Königin Silvia in Frankfurt/ Main

Königin Silvia hat am vergangenen Montag das erste Childhood House in Hessen eröffnet.

Am vergangenen Montag besuchte Königin Silvia Frankfurt am Main, um dort das erste Childhood House in Hessen zu eröffnen. Die Königin hat die Childhood Houses ins Leben gerufen, um von Gewalt und Missbrauch betroffenen Kindern ein Heim und Schutz zu geben.
Insofern macht es auch Sinn, dass dieses Childhood House dem Frankfurter Universitätsklinikum angeschlossen ist.

Dort werden pro Jahr 700 betroffene Kinder und Jugendliche behandelt. Hier arbeiten speziell ausgebildete Ärzte, Psychologen, sowie Vertreter des Jugendamts, um schnell praktische Hilfe leisten zu können. Dadurch werden Betroffenen auch Mehrfachbefragungen erspart.

Wie Sozialminister Kai Klose angekündigt hat, sollen diesem ersten Haus weitere folgen.

Übrigens war Hessen an diesem Wochenende sowieso komplett blau-gelb. Am Freitag war Kronprinzessin Victoria in Wiesbaden, wo sie an einem Bankett der German- Swedish Business Day teilnahm.

Am Samstag dann trafen sowohl die Königin als auch Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel, in der Region ein, hatten allerdings frei. Es ist davon auszugehen, dass sie Familienbesuche machten, bevor Victoria am Sonntag vor dem Bundestag eine Rede auf Deutsch hielt, während ihre Mutter sich auf den Besuch in Frankfurt vorbereitete.

Märchen aus Tausendundeiner Nacht

Endlich mal wieder eine richtige Traumhochzeit:
Am gestrigen Tage fand in Amman die Hochzeit von Kronprinz Hussein mit der Architektin Rajwa Al Saif statt.

Was in Europa eine Krone trägt (oder dies mal tun wird), fand sich deswegen im Zahran Palast ein und wartete wie abertausend anderer vor Ort oder über Live-Stream auf die Braut.


Zunächst aber kam der Bräutigam mit forschen Schritten und in Gala-Uniform durch die Wandelgänge und Gärten des Palastes geeilt, als könne er das große Ereignis selbst gar nicht mehr abwarten.

Er nahm sodann neben seinem Vater, dem König Abdullah von Jordanien am Hochzeitstisch Platz. Hier warteten auch schon die Geistlichen.

Dann endlich traf der Rolls Royce Phantom aus dem Jahr 1968 mit der Braut ein. Die 29-jährige Architektin Rajwa Al-Saif übertraf wohl die höchsten Erwartungen, als sie am Arm des jüngeren Bruders des Bräutigams, Prinz Hashem, den Weg zur Hochzeitsgesellschaft antrat.
Die Prinzessinnen Salma und Iman fungierten als Brautjungfern, die sich immer wieder um die Schleppe bemühen mussten, wenn die Braut die Kurven durch die Palastgänge nahm.

Die Trauung selbst wurde von Dr. Ahmed Al Khalaileh, dem Imam des Hofes, durchgeführt.


Anschließend ging es zum Empfang in den Al Husseiniya Palast.

Inzwischen war auch bekannt geworden, dass die frischgebackene Prinzessin ein Kleid von Elie Saab trug. Es hatte nicht nur die wundervollen und ungewöhnlichen Blütenapplikationen im Rückenbereich, sondern auch eine abnehmbare Schleppe mit einem höchst ungewöhnlichen Lochmuster.
Die Schuhe der Prinzessin waren denkbar simpel und flach gehalten, wohl nicht zuletzt, damit sie ihren Mann nicht allzusehr überragte.

Die Gästeliste des Tages war nun nicht gerade kurz, wenn man betrachtet, dass insgesamt 1700 Gäste der Einladung gefolgt waren. Unter anderem praktisch alle gekrönten Häupter Europas. Aber auch Prinzessin Beatrice fiel auf, die mit ihrem Mann Eduardo Mapelli Mozzi, der vom Kronprinzen mit begeisterter Umarmung begrüßt wurde, ebenfalls vor Ort war. Da auch der Prinz und die Prinzessin von Wales geladen waren, kann man davon ausgehen, dass die Mapelli Mozzis persönliche Freunde des Brautpaares sind.


Es fiel übrigens insgesamt auf, wie locker und entspannt die jordanische Königsfamilie ist.

Beim Empfang bestand die Dekoration aus Jasminblüten und Weizenähren, die an die Erntezeit erinnern, sowie fünf großen, geflochtenen Bögen. Alles erinnerte an die Landschaft Jordaniens und repräsentierte Geschichte und Handwerkskunst des Landes.

Am Abend trafen sich dann alle Gäste in großer Robe. Nicht nur, um dabei zu sein, wenn die Hochzeitstorte angeschnitten würde. Allerdings hätte mir persönlich die Hochzeitstorte als Grund schon gereicht …

Die Braut hatte sich für das Bankett übrigens nochmals umgekleidet. Jetzt trug sie ein wundervolles Kleid von Dolce und Gabbana mit aufwendigen Blütendekorationen.
Übrigens war ihre Tiara eine Neuanfertigung.
Es ist inzwischen nicht nur unter Popstars, sondern auch bei gekrönten Häuptern üblich geworden, dass ein so genanntes Zweites Brautkleid getragen wird. Die Braut wechselt dann im Normalfall nicht nur in ein langes, weißes Abendkleid, sondern wird auch neu frisiert und legt normalerweise dann auch neuen Schmuck an.

Nach der Hochzeit der Prinzessin Iman von Jordanien im März wurde vom Hof ein wunderschöner kleiner Film veröffentlicht, in dem man das Brautpaar nochmals vor romantischer Kulisse bewundern konnte. Jetzt hoffe ich mal, dass auch anlässlich dieser Hochzeit ein solcher Film veröffentlicht wird.

Wer sich übrigens noch eingehender mit der Hashemitischen Königsfamilie von Jordanien beschäftigen möchte, dem seien die sehr schönen Homepages des Hofes, sowie der einzelnen Familienmitglieder empfohlen:

https://rhc.jo/en (Der Hof)
https://kingabdullah.jo/en (Der König)
https://www.queenrania.jo/en (Die Königin)
https://www.alhussein.jo/en (Der Kronprinz)

Alle Seiten sind auf Englisch verfügbar.

Königin Silvia in Heidelberg

Na – das hat ja mal gedauert, könnte man sagen, wenn man hört, dass Königin Silvia von Schweden erst am vergangenen Freitag Ehrenbürgerin von Heidelberg wurde.
Immerhin ist die gebürtige Heidelbergerin bereits seit 1976 mit dem schwedischen König verheiratet.
Fragt man sich also, wieso ihre Geburtsstadt sich derart lange Zeit gelassen hat.

Dazu konnte ich Folgendes recherchieren: Es gibt derzeit – außer der Königin – nur zwei lebende Ehrenbürger der Stadt: Im Jahr 2012 erhielt Beate Weber-Schuerholz, von 1990 bis 2006 Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, die höchste Auszeichnung der Stadt. Im Jahr 2017 wurde Prof. Dr. Harald zur Hausen Ehrenbürger. Er hatte im Jahr 2008 den Medizin-Nobelpreis erhalten. Die Ehrenbürgerwürde erlischt mit dem Tod der Person.

Natürlich kann ich verstehen, wenn eine Stadt wie Heidelberg die Ehrenbürgerwürde nicht wie Kleingeld unter die Leute wirft, andererseits finde ich es gerade dann befremdlich, wenn es sich um eine Tochter der Stadt handelt, die Königin wurde. So etwas passiert ja nun nicht jeden Tag.

Dass man Silvias soziales Engagement würdigen will, ist natürlich schön, aber sie hat z.B. bereits 2019 ein Childhood House ihrer Stiftung in Heidelberg eröffnet, indem missbrauchten und misshandelten Kindern (aber auch solchen, die besonderen Schutz brauchen, weil sie Zeugen von Misshandlungen wurden) eine sichere Heimstadt zur Verfügung gestellt wird.
Es handelt sich dabei um eine Abwandlung des skandinavischen Barnahus („Kinderhaus“).
Davon gibt es übrigens nur zwei in ganz Deutschland. Wer sich näher damit befassen will, dem sei die Homepage der Organisation empfohlen: https://www.childhood-de.org

„Kinder, die Missbrauch ausgesetzt sind, werden ihres Rechtes auf Kindheit beraubt und jede verlorene Kindheit ist ein unersetzlicher Verlust für uns alle.“

I.M. Königin Silvia von Schweden

Die ungewöhnliche Geschichte einer unerwarteten Königin

Als Silvia Renate Sommerlath am 23.12.1943 in Heidelberg geboren wurde, hätte niemand auch nur ansatzweise daran gedacht, dass wenn man sie die kleine Prinzessin nannte, man gar nicht weit von der Wahrheit entfernt wäre.
Zudem hätte sich jede Wahrsagerin eine goldene Nase verdienen können, die prophezeit hätte, dass Silvia Sommerlich eines Tages Königin werden würde.

Ihr Aufwachsen in São Paulo sowie ihr Studium zur Übersetzerin und Dolmetscherin in Düsseldorf führten dazu, dass sie weitreichende Sprachkenntnisse in diversen Sprachen erwarb und dadurch (und wegen ihres guten Aussehens, sowie ihrer perfekten Umgangsformen) als Hostess der Olympischen Spiele in München engagiert wurde. Ein Job, der ihr Leben verändern sollten, denn dort lernte sie König Carl Gustav von Schweden kennen und lieben.

Die Hochzeit des Jahrzehnts

FUN-FACT: Hätte Carl Gustav vor seiner Thronbesteigung 1973 Silvia zu seiner Frau machen wollen, hätte er von der Thronfolge zurücktreten müssen, denn zu diesem Zeitpunkt war es Kronprinzen nicht gestattet, rangniedrigere Frauen zu heiraten. Da er bei der Eheschließung am 19. Juni 1976 aber bereits König war, galt diese Regelung nicht mehr für ihn.

Und so konnte die Welt – und allen voran Deutschland – die Hochzeit UNSERER SILVIA feiern. Übrigens komponierte die Pop-Gruppe ABBA extra für das Ereignis den Hitsong „Dancing Queen“.

In den Jahren 1977, 1979 und 1982 wurden dann ihre Kinder Kronprinzessin Victoria, Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine geboren. Nach einer nachträglichen Änderung der Thronfolgeregelung war es Victoria als Erstgeborene, die als künftige Königin ihrem Vater auf den Thron nachfolgen würde.

In den letzten Jahren wurde es ruhiger um das Königspaar, nachdem sie jahrelang immer wieder von Skandalen heimgesucht worden waren, in deren Mittelpunkt bevorzugt der König stand.

In einem 2011 erschienen Enthüllungsbuch wurden dem König nicht nur diverse Ausflüge ins Rotlichtmilieu nachgesagt, sondern auch eine längere Affäre mit Camilla Henemark, der Sängerin der Popgruppe „Army of Lovers“.

Nach dem Erscheinen des Buches wurde Königin Silvia ohne Ehering gesichtet, was den Palast zu der Erklärung nötigte, sie litte an einer Schwellung des Ringfingers (…)
Einen weiteren Fauxpas leistete der König sich, als er in einem Interview zur nachträglich geänderten Thronfolgeregelung äußerte, die es Victoria ermöglichte, Königin zu werden (wodurch ihr Bruder über die Kante kippte – vorher wäre er König geworden, indem er an Victoria vorbeigezogen wäre), als Vater täte einem dies natürlich weh und er bereue den Vorgang.
Die Medien zeigten sich empört. Die international so beliebte und respektierte Kronprinzessin schien durch den eigenen Vater beschädigt.
Dass er König kurz darauf zurückruderte, nutzte nichts mehr. Der Schaden war angerichtet, denn jetzt sah es so aus, als traue er Victoria den Top-Job nicht zu.

Zudem muss man sagen, dass der König immer dann am glücklichsten scheint, wenn er seinen persönlichen Vergnügungen nachgehen kann.
Aus diesem Grunde ließ er schon Kanzler und Bundespräsidenten warten, weil er sich in Hockenheim noch mit Autorennen vergnügte.

Dem Königspaar eilt der Ruf voraus, dass die Königin stets nach vorne preschen muss, wenn der König mal wieder jemandem vor den Kopf gestoßen hat, da er wohl zu recht arrogantem Verhalten neigt.

Insofern kann ich sicherlich froh sein, dass ich gestern die Königin erleben durfte.
Ein Kamerateam des SWR Baden-Württemberg machte auch ein kleines Interview mit mir, das in Ausschnitten in den Abendnachrichten zu sehen war.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/koenigin-silvia-benefiz-104.html