ zu präsentieren.
– Harry gibt während der Invictus Games ein Interview mit Hoda Kotb von Today, in dem er behauptet, er habe seine Großmutter, die Königin, früher besucht, um sich zu vergewissern, dass sie „beschützt wird und die richtigen Leute um sich hat“.

9.4.: Prince Philip stirbt

17.4.: Beisetzung Prince Philip entsprechend den Corona-Vorschriften;
– Harry verlangt Gespräch mit William und Charles im Anschluss an die Beisetzung

21.5.: Harry bringt die Doku „The Me You Can’t See“ über die psychologischen Folgen seines Lebens zusammen mit Oprah Winfrey heraus; er fungiert als Co-Produzent;

4.6.: Geburt Lillibet Diana in Santa Barbara;

Juli: Harry kündigt „Spare“ an;
– Er kommt nach England, um gemeinsam mit Prince William die Statue ihrer Mutter in Kensington Gardens zu enthüllen;

– Für „Spare“ erhält er einen Vorschuss von 20 Millionen Pfund.

Oktober: H&M geben ihre Zusammenarbeit mit ETHIC bekannt, einer Firma, die sich um nachhaltige Investments kümmert und auch das Vermögen der Sussexes verwaltet.

2022

Januar: Es wird bekannt, dass Harry bereits seit 2021 in einem Rechtsstreit mit dem englischen Innenministerium ist, was die Übernahme seines Schutzes in UK betrifft.

April: Auf dem Weg zu den Invictus Games in den Niederlanden, machen H&M einen Zwischenstop in England und treffen die Queen und Prince Charles;
– Es wird berichtet, dass die Coaches von BetterUp die neuen Kriterien für die Bewertung ihrer Leistungen und die undurchsichtige Rolle von Harry in der Firma kritisierten.

Mai: Das Santa Barbara Police Department teilt mit, dass es zwei Fälle von illegalem Betreten der Villa von H&M gegeben habe;

Juni: Teilnahme am Dankgottesdienst anlässlich des Platin-Jubiläums der Queen

23.8.: Meghan startet ihren Podcast „Archetypes“ bei Spotify;

September: H&M Meghan besuchen Manchester und Düsseldorf für mehrere Charity-Events. Unter anderem in Vorbereitung der Invictus Games in Düsseldorf 2023;

8.9.: Während H&M sich für Charity Events vorbereiten, stirbt die Queen; Nach größerem Hin und Her wird klar, dass nur Harry zur Beisetzung erscheinen wird. Meghan müsse bei den Kindern bleiben, heißt es.

Titel- Eklat: Seit ihr Großvater Charles am 8. September 2022 seiner Mutter auf den Thron gefolgt ist, stehen Lillibet Diana und Archie – als Kinder eines Sohnes des Monarchen – die Prädikatstitel Her/ His Royal Highness und Prince(ss) zu (HRH Princess Lilibet of Sussex). Da ihre Eltern bereits bei der Geburt auf Adelstitel für ihre Kinder verzichtet haben, war zunächst nicht davon auszugehen, dass sie den Prinzen/ Prinzessinnentitel führen werden. Im März 2023 gaben ihre Eltern und der Palast jedoch bekannt, dass die Titel bei formellen Anlässen verwendet werden würden. Inzwischen werden die Kinder immer mit den Titeln erwähnt.

2023

Januar: Vor der Veröffentlichung seiner Memoiren „Spare“ hat Harry eine Reihe von Interviews gegeben, darunter ein Interview mit Anderson Cooper in 60 Minutes, ein weiteres mit Tom Bradby unter dem Titel „Harry: The Interview“ auf ITV1 und ein drittes Interview von Michael Strahan auf Good Morning America mit dem Titel „Prince Harry: In His Own Words“. In dem Interview mit Bradby sagte Harry, dass er „meinen Vater zurückhaben möchte, ich möchte meinen Bruder zurückhaben“. Er bezeichnete die Presse als „den Teufel“ und behauptete außerdem, dass „bestimmte Mitglieder“ seiner Familie mit ihnen „im Bett“ seien, um „ihr Image zu rehabilitieren“.

10.1.: „Spare“ erscheint und bricht alle Rekorde, was die Verkaufszahlen eines nicht-fiktionalen Textes angeht. Es werden am ersten Tag 400.000 Exemplare verkauft; Harry kündigte an, dass er 1,5 Mio Dollar an Sentebale spenden wolle und 300.000 Pfund an WellChild.

Juni: Archetypes, Meghans Podcast wird eingestellt. Einer der Spotify-Manager bezeichnet H&M als „verdammte Diebe“, da sie für ihr Geld nichts geliefert hätten. Harrys eigene Podcast- Ideen zu Interviews mit Personen wie Putin, dem Papst und Donald Trump waren von Spotify zurückgewiesen worden.

8.8.: H&M kaufen die Rechte am Roman „Meet Me At the Lake“ und wollen diesen verfilmen.

9.-16.9.: Invictus Games in Düsseldorf

September: Die Netflix- Doku „Heart of Invictus“ startet. Sie schafft es nicht mal auf die hinteren Ränge der Streaming-Charts.

Oktober: Die Byline Times meldet, dass König Charles seine Zahlungen an Harry eingestellt habe, da dieser Interna veröffentlicht habe. Zudem habe Charles die Übereinkunft von Sandringham für hinfällig erklärt nach diesen Vorkommnissen. Dies geschah Berichten zufolge, weil Harry in einem juristischen Schreiben vom April 2020 einen wichtigen Berater von Prinz William benannt hatte, der angeblich Zahlungen von Dan Wootton, dem damaligen leitenden Redakteur der Zeitung The Sun, für Geschichten über Megxit und Archie im Rahmen eines „Cash-for-Leaks-Skandals“ erhalten hatte. Diese Berichterstattung bestätigte Harrys eigene Darstellung in seinen Memoiren Spare, die Wootton zuvor abgestritten hatte.

28.11.: Omid Scobies „Endgame“ erscheint; Von dem hochgepuschten Titel verkauften sich in UK in den ersten Tagen gerade mal 6500 Exemplare.

Dezember: Die Zeitschrift Us Weekly meldet, dass H&M ihr großes Jahr vor sich hätten. Meghan sähe ihre Zukunft hinter der Kamera als Regisseurin und Produzentin.

LESETIPP:
https://edition.cnn.com/2020/01/19/uk/harry-meghan-royal-explainer-gbr-scli-intl/index.html – sehr interessanter Artikel, der auch anmahnt, dass das Paar seine Einnahmen substantiell steigern müsse, wollten sie ihren Lebensstandard erhalten

Einzelheiten der Trennungsvereinbarung mit dem Palast:

Die wichtigsten Details
– Das Paar wird die Königin nicht mehr vertreten. Dies steht im Gegensatz zu der früheren Erklärung des Paares auf ihrer Website sussexroyal.com, dass sie in Zukunft Aufgaben für die Königin wahrnehmen würden.
– Sie werden den Stil der Königlichen Hoheit beibehalten, ihn aber nicht verwenden.
– Sie werden finanziell unabhängig von der britischen Staatskasse sein (und werden die 2,4 Millionen Pfund Renovierungskosten für Frogmore Cottage zurückzahlen);
– Harry wird nicht mehr für alle Ernennungen des britischen Militärs zuständig sein (einschließlich Captain General Royal Marines) und wird die königliche Familie nicht mehr offiziell bei militärischen Zeremonien vertreten.
Weitere Einzelheiten
– Das Paar wird die meiste Zeit in Nordamerika verbringen.
– Frogmore Cottage würde weiterhin als ihr britisches Haus fungieren, aber sie würden eine „kommerzielle Miete“ dafür zahlen.[69]
– Das Paar würde seine privaten Schirmherrschaften und Vereinigungen (z. B. Invictus Games) beibehalten, nicht aber die königlichen (z. B. Commonwealth Youth Ambassador).
– Prinz Charles würde weiterhin finanzielle Unterstützung leisten.
Nicht enthaltene Punkte
– Die Sicherheitsvorkehrungen des Paares waren unklar; die Erklärung der Königin besagte lediglich, dass es gut etablierte unabhängige Verfahren gibt, um die Notwendigkeit öffentlich finanzierter Sicherheitsmaßnahmen zu bestimmen“.
– Es war nicht klar, ob die Marke „Sussex Royal“ verwendet werden konnte.
Quelle: wikipedia