Dunkle Wolken über Windsor Castle

Hochkarätige Royals aus ganz Europa trafen sich gestern auf Windsor Castle, um des verstorbenen ehemaligen Königs Constantin von Griechenland zu gedenken.
Bei diesem Großereignis fehlten allerdings die wichtigsten Royals derzeit …

Wer in den europäischen Königshäusern einen Namen hat, versammelte sich gestern in Windsor Castle, um des vor einem Jahr verstorbenen Ex-Königs Konstantin von Griechenland zu gedenken.

Die englische und die griechische Königsfamilie war praktisch geschlossen vor Ort, ebenso sah man das spanische Königspaar und Königin Noor von Jordanien, die in Begleitung von Kyril von Bulgarien erschien.

Sie war nicht die einzige Verfemte, die sich gestern nahe London eingefunden hatte. Auch Ex-König Juan Carlos von Spanien zeigte sich an der Seite von Sohn und Schwiegertochter. Wenn auch sichtlich gealtert, stützte er sich doch bei seinem Sohn ab, war er doch offenbar bester Laune.

Zur großen Überraschung wohl der meisten Beobachter, zeigte sich Sarah Ferguson, die Herzogin von York, gut gelaunt an der Seite ihres Ex-Mannes Andrew. Wie das Ereignis an jenem Frühlingstag nicht von Trauer, sondern Heiterkeit geprägt war.

Es schien nur vier Personen zu geben, denen es an diesem Tag wirklich nicht gut ging:

Queen Camilla weinte während des Gottesdienstes. Offensichtlich verlangten die zurückliegenden Wochen voller Sorgen und Krankheit ihren Tribut.

Man beachte übrigens die Brosche der Königin: Ein Efeublatt. Es steht für ewige Treue. Ein schöner Ansatz an solch einem Tag.

Die frühere Königin scheint nur noch ein Schatten ihrer selbst zu sein, seit sie ihren Mann verloren hat. In meinen Augen hatten die beiden eine der ganz wenigen glücklichen im europäischen Hochadel.

Ihr Sohn hat inzwischen auch seine Augenklappe abgelegt, die er aufgrund einer Retina-Operation tragen musste, und die ihm etwas ungemein Romantisch-Verwegenes gegeben hatte.

Dass König Charles aufgrund seiner Krebs-Behandlung derzeit keine Termine wahrnimmt, ist bekannt. Aber am gestrigen Tag fehlte der zweitwichtigste Mann des Königshauses ebenfalls: Prince William!

Eigentlich hätte er als Patensohn des verstorbenen Griechen-Königs eine wichtige Position bei der Gedenkfeier einnehmen sollen: er sollte die Lesung halten.

Tatsächlich entschuldigte William kurz vor Beginn der Gedenkfeier. Er könne aus persönlichen Gründen nicht kommen, ließ der Palast verlautbaren.

Sofort waren natürlich alle alarmiert. Hatte seine Absage etwas mit dem Gesundheitszustand seiner Frau Catherine oder dem seines Vaters zu tun? Hatte die Queen deswegen geweint?
Der Palast bemühte sich zwar um Schadensbegrenzung und teilte mit, die Prinzessin befinde sich weiter auf dem Weg der Besserung, aber wirklich beruhigt dürfte dieses Statement der seit Wochen komplett aus den Augen der Öffentlichkeit Verschwundenen keinen haben.

Eine weitere wichtige Person fehlte ebenfalls: Königin Margrethe von Dänemark!

Warum Königin Margrethe fehlte, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, ist sie doch die Schwester der Witwe. Die Dritte im Bunde, Prinzessin Benedikte von Dänemark, war allerdings erschienen. Auch hier könnte man mutmaßen, dass Königin Margrethe aus gesundheitlichen Gründen die Reise nicht antreten konnte.

Wer aber sicherlich mit wirklich schwerem Herzen in der St. George’s Chapel gesessen hat, waren Prince Michael of Kent und seine Frau Christine von Reibnitz. Es war nämlich am gleichen Tag vom Palast bekanntgegeben geworden, dass ihr Schwiegersohn Thomas Kingston im Alter von nur 45 Jahren am Sonntag überraschend verstorben war.

Die Skandale der letzten Jahre haben vor allem Christine von Reibnitz sichtlich gezeichnet. Sie hatte Schlagzeilen gemacht, da sie zeitweise mehr oder minder offen mit einem anderen Mann zusammengelebt hatte und durch ihre nicht unbedingt gelungenen Schönheitseingriffe.
Das letzte Mal stand sie inmitten einer heftigen Kontroverse als sie zu einer Einladung, bei der auch Meghan Markle anwesend war, eine so genannte „Blackamoor“- Brosche trug.

Sie entschuldigte sich zwar anschließend, doch trug der Vorfall nicht zu ihrer Beliebtheit bei. Zumal sie seit vielen Jahren als arrogant und unfreundlich in der britischen Öffentlichkeit verschrien ist.

Dies alles dürfte jetzt allerdings in den Hintergrund treten, wenn man bedenkt, dass ihre Tochter nunmehr mit gerade mal 42 Jahren Witwe wurde.

FAZIT:

Die gestrige Gedenkfeier war praktisch eine Zusammenfassung des derzeitigen Zustandes der europäischen Monarchien.
Die Working Royals kann man an zwei Händen abzählen und wenn man die jüngere Generation betrachtet, muss man feststellen, dass noch Jahre vergehen werden, bis z.B. die Kinder von William und Catherine diese Aufgaben übernehmen können.
Wir sehen aber auch zwei Ausnahmen: das spanische Königshaus und (in Abwesenheit) das niederländische. Deren Töchter übernehmen bereits jetzt den einen oder anderen Termin und entlasten damit nicht nur die Eltern, sondern weisen auch in die Zukunft.

Was England betrifft, so sind gestern zwar sehr viele jüngere Mitglieder des Hauses aufgetaucht, wie die Prinzessinnen Beatrice und Eugenie, aber sie übernehmen ja bekanntlich keine offiziellen Aufgaben für die Krone, sondern haben nur Termine bei ihren persönlichen Charities.

Es gilt also, sich Gedanken zu machen, wie man die Lücken zwischen der Senior- Generation und jener von George, Charlotte und Louis überbrücken kann.

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