Die schönste Hochzeit des Jahres, die nicht stattgefunden hat …

Manchmal übersieht man etwas. In dem Fall war es eine Hochzeit … Und zwar eine, die nicht stattgefunden hat.

Es ist immer etwas Merkwürdiges rund um die griechische Königsfamilie.

Jetzt nicht mal so sehr, dass sie in England im Exil leben – DAS Schicksal hat schon ganz andere ereilt – sondern die einzelnen Biografien. Besonders aber Theodora hatte ich noch nie so im Blick.

Von ihrem ältesten Bruder kannte ich nicht nur die Hochzeitsfotos mit der spektakulären Chantal Miller, sondern auch die aktuellen mit Augenklappe. (Sehr! interessantes Aussehen …)

Als ich nun für meinen royalen Jahresrückblick recherchiert habe, kam ich natürlich auch zu den spektakulären Hochzeiten des Jahres.

Wo ich auch hinblickte – überall wurde die Hochzeit von Prinzessin Theodora für den Frühsommer 2023 angekündigt. Sie wurde als DAS royale Großereignis gefeiert, was bei einem unbekannten Bräutigam (er ist Rechtsanwalt) und einer Prinzessin im Exil eher unwahrscheinlich ist.

Nichtsdestotrotz suchte ich dann heftig nach Fotos von diesem Event, das mir irgendwie durch die Finger geschlüpft zu sein sein schien.

Was fand ich? Berichte zur Hochzeit ihres Bruders Philippos und dessen Braut Nina Flohr aus dem Vorjahr.

Die beiden hatten – Covid-bedingt nur standesamtlich heiraten können. Lediglich die Eltern bei der Zeremonie dabei.

Im Jahr 2022 war es dann soweit und die beiden konnten endlich kirchlich heiraten. Sogar in Griechenland, wohin die Königsfamilie zwischenzeitlich auch wieder hinreisen darf. (Ex-Königin Konstantin wurde dort auch im Tatoi Palast bestattet.)

Die kleine Schwester Theodora traf – dank Covid – das gleiche Schicksal.

Hatte die Königsfamilie noch 2018 voller Begeisterung die Verlobung bekanntgegeben und die Trauung für 2020 angekündigt, musste die Prinzessin unter dem Eindruck der Distanzvorschriften ihre Trauung verschieben.

Wir erinnern uns, dass dieses Schicksal viele – auch nicht-berühmte – Brautpaare getroffen hat.

Was mich nun verwundert hat, war die Tatsache, dass die beiden die Trauung komplett verschoben haben. Denn es gab auch andere Lösungen – so hatte nicht zuletzt ihr Bruder ja vorgemacht, dass man die Ziviltrauung in Abgeschiedenheit machen konnte und dann die kirchliche Trauung nach der Pandemie so groß man leben möchte.
Zumal die standesamtliche Hochzeit für die meisten Royals sowieso nur die unumgängliche, juristische Notwendigkeit ist.

Oder denken wir an Prinzessin Beatrice von York, die kirchlich geheiratet hat, aber die Distanzvorschriften einhielt.
Wobei ich – ehrlich gesagt – denke, dass Beatrice die Hochzeit so gemacht hat, weil sie die Großeltern unbedingt dabeihaben wollte und offensichtlich war, dass es Prince Philip nicht gut ging. Vielleicht hätte sie unter anderen Umständen auch die kirchliche Trauung verschoben.

Dies alles wäre also möglich gewesen.

Dennoch hat sich Theodora für ein komplettes Verschieben entschieden. Gut – das ist natürlich die persönliche Entscheidung eines jeden, zumal eine Hochzeit selbst im Hochadel heutzutage keine Voraussetzung mehr dafür ist, zusammenleben und sogar Kinder bekommen zu können.

Nun warteten die Fans des griechischen Königshauses gespannt, wann es soweit wäre. (Wir alle freuen uns ja über schöne – und auch nicht ganz so schöne Brautkleider)
Die Monate gingen ins Land, die Pandemie wurde für beendet erklärt – und – nichts geschah.

Dann kam, wie beschrieben, die Hochzeit von Prinz Philippos und man dachte: gut, sie will dem Bruder nicht das Rampenlicht nehmen. (So zumindest die Kommentare). Also warten wir weiter …

Endlich dann zu Beginn des Jahres 2023 kam die gute Nachricht: das griechische Königshaus teilte mit, dass die Trauung der Prinzessin im Frühsommer 2023 in Porto Heli/ Griechenland stattfinden solle. Ich kann kein Griechisch, aber ich kann mir die Begeisterung der Menschen vor Ort sehr gut vorstellen. Mit Sicherheit wurden bereits Pläne geschmiedet und die Hoteliers hatten Dollarzeichen in den Augen wenn sie an den royalen Sommer dachten.

Ab hier klafft eine Lücke.

Und die kann ich nicht füllen, egal wie ich mich auch bemühe. Alles, was ich weiß, ist, dass es keine Hochzeit gegeben hat. Nicht im Frühsommer, nicht im Sommer, nicht im Spätsommer.

Das Königshaus hüllte sich in Schweigen und auch das Brautpaar äußerte sich scheinbar nicht. Theodora postet nach wie Fotos von ihrem Bräutigam und sich selbst auf Instagram, aber das war’s dann auch.

Erst vor wenigen Wochen dann erbarmte sich das Königshaus. Man teilte mit, der Tod des Vaters habe die Prinzessin so mitgenommen, dass man die Hochzeit im Frühsommer abgesagt habe. Die Hochzeit werde aber definitiv stattfinden und zwar in Griechenland. Nur wann – das wisse man eben nicht.

Dieses ganze befremdliche Heckmeck brachte mich dazu, ein bisschen über die Prinzessin zu recherchieren. Dabei stellte ich fest, dass sie Schauspielerin ist. Sie zog 2010 nach Los Angeles, um dort ihre Karriere voranzutreiben.
Als Schauspielerin nennt sie sich Theodora Greece und hat ihm Jahr ein bis zwei Rollen. Bis 2018 war sie in „Reich und schön“ zu sehen. Ihre vorerst letzte Rolle hatte sie als Savannah im Spielfilm „The Great Awakening“. Letzterer bekam bei IMDB eine Wertung von 4,4 von 10, was ziemlich nah an „unterirdisch“ ist.
Ich sage mal vorsichtig – sie scheint keine Liz Taylor zu sein und für einen Film eine Million Dollar zu bekommen.
Wovon sie de facto lebt, vermag ich nicht zu sagen, zumal die griechische Königsfamilie gegenüber den anderen Royals eher auf der bescheidenen Seite lebt.

Oder ist ihr am Ende eine ganz andere Rolle wie auf den Leib geschrieben – nämlich…

Die Braut, die sich nicht traut …

Griechische Fundstücke

Bei den Renovierungsarbeiten im Tataoi Palast in Griechenland ist das lange verschollen geglaubte Brautkleid von Königin Anne-Marie von Griechenland wieder aufgetaucht.

Am 18. September 1964 heiratete Anne-Marie von Dänemark ihren Traumprinzen König Konstantin von Griechenland.
Das Brautkleid für den großen Tag stammte – traditionsgemäß – vom dänischen Designer Jürgen Bender.

Drei Jahre nach dem Fest, war für die Königsfamilie alles zu Ende. Nach einem Staatsstreich wurde die Familie gezwungen, Griechenland zu verlassen.
Man überließ Marie-Anne zwar ihre Tiara, aber ihr Kleid ging im Tatoi-Palast verloren.

Erst im Jahre 2013 kehrte die Familie zurück, um die alte Heimat zu besuchen.

Nun wurde im Tatoi Palast neben anderen Erinnerungsstücken auch das Brautkleid wiederentdeckt.

Hier die ersten Fotos der Box, in der das Kleid aufbewahrt wurde, sowie vom Kleid selbst:

Da der Palast derzeit eine massive Renovierung durchläuft, ist noch nicht sicher, was mit den Funden passieren wird.
Wie berichtet wird, zieht man eine Ausstellung des Kleides in Betracht.

Übrigens wurde im Zusammenhang mit den Renovierungsarbeiten im Palast auch die Insignien von König Otto wiedergefunden …

Prince Philip – Einer wie keiner

Prince Philip – Einer wie keiner

Credits: Busse Seewald Verlag

„Ich bezweifle, dass ich etwas erreicht habe, für das man mich in Erinnerung behalten wird.“
So sagte Prinz Philip kurz vor seinem 90. Geburtstag.
Eine etwas irreführende Behauptung. Denn wie uns dieser Bildband vor Augen führt, hat Prinz Philip so manchen tiefen Fußstapfen gesetzt.

Wenn man das Buch aufschlägt, fällt einem als erstes auf, dass es praktisch ausschließlich aus doppelseitigen Fotos besteht. Zu jedem Foto gibt es ein Infokästchen, in dem das Bild eingeordnet wird.
So begeben wir uns auf eine Zeitreise durch das fast 100 Jahre währende Leben dieses ungewöhnlichen Menschen.

In meinen Augen findet man den Schlüssel zum Menschen Philip in seiner Heimatlosigkeit. Was er oft mit der ihm eigenen Nüchternheit als unwichtig abtat, formte tatsächlich den Mann, der über Jahrzehnte hinweg hinter seiner Frau herging und dennoch seinen eigenen Schatten warf.
Sei es in seiner Förderung von Wissenschaft, Technik und Naturschutz (er betätigte sich sogar als Moderator für eine Wissenschaftssendung der BBC) oder auch durch die von ihm gegründete „Way Ahead- Group“, die sich um die Zukunft der Monarchie kümmert.
Heimatlos war der griechische Prinz, nachdem man in Griechenland die Monarchie abgeschafft hatte und sich seine Familie über Europa verteilte. Dazu kam die psychische Erkrankung seiner Mutter und die Problematik, dass seine Schwestern nach Deutschland heirateten und in den Sog des Nationalsozialismus gerieten.
Dies alles sollte sich in seiner Beziehung zur Prinzessin Elizabeth als heftige Stolpersteine erweisen. (Es ist nicht angenehm, wenn du dich in der Presse mit Schlagzeilen konfrontiert siehst, die deine Familie als Nazis und deine Mutter als eine Irre diskreditieren …)

Sein Verhältnis zur Presse war sicherlich nie spannungsfrei, aber am Ende des Tages wusste er, dass es ohne die Medien kein Königshaus (mehr) gäbe und so stellte er sich – im Gegensatz zu seiner Frau – auch Interviewfragen …

Wenn es mich auch verblüfft hat, so muss ich doch sagen, dass mir das Buch Philips reiches Leben noch einmal vor Augen geführt hat und dazu Lust gemacht, mich nochmals intensiver mit ihm zu befassen.

FAZIT:
Das Buch ist für all jene von Interesse, die noch nie glauben konnten, dass Philip ein Mann ohne Eigenschaften war. Es bietet mittels sehr schöner Fotografien eine wunderbare Zeitreise und man kann noch einmal die Stationen seines ungemein interessanten Lebens nachvollziehen. Einem Leben, über das noch lange nicht der letzte Satz gesagt ist.

FAKTEN:
Prinz Philip – Sein Leben in Bildern, Seewald Busse Verlag, Stuttgart 2021, 108 Seiten, 15,00 €