Nur wenige Wochen sind seit der Thronübernahme durch König Frederik vergangen – und schon ist er urlaubsreif.
Ein verdutztes Volk schaut auf sein frischgebackenes Königspaar und die eigentlich a.D. gestellte Königin Margrethe, die nun als Regentin schon wieder zurückgeholt wurde.
So im Tiefschnee gelandet, könnte Frederik auch umgehend im Tiefärger aufschlagen, denn – kaum verwunderlich – fragen sich seine Mitbürger natürlich, was er so Anstrengendes geleistet hat, dass er direkt eine Auszeit braucht …
Ein kurzer Blick in den Hof-Kalender genügt, um Klarheit zu schaffen: seit seinem Amtsantritt hatte er genau zwei Audienzen zu absolvieren plus einen dreitägigen Staatsbesuch in Polen.
Nicht gerade eine Tretmühle.
On top ist auch der Thronfolger im Urlaub und wedelt nun die Hänge herab, während die in Rente gegangene Königin Margrethe schon wieder am Start ist und als Staatsoberhaupt Termine wahrnimmt.
So eröffnete sie am 7. Februar die Prinz Henrik Schule in Frederiksberg, Kopenhagen.
Doch Margrethe übernimmt nicht nur solche Termine, die ihrem Herzen sicherlich sehr nahe sind – sie ist auch als Staatsoberhaupt (nicht zu verwechseln mit ihrer Aufgabe als Regentin) aktiv. Das heißt, sie befasst sich (wieder) mit Staatsgeschäften, trifft Politiker und Diplomaten etc. Dies vor dem Hintergrund, dass weder der Monarch noch der Thronfolger im Land sind.
Ob sie sich ihren Ruhestand so vorgestellt hat?
Man schaut in Dänemark also in den royalen Kalender und stellt fest, dass Frederik sich offensichtlich nicht totschuftet. Die Journalistin Kim Bach („Extra Bladet“) vergleicht Frederik hierbei mit seinen royalen Kollegen in Europa und stellt fest, dass Frederik bei den Terminen definitiv am Ende der Liste auftaucht. Fleisssternchen gibt es für so etwas sicher nicht.
Dass König und Kronprinz gleichzeitig außer Landes im Urlaub sind, zeugt zudem von einer ziemlich bemerkenswerten Einstellung zur eigenen Position und Aufgabe. Wenn man es böse formulieren will, kann man sagen: es ist den beiden Herren offensichtlich piepegal, solange die Mama/ Oma zu Hause den Stall zusammenhält.
Wie sieht nun Frederiks Kalender in der kommenden Zeit aus?
Seit Kurzem gibt es den Hof- Kalender digital und mit nicht mehr nur – wie früher – mit Terminen 14 Tage im Voraus, sondern mit einem umfassenderen Überblick.
Wenn es denn Termine zum Überblicken gibt.
Tatsächlich findet sich genau ein Termin des Königs dort: 19. Februar: öffentliche Audienz.
Drumherum nur freie Tage.
Und wo ist das Königspaar jetzt?
Höchstwahrscheinlich im malerischen Schweizer Skiort Verbier. Dort besitzen sie seit 2020 ein luxuriöses Chalet.
Das Skandal- Chalet
Prinzipiell wäre dieses Chalet kein Problem, doch dann wurde bekannt, dass jeder, der über das entsprechende Kleingeld verfügt, dieses Chalet vom (damals noch) Kronprinzenpaar mieten konnte.
Und mehr noch: Diese Einnahme ist für die beiden steuerfrei. (Wie gut, wenn man ein Royal ist …)
Nach der entsprechenden Aufregung in Dänemark, stellte man zwar die Vermietung zwar ein, Besitzer des Anwesens sind die beiden aber noch immer.
Von der Sonne in den Schnee …
Wann hatte das Königspaar denn eigentlich seinen letzten Urlaub?, fragten sich die Dänen und mussten nicht lange überlegen: Bereits im Dezember hatte man einen ausgiebigen Aufenthalt in der alten Heimat der späteren Königin. Australien bot den passenden Hintergrund für eine sonnendurchflutete Vorweihnachtszeit.
Und die dänischen Medien können rechnen …
Man hat sich also den Hofkalender 2022 vorgenommen und dabei festgestellt, dass es Frederik gerade mal auf 70 Arbeitstage gebracht hat.
2023 explodierte dann sein Kalender, da die Königin sich krankmelden musste und er einspringen.
Sensationelle 123 Arbeitstage hat er da geschafft. Umgerechnet etwa 10 Tage pro MONAT!
Davon können Normalsterbliche nur träumen.
Umso fassungsloser ist man in Dänemark, wenn man in seinem frisch erschienen Buch liest
„Auszeiten sind wichtig, denn wir werden wahrscheinlich noch mehr zu tun haben. Mary und ich haben Interessensgebiete, die zunehmend unsere Präsenz in den verschiedenen Foren im In- und Ausland erfordern werden.“
Hier hört man wohl unschwer heraus, dass da der Weg für noch mehr Urlaub geebnet werden soll.
Das Problem hierbei ist, dass nach dem hurtigen Thronwechsel eigentlich genug Arbeit zu erledigen wäre. Frederik sollte eigentlich einen übervollen Kalender haben.
Einen Präzedenzfall für einen neuen Herrscher, der gleich mal in Urlaub geht, gibt es so noch nicht. Wie man in Dänemark betont, sei es vollkommen undenkbar gewesen, dass Königin Margrethe sich 1972 erstmal in die Ferien verabschiedet hätte.
Meine Meinung: Wenn sich Frederik nicht ganz schnell eine bessere Arbeitsmoral zulegt, dürfte sein Volk unter Umständen dazu verleitet werden, darüber nachzudenken, was sie mit einem teuren Frühstücks-König sollen und ob der das ganze schöne Geld wert ist, das man ihm hinterherwirft. Immerhin macht sein Volk im ganzen Jahr so viel Urlaub wie er in einem Monat arbeitet …